2024-04-16T09:15:35.043Z

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Simon Joachims als Jung-Wormate.	Archivfoto: Flesner
Simon Joachims als Jung-Wormate. Archivfoto: Flesner

Simon Joachims: Ein Ex-Wormate beim "Club"

Simon Joachims spielt Regionalliga für den 1. FC Nürnberg II +++ Außen vor, dann Leistungsträger und aktuell verletzt

WORMS/NÜRNBERG. Das bisherige Highlight? „Das 8:1 Ende August gegen Vilzing.” Da habe er sein erstes Tor in der Regionalliga geschossen und ein weiteres vorbereitet. Simon Joachims überlegt kurz. „Oder vielleicht der Sieg im Grünwalder Stadion gegen Türkgücü München?” Er ist sich nicht ganz sicher, egal.

Erst ein paar Monate sind seit dem Abschied des 20-Jährigen von der Wormatia im Sommer vergangen. Monate, in denen sich der Flügelspieler bei der U23 des 1. FC Nürnberg weiterentwickelt hat. Bei der Wormatia war nach dem Oberliga-Aufstieg 2022 Schluss. Mit Tempospiel und wichtigen Toren glänzte das Wormser Eigengewächs in der Meisterrunde. Mit seinen Leistungen trug er dazu bei, dass dem Verein die Rückkehr in die Regionalliga gelang. Es folgte der Wechsel. Simon Joachims wollte einen anderen Weg gehen, wollte sich fernab der Heimat beweisen. Also unterzeichnete der Kriegsheimer, noch bevor der VfR-Aufstieg besiegelt ist, einen Zweijahresvertrag beim „Club”.

Neustart fällt schwer

Doch dort fällt ihm der „Neustart“ schwer. In der Vorbereitung ist er nicht in Topform. Raus aus dem Elternhaus, alleine wohnen, Freunde und Familie mehr als 250 Kilometer entfernt – eine ungewohnte Situation. „Das war nicht einfach für mich”, erinnert sich Joachims an die Anfangswochen in Nürnberg, in der er seinen sportlichen Ansprüchen hinterherhinkt. Auch sein Trainer, Ex-Profi Christian Fiel, erwartet mehr von seinem neuen Spieler. Zu Beginn der Saison spielt Joachims in der Nürnberger Stammelf keine Rolle. Einsatzminuten sammelt er lediglich in Testspielen – in der ungewohnten Rolle als Linksverteidiger oder Achter. „Ich dachte, oh Mann, wie lang dauert diese Phase”, sagt Joachims heute. Damals steckt er nicht auf. Er bietet sich im Training an und wird von seinem Trainer mit den ersten Einsatzminuten in der Regionalliga Bayern belohnt. Vierter Spieltag, Heimspiel gegen den TSV Rain/Lech. Joachims läuft 23 Minuten als Flügelstürmer auf. „Da, wo ich mich am wohlsten fühle.”

Dem Aufstieg folgt die Verletzung

Bei den nächsten beiden Spiele sitzt Joachims zwar wieder auf der Bank. An Spieltag acht steht er das erste Mal in der Stammelf. Und tut dies auch in den folgenden acht Spielen der Nürnberger. Seine Bilanz bislang: Zehn Spiele, drei Tore, vier Torvorlagen. Ein starker Wert. „Damit bin ich auch absolut zufrieden”, sagt der 20-Jährige.

Doch dem Aufstieg folgt ein kleiner Nackenschlag: Montagmittag, Tag der Deutschen Einheit. Der FCN spielt gegen den FC Augsburg II. Die Nürnberger kommen gut ins Spiel. Schon nach zwei Minuten bringt Joachims seine Mannschaft in Führung. Dann nach dem Pausenwechsel der Schock. Der 20-Jährige knickt um und muss raus. Tags drauf vermutet er: „Wahrscheinlich ein Bänderriss im Sprunggelenk.” Noch steht eine endgültige Diagnose aus. Aber die kommenden Spiele, so viel steht fest, werden ohne Joachims über die Bühne gehen. Bitter für den Kriegsheimer, der sich in der Mannschaft etabliert hatte.

Aber: Joachims wird zurückkommen. Er wird weitere Chancen bekommen und sein Können erneut unter Beweis stellen. Der 20-Jährige sagt: „Im ersten Jahr war das Ziel regelmäßig zu spielen und die Einsätze, die ich habe, zu nutzen.” Wohl wissend, dass in einem Verein wie dem 1. FC Nürnberg der Weg in die erste Mannschaft auch mal schnell gehen kann. Mittrainieren bei den Profis – es wäre ein weiteres FCN-Highlight für den Wormser.



Aufrufe: 05.10.2022, 14:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor