2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bei der blauen Oranje-Fraktion besteht eine Resthoffnung: Joel Zwarts (Schambein) und der ebenfalls angeschlagene Kapitän Jesper Verlaat. sampics
Bei der blauen Oranje-Fraktion besteht eine Resthoffnung: Joel Zwarts (Schambein) und der ebenfalls angeschlagene Kapitän Jesper Verlaat. sampics – Foto: Stefan Matzke

Sorge um Verlaat und Reinthaler: TSV 1860 mit Innenverteidiger-Duo Kwadwo/Kloss nach Freiburg?

Giannikis gehen die Abwehrspieler aus

Den TSV 1860 München plagen vor dem Auswärtsspiel bei der Reserve des SC Freiburg Verletzungssorgen. Gerade die Abwehr kommt arg gerupft daher.

München – Die kleine Info-Runde zu Beginn der neuen Woche ist fast beendet, da zuckt Argirios Giannikis zusammen. Ein Kinderweinen weckt seinen Vaterinstinkt, es kommt vom Kunstrasenplatz, wo die „Löwenfußballschule“ ihr Ferienprogramm gestartet hat. Mit dabei ist auch Matteo Giannikis, der achtjährige Sohn des Cheftrainers. Was seinen Sprössling angeht, war es offenbar ein Fehlalarm. Ein anderes Kind hatte geschluchzt. Den zweifachen Familienvater lässt das trotzdem nicht kalt. Mitfühlend sagt er: „Auf dem Fußballplatz passiert leider manchmal ein Aua.“

Bei den großen Kickern ist das nicht anders als bei den kleinen. Auch die Profis der Giannikis-Fußballschule hatten ja einiges abbekommen in den letzten Wochen. Nachdem monatelang fast ein Überangebot an Spielern geherrscht hatte, dauerte es nach dem freien Wochenende etwas länger, bis der Trainer sämtliche Absenzen aufgezählt hatte: Kapitän Jesper Verlaat fällt weiterhin aus (Muskelfaserriss), ebenso sein Abwehrpartner Max Reinthaler (Innenbanddehnung). Joel Zwarts hat nach seinem Comeback-Tor gegen Münster einen kleinen Rückschlag erlitten (Schambein). Dazu kommen erkrankte und rekonvaleszente Spieler wie Milos Cocic und Valmir Sulejmani.

Doch damit nicht genug. Auch Marlon Frey und Michael Glück werden sicher nicht mit zum Auswärtsspiel in Freiburg am Samstag fahren (16.30 Uhr). In ihrem Fall aber nicht aus Verletzungsgründen, sondern wegen einer Rot- bzw. Gelbsperre.

TSV 1860 München mit massiven Verletzungssorgen in der Abwehr

Insbesondere die Abwehr kommt vor dem Spiel bei den erstarkten Freiburgern arg gerupft daher. Während beim Sportclub Löwen-Leihgabe Niki Lang zuletzt sogar von Profi-Chefcoach Christian Streich getestet wurde (über 90 Minuten beim 4:1 gegen St. Gallen), wird der TSV 1860 München am Karsamstag improvisieren müssen. Beim ersten Training der Vorosterwoche standen exakt zwei nicht gesperrte oder verletzte Profis für Abwehrzentrum auf dem Feld: Leroy Kwadwo und Tim Kloss, der in der 3. Liga erst 13 Einsatzminuten vorzuweisen hat. Bereits im Test beim Linzer ASK (0:1) hatte Giannikis Sean Dulic aus der U 19 ins kalte Wasser geworfen. Dulic (18) kam in der Schlussphase für Glück. Zur Not, so der Coach, könnten aber auch Phillipp Steinhart oder Tim Rieder hinten aushelfen.

Oder aber es kommt zu der einen oder anderen Spontanheilung. Zumindest bei der Oranje-Fraktion der Blauen besteht laut Giannikis eine vage Hoffnung. „Wir haben eine Vision, dass Jesper und Joel in dieser Woche wieder einsteigen“, sagte der Coach: „Vielleicht morgen, eher aber am Mittwoch. Es bleibt ein Rest-Risiko, ob wir sie am Wochenende einsetzen können. Joel hat jetzt zehn Tage verloren – und es ist die gleiche Stelle bei ihm. Für Joel ist das ein Rückschlag, nachdem er zuletzt 40 Minuten Spielzeit bekommen hat. Wir werden nichts riskieren, sondern sie nur bringen, wenn sie voll leistungsfähig sind.“

Unabhängig von der Not-Elf, die sich abzeichnet, gab sich Giannikis optimistisch, dass nach drei Niederlagen in Folge kurz vor Ostern mal wieder etwas Zählbares im weißblauen Punktenest landet. Zwar gibt er zu bedenken, dass der Tabellenletzte die Hälfte seiner 20 Punkte in den letzten fünf Spielen gesammelt hat, doch der Glaube ans eigene Können lebt. „Wir denken nicht in Problemen“, sagt er, „sondern in Lösungen. Du musst immer einen Plan B in der Hinterhand haben.“ Die Partie in Freiburg werde in jedem Fall „wieder sehr intensiv für uns“. (Uli Kellner)

Aufrufe: 026.3.2024, 08:37 Uhr
Uli KellnerAutor