2025-12-17T10:26:01.779Z

Interview
Zeigt ab Sommer als Cheftrainer an, wo es bei der TuS Marienborn langgeht: Timm Belz.
Zeigt ab Sommer als Cheftrainer an, wo es bei der TuS Marienborn langgeht: Timm Belz. – Foto: Kristina Schäfer

So tickt der neue Coach: Was Timm Belz bei Marienborn plant

Ab Sommer wird Timm Belz neuer Cheftrainer der TuS Marienborn +++ Im Interview spricht er über seine Ziele, die Kaderplanung und verrät, was er noch für verbesserungswürdig hält

Mainz. Im Sommer wird Timm Belz, bislang Assistent von Ali Kayhan Cakici, Cheftrainer bei den Verbandsliga-Fußballern der TuS Marienborn. Der A-Lizenz-Inhaber steht für Entwicklung und Konstanz zugleich.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen und der Wormser Zeitung.

Herr Belz, wie lief die Berufung zum Cheftrainer ab?

Wir haben im Sommer schon darüber geredet, wie es wäre, wenn Kayhan irgendwann aufhört. Als er das dann verkündet hat, kam Dietmar Hofmann (TuS-Präsident, d. Red.) auf mich zu. Ich habe kurz daheim nachgefragt und dann Ja gesagt. Ich habe Kayhan aber auch gesagt: Wenn du elf Saisons machst, bleibe ich Cotrainer. Es macht mir in der Konstellation einfach Spaß.

Wie ist aktuell die Arbeitsteilung organisiert?

Kayhan macht viel neben dem Platz und kann sich auch mal einen einzelnen Spieler herauspicken. Ich mache hauptsächlich das Training, die Praxis, er die Theorie drum herum. Was wir im Training machen wollen, besprechen wir vorher. Dann und wann leitet er auch das Training, oder wir splitten.

Das macht eher den Eindruck einer Doppel-Cheftrainer-Konstellation.

Ja, das kann man fast sagen. Kayhan, und deswegen fühlen sich die meisten auch wohl bei ihm, will nicht ständig die Kontrolle haben und lässt die Leute in seinem Trainerteam machen. Er sagt allerdings auch, was er sich wünscht. Er ist ganz klar der Cheftrainer, denn am Ende sagt immer noch er, wer wo spielt.

Als Cotrainer kommt Niklas Grimm hinzu. Jens Strußenberg wird aufhören. Wie wird das neue Trainerteam aussehen?

Aktuell haben wir viele Personen und teilen uns die Aufgaben auf. Ich hätte gern zwei feste Trainer, Chef und Co, sowie einen festen Physio und einen festen Betreuer. Da laufen schon Gespräche.

Timm Belz und Niklas Grimm: Eineinhalb Jahrzehnte Freunde

Wie ist Ihre Verbindung zu Grimm?

Sehr gut, wir haben schon diverse Male gegeneinander gespielt. Er ist ein Kumpel, mit dem ich seit eineinhalb Jahrzehnten durchs Leben gehe. Als Freddy Schulz (TuS-Manager, d. Red.) mich gefragt hat, ob ich schon einen Cotrainer im Kopf habe, war das Niklas. Wir sind oft einer Meinung, er hat Zeit und kann sich das mit mir vorstellen.

Wie fällt Ihr Hinrunden-Fazit aus?

Ich bin super froh, wie die letzten Spiele liefen, unser goldener November. Die Verbandsliga ist schwerer als letzte Saison. Wir haben uns deutlich gesteigert und wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Es war kräftezehrend, aber die Jungs haben extrem Bock gemacht.

Was ist unbedingt noch verbesserungswürdig?

Vorne könnte es ein bisschen mehr sein. Nach den vielen Unentschieden haben wir das Thema Wettbewerb stärker fokussiert. Ich denke, das war der Knackpunkt beim Aufwärtstrend zuletzt. Das 0:0 gegen Kandel zum Abschluss war ein richtig geiles Spiel, das wir auch hätten gewinnen können.

Mit Luka Baljak, Felix Schwab und Faik Baka sind drei sehr junge Spieler in den Fokus gerückt. Wie wird der Generationswechsel bei der TuS weitergehen?

Eigentlich hat er letzte Saison ja schon stattgefunden. Es ist ärgerlich, dass kurzfristig noch ein, zwei Jungs nach Kreuznach gegangen sind. Wir hoffen, dass alle bleiben. Davon machen wir abhängig, inwieweit der Kader aufgefüllt werden muss. Einige Gespräche wurden schon geführt, im Januar folgen weitere. Es sieht schon sehr gut aus.

In den letzten Jahren hatte man den Eindruck, dass es weniger nach Positionsprofilen und mehr nach dem Wer-kennt-wen-Prinzip ging. Wie gehen Sie das Thema Kaderplanung an?

Es ist tatsächlich genau so. Wir haben in Marienborn nicht die Mittel, zu sagen: Wir brauchen einen Linksverteidiger, den holen wir uns jetzt. Wenn er nicht mit einem unserer Spieler befreundet ist, haben wir nicht die Mittel. Wenn er mit unserer ganzen Abwehrkette eh einmal die Woche in die Ente geht, haben wir eher Chancen. Es ist meine Freizeit, da liegt mein Fokus darauf, eine geile Zeit zu haben. Und das Problem, dass Spieler keinen Bock haben, auf anderen Position zu spielen, haben wir nicht.

Wiedersehen mit Ali Kayhan Cakici in der neuen Saison?

Es droht kommende Saison das Wiedersehen mit Cakici, der ja Chefcoach bei der Spvgg. Ingelheim wird. Was passiert, sollte die TuS absteigen?

Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich habe zu viel Selbstbewusstsein und Vertrauen in unsere Spieler. Die Spieler, mit denen wir gesprochen haben, und ich würden bleiben.

Wie lauten Ihre sportlichen Wünsche für das neue Jahr?

Dass wir die direkte Konkurrenz übertrumpfen und in den Bonusspielen, vor allem daheim, so viel holen wie möglich, um in Ruhe für die neue Saison zu planen. Wir wollen genauso weiter machen, wie es am Ende war. Dafür haben alle richtig Gas gegeben. Dieses Bewusstsein müssen wir mitnehmen.

Aufrufe: 023.12.2025, 12:00 Uhr
Torben Schröder Autor