2025-05-14T12:33:33.230Z

Pokal
Frenetisch war der Jubel bei der SG Grenzland nach dem zumindest von der Höhe her im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen 4:0 über A-Ligist SG Kylltal.
Frenetisch war der Jubel bei der SG Grenzland nach dem zumindest von der Höhe her im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen 4:0 über A-Ligist SG Kylltal. – Foto: Hans Krämer

So legten die Grenzland-Kicker Favorit Kylltal aufs Kreuz​

Kreispokal der A- und B-Ligen: Klassentieferes Team aus Winterspelt und Umgebung holt den Cup dank einer taktischen Meisterleistung. ​VIDEOSTIMMEN und BILDERGALERIE

Dank einer herausragenden und überdurchschnittlichen Leistung im Finale von Waxweiler sicherte sich B-Ligist SG Grenzland- Winterspelt den Kreispokal in der Konkurrenz der A- und B-Ligisten. Vor 550 Zuschauern gewann das Team von Spielertrainer Manuel Mombach gegen den klassenhöheren A-Ligisten SG Kylltal-Birresborn mit 4:0 (3:0). Der damaligen SG Großkampen gelang der Cupsieg zuletzt 2017 nach einem 3:2-Erfolg gegen die SG Prümer Land. Am Samstag setzte sich das spielerisch bessere, kämpferisch überzeugendere und mentalitätsstarke Team aus Winterspelt, Habscheid, Großkampenberg, Lützkampen und Üttfeld in souveräner Manier durch.​

Dabei gehörten die ersten 20 Minuten noch dem A-Ligisten. Bei einem Freistoß von Spielertrainer Daniel Bartsch war Grenzland-Keeper Marlon Hontheim ebenso zur Stelle wie bei einem starken Kopfball von Tim Görtz, als er reaktionsschnell zur Ecke klärte (14.). Anschließend übernahm der B-Ligist das Kommando, hatte über Uli Hermes und Tobias Thomas gute Umschaltmomente und kam in der 26. Minute zur Führung. Routinier Hermes hatte sich im Mittelfeld einen Querpass erlaufen, auf Andreas Michels durchgesteckt, der im Stile eines Torjägers cool blieb.

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Görtz‘ Linksschuss klatschte auf der anderen Seite an die Latte (33.). Es war der Knackpunkt im Kylltaler Spiel. Als Thomas einen weiteren Steckpass auf den mitgelaufenen Wolfram Zimmer spielte und der 36-Jährige den Ball an Jan Britz ins lange Eck spitzelte, stand es 2:0 für den Außenseiter (37.). Zwei Minuten vor der Halbzeit legte der B-Ligist nach: Erneut ging es nach einer Balleroberung im Mittelfeld schnell. Eine von Thomas verunglückte Flanke, die sich als Drehschuss ins lange Eck senkte, bedeutete das 3:0 (43.).

So jubelt die SG Grenzland über den Pokalgewinn:

Im zweiten Durchgang ging die erfolgreiche Reise der Mombach-Elf so weiter. Kylltal-Torwart Britz musste bei zwei Aktionen Kopf und Kragen riskieren, indem er im letzten Moment vor Thomas zur Ecke klärte und einmal Sieger vor Hermes blieb. Bartsch, der Antreiber und Ballverteiler im Mittelfeld der Vereinigten aus Birresborn, Gerolstein, Büscheich und Pelm, musste überwiegend Defensivaufgaben übernehmen, sodass kaum noch Bälle in die freien Räume kamen. Als ein weiterer Tempogegenstoß über den schnellen Michels zum 4:0 führte, war die Partie vorentschieden. Der 21-jährige Goalgetter hatte den im Rückraum einlaufenden Lukas André bedient, der ungehindert flach einschob (65.).

Manuel Mombach, Spielertrainer der SG Grenzland:

Die SG Grenzland hätte bei mehr Konsequenz sogar noch nachlegen können. Symptomatisch für die pomadig und nach vorn harmlos agierenden Kylltaler war jene Szene in der 87. Minute, als Görtz aus zwölf Metern das leere Tor nicht traf.

Grenzland-Trainer Manuel Mombach strahlte übers ganze Gesicht. Dem 29-Jährigen war es 2014 und 2016 mit der SG Arzfeld gelungen, den Kreispokal zu gewinnen. Jetzt war es sein erster Cupsieg als Trainer: „Mit diesem Ergebnis konnten wir nicht rechnen. Die Einstellung der Jungs hat absolut gepasst, wir hatten einen konkreten Plan, den wir zu 100 Prozent umgesetzt haben, und jetzt dürfen wir zurecht feiern. Wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt und hatten auch das nötige Spielglück, das 2:0 und 3:0 nachlegen zu können.“

Marcus Weber, Coach der SG Kylltal-Birresborn:

Sein Gegenüber Marcus Weber, der zum letzten Mal für die SG Kylltal an der Seitenlinie stand und nun familiärbedingt pausiert, konstatierte, dass „wir in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft waren und den Gegner total im Griff hatten. Dann sind wir von jetzt auf gleich unsauber geworden im Passspiel, haben keine Körpersprache mehr gezeigt, uns fehlte komplett der Zugriff. Grenzland war sehr giftig in den Zweikämpfen, hat uns damit den Stecker gezogen und war sehr effizient. In Summe ist der Pokalsieg für Grenzland absolut verdient.“

SG Grenzland-Winterspelt – SG Kylltal-Birresborn⇥ 4:0 (3:0)

Grenzland: Hontheim – Leufgen, Kandels (70. David Mombach), Winkelmann, Post (46. Ralph Hermes, Ahles, Zimmer (67. Schmitz), André (72. Ehleringer), Thomas (80. Hack), Uli Hermes, Michels

Kylltal: Britz – Nicolas Schun (76. Ludwig), Jonas Koch, Felker, Niesen, Fries (46. Morbach), Robin Koch, Bartsch, Kabashi (60. Fabian Schun, 72. Schwitalla), Brunner (46. Becker), Görtz.

Schiedsrichter: Günter Eckers (Dahlem)

Zuschauer: 550

Tore: 1:0 Michels (26.), 2:0 Zimmer (37.), 3:0 Thomas (43.), 4:0 André (65.)

KREISPOKALSPLITTER

Als hervorragende Gastgeber der Pokalfinals im Spielkreis Eifel erwies sich das Organisationsteam des SV Waxweiler. 50 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf in Sachen Bewirtung, Catering und Organisation. Als Stadionsprecher führte Hermann-Josef Kellen die Zuschauer durchs Programm. Kreisvorsitzender Hans-Dieter Jardin nahm die Siegerehrungen und Pokalübergabe vor.

In der Halbzeitpause des Finals der A/B-Ligisten wurde der Austragungsort für die Pokalendspiele für 2025 gewählt. Die Wahl fiel auf Kirchweiler. Der dort beheimatete FC Kirchweiler feiert dann sein 100-jähriges Bestehen und verfügt mittlerweile über einen schmucken Rasenplatz.

Marcus Weber, scheidender Trainer des Finalisten SG Kylltal-Birresborn stand ein letztes Mal an der Seitenlinie. Dem Coach blieb es in seinem letzten Spiel jedoch verwehrt, mit einem Titel seine Trainerlaufbahn zu beenden. „Es bleibt ein weinendes und ein lachendes Auge. Ich hatte viele schöne Jahre hier bei der SG, es hat richtig viel Spaß gemacht.“ Nachfolger von Weber wird Björn Thömmes, der das Team künftig (weiter) mit Spielertrainer Daniel Bartsch trainieren wird. Als Neuzugänge für die neue Saison stehen Daniel Robertz vom A-Ligakonkurrenten SG Badem/Kyllburg/Gindorf – stammt von SG-Partnerverein SV Büscheich - und Dominik Monix vom B-Ligisten SG Prümer Land fest.

Sein ebenfalls letztes Spiel im Trikot der SG Grenzland absolvierte Wolfram Zimmer. Der 36-Jährige, der viele Jahre im Mittelfeld zu Hause war, hängt die Fußballschuhe an den Nagel, belohnte sich bei seinem Abschied nicht nur mit dem Pokalsieg, sondern erzielte obendrein auch noch das wichtige 2:0. Zimmer profitierte in der 37. Minute von einem präzisen Steckpass von Tobias Thomas und schob die Kugel an Kylltal-Torwart Jan Britz vor bei ins lange Eck. Für die neue Saison vermeldet Trainer Manuel Mombach, der nach langem Verletzungsausfall selbst wieder auflaufen wird, die Neuzugänge von Thomas Klassen-Braun, der vom SV Rittersdorf kommt sowie von A-Jugendspieler Christian Michels. Der jüngere Bruder von Torjäger Andreas Michels wird im August 18 Jahre jung und wäre dann auch spielberechtigt.

Aufrufe: 03.6.2024, 10:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor