
Die verdiente Pause für Bayers Fußballerinnen nach der besten Saison der Vereinsgeschichte hat ab Montag vorerst ein Ende. Trainer Roberto Pätzold bittet sein Team am Leistungszentrum Kurtekotten zur ersten Einheit der zweigeteilten Vorbereitung auf die neue Spielzeit, die für die Leverkusenerinnen am 6. September vor großem Publikum startet
Denn sie bestreiten das Eröffnungsspiel der Bundesliga beim Meister in München, das nicht nur bei der ARD, MagentaSport und DAZN übertragen wird, sondern auch vor vermutlich stattlicher Kulisse in der Allianz Arena ausgetragen wird. Der bisherige Rekordbesuch bei einem Heimspiel der FCB-Frauen, den sie gerne überbieten würden, wurde in der Champions League gegen den FC Barcelona aufgestellt und lag bei rund 24.000 Zuschauern.
Angesichts des herausfordernden Starts ist es umso wichtiger, sich nach einigen Transfers im Sommer gleich zum Start bereits als möglichst gut eingespielte Einheit zu präsentieren. Das wird nicht einfacher dadurch, das Top-Zugang Carlotta Wamser, die von Eintracht Frankfurt kommt, einen großen Teil der Vorbereitung verpassen wird – allerdings aus einem erfreulichen Grund.
Nach ihrem Debüt für die Nationalmannschaft unmittelbar nach der Vertragsunterschrift in Leverkusen wurde sie auch ins deutsche Aufgebot für die Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) berufen. Das könnte ein gutes Omen für den DFB sein. Denn schon einmal bestritt eine Leverkusenerin das Turnier für die Nationalmannschaft höchst erfolgreich: Mit Isabelle Linden gelang 2013 der Titelgewinn. Hoffnungen auf das Turnier kann sich auch Wamsers neue Teamkollegin Cornelia Kramer machen. Sie kam unlängst in der Uefa Women’s Nations League zu ihrem ersten Einsatz für die dänische Auswahl.
Bayers Kader für die neue Spielzeit wurde so hochkarätig verstärkt wie nie. Neben Wamser, deren Transfer ligaweit für großes Aufsehen sorgte, wechselten die österreichischen Auswahlspielerinnen Claudia Wenger und Valentina Mädl (beide von SKN St. Pölten) und Vanessa Fudalle (RB Leipzig) unters Bayer-Kreuz. Nach ihrer Leihe zu Bröndby IF steht zudem Julie Jorde vor der Rückkehr an den Rhein. Schon zur Rückrunde wurde Ruby Grant (BK Häcken) verpflichtet.
Dem gegenüber stehen die Abgänge von Delice Boboy (RB Leipzig), Karolina Lea Vilhjalmsdottir (nach Leihe zurück zum FC Bayern), Synne Skinnes Hansen (Valerenga IF), Janou Levels (VfL Wolfsburg) und nun auch noch Sofia Mara Cavin. Das Eigengewächs, das nach der Unterschrift unter den Profivertrag vor zwei Jahren keinen Pflichtspieleinsatz verzeichnen konnte, nicht zuletzt aufgrund eines Kreuzbandrisses im Oktober 2024, schließt sich dem Zweitligisten Borussia Mönchengladbach an. „Auch wenn Sofia bei uns leider keine Einsatzminuten sammeln konnte, war sie stets ein wertvoller Teil des Mannschaftsgefüges“, betont Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer 04-Frauen. „Nun hat sie sich für einen nachvollziehbaren neuen sportlichen Weg entschieden, für den wir ihr alles Gute wünschen.“ Mehr Einsatzzeit erhoffte sich auch Emilie Bragstad, die bereits im März zu Hammarby IF gewechselt war.
In der ersten Hälfte der Vorbereitung bestreitet die Pätzold-Elf Testspiele gegen die TSG Hoffenheim (4. Juli in Westerburg), bei PEC Zwolle (12. Juli) und gegen Ajax Amsterdam (18. Juli). Vom 20. Juli bis 3. August legen die Leverkusenerinnen noch einmal eine Pause ein.
Ein Wiedersehen auf dem Trainingsplatz gibt es am 4. August. Nach dem Saisoneröffnung am 5. August und Partien gegen KVC Westerlo (9. August) und die PSV Eindhoven (15. August) geht es vom 17. bis 24. August ins Trainingslager im bayerischen Rieden. Zur Generalprobe für den Ligastart in München empfangen die Leverkusenerinnen am 30. August Standard Lüttich.