„Sie wollten sich revanchieren für die letzten Jahre“: Nordler brechen Horror-Serie gegen Kammerberg

München – Es ist schon fast gruselig: In fünfeinhalb Jahren verlor der SV Nord München-Lerchenau alle sechs Spiele in der Bezirksliga gegen die SpVgg Kammerberg und kassierte dabei 39 Gegentore. Alle Jahre wieder kam die SpVgg und schenkte den Lerchenauern immer mindestens vier Tore ein.

Darunter Klatschen wie ein 0:6, ein 1:7 oder die 0:5-Pleite im Hinspiel dieser Bezirksligasaison. Doch dies sollte sich im Rückspiel dieser Spielzeit ändern. Am Sonntag feierten die Nordler einen 6:0-Kantersieg.

Eingesteckt im Hinspiel – Ausgeteilt im Rückspiel

Nach der 0:5-Niederlage im Hinspiel waren die Lerchenauer gewarnt vor der Kammerberger Offensive. Große taktische Veränderungen blieben dennoch aus. „Wir waren taktisch gut eingestellt und wollten Angriffspressing spielen“, sagt Trainer Michael Westermair zu FuPa Oberbayern/Fussball-Vorort.

Ich hatte schon das Gefühl, dass sie sich revanchieren wollten für die letzten Jahre.

SVN Coach Michael Westermair

Der mutige Ansatz wurde belohnt: Nach einer Viertelstunde führten die Hausherren bereits mit 3:0. Doch dies war keineswegs ein Signal für die Mannschaft einen Gang runter zu schalten, wie der Übungsleiter erklärt: „Wir wussten natürlich, wie die letzten Ergebnisse ausgegangen sind. Kammerberg ist eine Mannschaft, die zurückkommen kann, auch nach einem 3:0.“

Doch an diesem Sonntag ließen die Nordler nichts anbrennen. In der 47. Minute erhöhte Martin Angermeir auf 4:0. „Die Mannschaft hat nicht aufgehört“, lobt Westermair. „Ich hatte schon das Gefühl, dass sie sich revanchieren wollten für die letzten Jahre.“ Als Schlüsselfaktor machte Westermair, die Kampfbereitschaft und Konzentration seiner Mannschaft aus. Zudem war es wichtig, dass seine Jungs die Chancen zu Beginn eiskalt in Tore ummünzten.

Klassenerhalt statt Aufstiegsrennen?

In den letzten beiden Saisons belegten die Nordmünchner den dritten und fünften Tabellenplatz in der Bezirksliga Nord. Dieses Jahr starteten sie mit vier Niederlagen in Folge enttäuschend.

Die Ursache für diesen Katastrophenstart ist jedoch einfach, erklärt Westermair. Zu Beginn der Saison sollen viele ihrer Leistungsträger aufgrund von Urlaub oder Verletzungen ausgefallen sein. Mit den Rückkehrern kam auch der Erfolg zurück. Nach der Niederlagenserie blieb die Westermair-Elf acht Spiele in Serie ungeschlagen und punktete sich so aus der Abstiegszone raus.

Trotz des großen Abstands nach oben und dem komfortablen Polster nach unten, glaubt Westermair nicht an einen Motivationsverlust: „Nein, nicht bei dieser Mannschaft. Und nicht bei diesem Trainer. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Ich meine, dafür geht man ins Training. Da gibt es keinen Abfall. Das kann ich mir nicht vorstellen.“ (Lucas Klobeck)