2024-05-31T10:52:53.652Z

Spielbericht
Ciccarelli (2. v. r.) brachte RWE in Cottbus in Führung.
Ciccarelli (2. v. r.) brachte RWE in Cottbus in Führung. – Foto: Marcel Junghanns

So nah dran vor 18.674 Fans...

Sieben Minuten fehlten dem FC Rot-Weiß Erfurt um das Meisterrennen in der Regionalliga Nordost so richtig spannend zu machen.

Doch in der 83. Spielminute riss Energie-Joker Heike die Rot-Weißen Anhänger aus allen Drittliga-Träumen. Ein leichter Ballverlust, eine maßgenaue Flanke, Kopfball und Tor. Am Ende musste Erfurt sich mit dem Punkt begnügen, der Cottbus nun im nächsten Spiel den nächsten Matchball gibt. Meisterfrage vertagt...

Enttäuscht lagen die Erfurter nach Spielende auf dem Boden. Sie hatten dem Tabellenführer aus Cottbus über die gesamte Spielzeit das Leben mehr als schwer gemacht und einen heißen Fight geliefert. Einmal hatte Cabral vergessen den Ball zu klären und schon folgte die Strafe auf dem Fuß, als Hofmanns Flanke den Kopf des eben eingewechselten Heike fand, der das Stadion der Freundschaft in ein Tollhaus versetzte (83.). In der Nachspielzeit hätte sich Heike fast zum Aufstiegsheld schießen können, verballerte aber frei vor Schellenberg über den Kasten (90.+1). In dieser Phase war es ein wildes Spiel, in dem auch Erfurt nochmal die Möglichkeit zum Siegtreffer suchte, aber nicht fand.

Die Rot-Weißen waren von Beginn an hellwach und machten den Hausherren das Leben schwer. Gut in den Zweikämpfen und extrem laufstark gaben sie dem FC Energie kaum Platz. Dennoch hatte die Wollitz-Elf mehr Spielanteile, jedoch fehlten die Hochkaräter. Auf der anderen Seite ließ Ciccarelli die mitgereisten Thüringer Anhänger nach einer halben Stunde jubeln. Nicht richtig angegriffen, schloss Erfurts Zehner aus 20 Meter ab, die Kugel ging durch die Beine von Eisenhuth und schlug von Bethke aus im rechten Toreck ein (31.). Die Führung spielte den Gästen in die Karten, während Energie in der Folgezeit ähnlich benommen wirkte, wie Hildebrandt nach seinem Zusammenprall mit Nkoa. Die fünfminütige Verletzungsunterbrechung wurde nachgespielt, die RWE-Führung hatte aber zur Pause bestand.

Biek verpasst - Heike rettet Energie einen Punkt

Mit jeder Menge Schwung kam der FC Energie aus der Kabine. Hier hatte RWE Glück, als Oesterhelweg frei aus 16 Metern die Kugel über den Spann rutschte (49.). In der Folgezeit drückte Cottbus zwar, doch die starke Innenverteidigung um Nkao und Manu der Gäste räumte alles ab. Und was wäre passiert, wenn Biek mit seinem langen Bein nach einer Tavares Ecke statt den Innenpfosten das Tor getroffen hätte (81.)? "Wenn wir das 2:0 machen, ist das Ding durch", sagte auch Fabian Gerber nach dem Spiel. So aber unterlief Cabral der entscheidende individuelle Fehler Sekunden später auf der Gegenseite und Heike ließ den Großteil der 18.674 Zuschauer - übrigens der drittbeste Wert der Regionalliga-Historie - jubeln. Der Auftakt der angesprochenen wilden Schlussphase.

Meisterfeier vertagt?!

Am Ende wurde die Cottbusser Meisterfeier vom FC Rot-Weiß Erfurt verhindert. Bei vier Punkten Vorsprung und zwei Spielen hat die Elf von Pelé Wollitz dennoch alle Trümpfe weiter in der Hand. "Jetzt stehen wir hier und haben einen Punkt. Wir hatten Cottbus am Haken. Ich bin dennoch stolz auf meine Jungs. Wie wir hier vor 20.000 Zuschauern aufgetreten sind. Mich ärgert wie wir den Ball vor dem Ausgleich in der eigenen Hälfte vertändeln. Aber das gehört zum Fußball. Wir geben weiter Gas. Wir hatten heute einen richtigen Matchball es spannend zu machen. Jetzt sind es vier Punkte und der Fußballgott muss schon ordentlich mithelfen", fasste Fabian Gerber zusammen.

Aufrufe: 013.5.2023, 19:00 Uhr
André HofmannAutor