Die SpVgg Zolling hält die Klasse – irgendwie. Der Sieg nach Verlängerung gegen Attenkirchen, gibt der verkorksten Saison doch noch ein gutes Ende.
Dreieinhalb Stunden lang zitterte sich die SpVgg Zolling zum Verbleib in der Kreisklasse. Das Relegationsspiel gegen den A-Klassen-Vizemeister SpVgg Attenkirchen wurde nach Verlängerung mit 3:1 (1:1, 1:1) gewonnen – und davor hatte es eine 55-minütige Unterbrechung wegen einer schweren Verletzung gegeben.
543 zahlende Zuschauer in Paunzhausen sahen eine Partie, die von der Spannung lebte. Dabei begann der Kick unterhaltsam: Nach einem verwandelten Foulelfmeter von Attenkirchens Andreas Prinz (16.) und einem Distanzschuss von Zollings Johannes Hübner (20.) stand es schnell 1:1. Der Start sah nach Spektakel aus, aber es folgte gepflegte Langeweile. Kurz vor der Pause hatte Attenkirchen zwei Torannäherungen mit einem Hauch von Gefahr.
In Halbzeit zwei schafften es beide Teams, ohne jeglichen Torschuss an der Uhr zu drehen. Niemand wollte einen Fehler machen, zudem wurde munter geackert: Höhepunkt war eine Grätsche eines Zollingers, der einen eigenen Fan am Spielfeldrand versehentlich ummähte.
In der Verlängerung nahm die Begegnung in Minute 98 dramatische Züge an: Robert Nieder trat auf den Ball, fiel dabei unglücklich und kugelte sich die Schulter aus. Bis zum Abtransport des verletzten Attenkircheners wurde die Partie lange Zeit unterbrochen. Die letzten Minuten von Durchgang eins der Verlängerung war erneut ein lockeres Einspielen.
Ab Minute 106 wurde wieder um den freien Platz in der Kreisklasse gekickt – und dann gab’s erneut Spektakel: Nach einem Diagonalball brachten die Attenkirchener das Runde im Eckigen unter, doch es folgte der Abseitspfiff (109.). „Das war schon strittig“, sagte später Attenkirchens Trainer Michael Huber. Auch die Zollinger wussten, dass sie da richtig Dusel hatten.
Keine 60 Sekunden später klingelte es auf der anderen Seite, und bei dem Fernschuss von Maximilian Schmid gab es nichts zu halten. Das Fast-Tor des A-Klassisten und der Treffer des Kreisklassisten kamen komplett aus dem Nichts. Dieses 2:1 zog Attenkirchen den Stecker – und einen Konter später war mit dem 3:1 durch Yannis Pflug (114.) alles klar. Zolling hatte eine schlechte Runde in 120 Minuten gerettet. Nächste Saison müssen die Ampertaler zulegen: Sie haben ihr Glück mit dem Rückzug des TSV Au, der die Relegation überhaupt erst möglich machte, sowie dem Abseitspfiff in der Verlängerung aufgebraucht.
„Am Ende waren wir mental da.“
Christian Haraq, Trainer SpVgg Zolling
„Das Spiel war spannend, aber nicht gut“, erklärte Zollings Trainer Christian Harag. „Am Ende waren wir mental da.“ Und Attenkirchen-Coach Huber kündigte an, dass man nun eben wieder in der A-Klasse angreifen werde. (nb)