2024-05-02T16:12:49.858Z

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Vor 40 Jahren stieg Siegfried Materborn in die Landesliga auf.
Vor 40 Jahren stieg Siegfried Materborn in die Landesliga auf. – Foto: Marwin Wolf

Siegfried Materborn: Zwei Glücksfälle und ein Aufstieg

Siegfried Materborn schaffte vor 40 Jahren den Sprung in die Landesliga. Trainerfuchs Norbert Lange sowie der überragende Torjäger Harald Brands hatten großen Anteil daran – und ein beispielhafter Teamgeist.

23. Mai 1982 - an Tage wie diesen erinnert sich Siegfried Materborn gerne zurück. Denn an jenem Maisonntag, pünktlich zum 55-jährigen Bestehen des Vereins, schossen Jörg Baer sowie der Autor dieser Zeilen mit ihren Toren auf der harten Betonpiste der DJK Lintfort die Materborner zur Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga, die seinerzeit die fünfthöchste Klasse war. Ganz Materborn feierte damals den nicht unbedingt selbstverständlichen Triumph des Teams.

Siegfried Materborn spielte jahrelang in der damaligen Bezirksklasse und gehörte eigentlich zum Stamm dieser Liga, ehe 1973 für viele Anhänger unverständlich der Abstieg in die Erste Kreisklasse erfolgte. In der Folgezeit versuchten mehrere Trainer mit der Mannschaft den Wiederaufstieg zu realisieren, was teilweise kläglich misslang, teilweise aber auch knapp verpasst wurde. Was Siegfried in all den Jahren bis heute auszeichnet, das war und ist eine gute und erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Zahlreiche talentierte Spieler aus der eigenen Jugend rückten immer wieder in die erste Mannschaft auf und avancierten dort zu Leistungsträgern.

Norbert Lange ein Glücksfall als Trainer

Die Verpflichtung des erfahrenen und ausgefuchsten Trainers Norbert Lange zur Spielzeit 1978/79 erwies sich als Glücksfall für den Verein. Die Arbeit von Lange trug schon in der ersten Saison Früchte. Der Mannschaft gelang endlich die Rückkehr in die Bezirksklasse. „Es hat einfach Spaß gemacht, mit den jungen Leuten zusammenzuarbeiten“, sagte Norbert Lange nach der errungenen Meisterschaft. Zum Saisonausklang feierte das Team noch den Gewinn der Kreismeisterschaft gegen den SV Sevelen.

Nachdem die Mannschaft schon vorher punktuell verstärkt worden war, so war die Verpflichtung von Mittelstürmer Harald Brands, der vom SC Kleve an die Materborner Allee wechselte, der nächste Glücksgriff des Klubs. Coach Lange verstand es, das Team zu einer Einheit zusammenzuschweißen. In der ersten Saison nach dem Aufstieg landete Siegfried auf dem sechsten Tabellenplatz, in der nächsten sprang schon der vierte Rang heraus.

Der Traum von der Landesliga war in der folgenden Spielzeit dann kein Traum mehr. Siegfried Materborn hatte sich viel vorgenommen, stand nach der Hinrunde mit 18:10-Punkten auf dem dritten Platz. Drei Niederlagen hatte man sich bis dahin eingehandelt – bei Alemannia Pfalzdorf und in Neukirchen sowie gegen die DJK Lintfort. In der Rückrunde blieb die Mannschaft dann ungeschlagen. Am Ende standen 44:16-Punkte und 63:32-Tore zu Buche.

Trainer Lange konnte auf taktische Disziplin, Kampfgeist, Trainingsfleiß und eine bemerkenswerte Kameradschaft bauen. Das Prunkstück der Mannschaft war eindeutig die sattelfeste Abwehr um den hervorragenden Torhüter Helmut Jaspers und dem umsichtigen, viel zu früh verstorbenen Libero Werner Beckmann.

Landesliga-Abenteuer dauert nur zwei Jahre

Und im Sturm sorgte Mittelstürmer Harald Brands für reichlich Furore. Nachdem er in der Spielzeit 1980/81 bereits 28 Tore markiert hatte, kam er in der Saison darauf auf eine noch bessere Bilanz. 35 Treffer gingen auf sein Konto – er erzielte damit mehr als die Hälfte der Materborner Tore. Elf Akteure des Meisterkaders stammten aus der eigenen Jugend-Abteilung. Fünf Spieler, die ebenfalls einen großen Anteil am Aufstieg besaßen, waren im Laufe der Jahre aus anderen Klubs dazugestoßen.

Für die erste Saison in der Landesliga wurden fünf Neuzugänge verpflichtet. „Wir wollen das erhalten, was wir erreicht haben“, sagte Norbert Lange, der das Ziel Klassenerhalt ausgab und dabei auf den Aufstiegskader setzte. Das Abenteuer Landesliga dauerte allerdings nur zwei Spielzeiten. Siegfried Materborn stieg 1984 als Drittletzter wieder in die Bezirksliga ab. Der Verein hatte da auch den Fehler gemacht, Kicker, die als Wandervögel bekannt waren, zu verpflichten und den eigenen Spielern vor den Kopf zu stoßen.

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Aufrufe: 022.5.2022, 08:30 Uhr
RP / Peter NienhuysAutor