Sieg und Tore gegen künftigen Klub – "Hightower" ist Spieler der Woche

Im Grunde lebt Marc Heitmann in zwei Fußballwelten. 15 Spiele hat er für die erste Mannschaft der SG Schauenburg in der laufenden Spielzeit der Gruppenliga absolviert – nie über 90 Minuten. 13 Einwechslungen, zwei Auswechslungen stehen zu Buche. Parallel hat der "Hightwower", wie ihn die Kollegen respektvoll betiteln, seine 92 Kilo mindestens so wirkungsvoll für die zweite Mannschaft des Klubs eingesetzt, wo er in acht Partien zehn Buden erzielte.

Doch für den KFZ-Mechatroniker spielt das eine untergeordnete Rolle, denn er lebt den Fußball in seinem Verein so, wie ihn sich die Verantwortlichen nur wünschen können. Denn für Heitmann bilden beide Mannschaften "ein Team". Dass dies keine leeren Wort-Konstruktionen sind, beweist allein die Tatsache, dass er am Wochenende nach langer Zeit wieder mal bei der ersten die Jokerrolle übernahm und – als wenn nichts gewesen wäre – nicht nur wegen seiner beiden Toren den Sieg beim TSV Besse mitverantwortete.

Dass es den 24-Jährigen nach der Saison ausgerechnet zum Gegner vom vergangenen Wochenende zieht, steht seit langem fest. Aber jetzt hat der Vollblutstürmer erst noch die Relegation gegen den Abstieg vor der breiten Brust, und da könnte Heitmann erneut zum entscheidenden Faktor werden.

Du hast zwei Monate nicht in der Ersten gespielt, wirst eingewechselt und schnürst einen Doppelpack. Wie hast du den das Spiel beim TSV Besse erlebt?

Marc Heitmann: Das Spiel gegen den TSV war etwas besonderes für mich, weil ich gegen meinen zukünftigen Verein gespielt habe und ich nochmal das Trikot der SG für die erste Mannschaft anziehen durfte. Das es dann so gekommen ist, das hat niemand geahnt.

Der 3:1-Sieg hat euch nicht vor der Relegation bewahrt, aber fürs Selbstbewusstsein war er sicher nicht schlecht. Wie bewertest du die sportliche Lage deines Teams kurz vor einem dramatischen Saisonfinale?

Heitmann: Unsere Stimmung ist gut und wir sind bereit, nach einer schwierigen Saison die Klasse zu halten.

Du bist bei der SG mit 13 Ein- und zwei Auswechslungen in 15 Partien so etwas wie der Edeljoker schlechthin. Die meisten Fußballer wollen immer von Beginn an spielen, wie siehst du deine Rolle in der ersten Mannschaft?

Heitmann: Mein Rolle in der ersten Mannschaft ist schwer zu beschreiben, jedoch als Edeljoker würde ich mich nicht beschreiben. Klar möchte jeder von Anfang spielen, jedoch war ich um jede Sekunde froh die ich spielen durfte.

In der zweiten Mannschaft sind deine Einsatzzeiten länger und du triffst am Fließband. In welchem Team bist du 'zu Hause'?

Heitmann: Zu Hause bin ich bei der SG – wir sind ein Team!

Du bist erst 24 Jahre alt, welche Ziele verfolgst du in den kommenden Jahren im Amateurfußball?

Heitmann: Mein Ziel ist der Wiederaufstieg mit dem TSV Besse. Alles andere sehe ich danach!