Das Beste kommt zum Schluss: Der 11. Spieltag der Frauen-Bayernliga - die letzte Runde des Jahres - hält ein ganz besonderes Schmankerl bereits. Es kommt nämlich zum Top-Top-Spiel, zum Showdown, zum Höhepunkt, zum Highlight. Denn am späten Samstagnachmittag empfängt der FC Ruderting die SpVgg Greuther Fürth. Der Erste gastiert beim Zweiten. Und die zentrale Frage dabei: Entscheidet dieses Spiel bereits die Meisterschaft?
Denn die Ausgangslage ist klar: Fürth, Ruderting und mit Abstrichen Stern München dominieren die Liga scheinbar nach Lust und Laune. Das Kleeblatt noch einmal mehr als die Waidlerinnen und die Kickerinnen aus der Landeshauptstadt. Die Spielvereinigung hat im bisherigen Saisonverlauf neun von zehn Spielen bei einem Unentschieden gewonnen. Ruderting musste bereits eine Schlappe hinnehmen, München sogar zwei. Ist alles in allem deshalb bei einem Sieg der Mittelfranken in Niederbayern der Weg in die Regionalliga für Fürth bereits geebnet?
"Auf keinen Fall", ist SpVgg-Trainer Felix Bernhard überzeugt. Es seien danach noch elf Spiele zu bestreiten - und da warten einige Stolperstein. "Jedes einzelne Spiel ist schwer genug", betont der 30-Jährige und verweist - bis auf die Ausnahme Kirchberg - auf durchwegs knappe Ergebnisse seiner Mannschaft seit dem Sommer. Und gerade vor Ruderting warnt Bernhard insbesondere: "Eine Truppe, die schon sehr lange mit dem gleichem Stamm zusammenspielt. Der FCR steht für mannschaftliche Geschlossenheit - und auch individuelle Klasse, wenn ich an Anna Madl oder Franziska Schwaiberger denke."
In der Vorsaison gewann der Vizemeister das Hinspiel in Fürth mit 3:0, das Rückspiel endete 1:1-Unentschieden. Gerade das bis dato letzte Aufeinadertreffen nimmt Felix Bernhard als Maßstab. "Es wird auf die Laufbereitschaft und Zweikampfintensität ankommen. Außerdem müssen wir der Kulisse standhalten. Denn in Ruderting wird wieder das ganze Dorf hinter dem Team stehen." Der Übungsleiter ist davon überzeugt, dass Nuancen entscheiden werden, die berühmt-berüchtigte Tagesform ausschlaggebend sein wird.
Wenn man so will, könnten vorangegangene Aussagen auch von einem Vertreter des FC Ruderting im Vorfeld des Schlagerspieles kommen. Und das tun sie auch in Person von Teammanager Michael Eder - wenn auch logischerweise in etwas abgewandelter Form. Nein, am Samstag würde sich nicht die Meisterschaft entscheiden, weil einfach noch zu viele Punkte zu vergeben sind. Respektvoll stellt Eder aber fest: "Fürth hat eine von vorne bis hinten sehr gut besetzte Mannschaft, die auch an nicht so guten Tagen mal ein Spiel dreckig gewinnen kann."
Einen interessanten Aspekt, der gegen die Damenmannschaft der Spielvereinigung spricht, wirft der FC-Teammanger schmunzelnd in den Ring: Felix Bernhard, Trainer der Mittelfranken, hat noch nie gegen Ruderting gewonnen - weder in Diensten von Fürth, noch als Coach von Ezelsdorf, wo er zuvor aktiv war. Diese Serie soll natürlich, so der Wunsch Eders, fortgeführt werden. Garantieren tun diese Vorzeiten aber - natürlich - rein gar nichts. Und so ist nur eins sicher. Nämlich, dass das Top-Spiel auch tatsächlich ein top Spiel werden wird...
Die weiteren Spiele:
Thomas Jost: "Wir haben noch einige angeschlagene Spielerinnen. Aber unsere Physio-Abteilung arbeitet und tapet auf Hochtouren. Alle wollen beim so wichtigen Spiel vor der Winterpause dabei sein. Nach dem Teilerfolg in München wollen wir endlich den Dreier. An der Motivation wird es definitiv nicht legen."
Personal: Wie immer hält man sich beim ehemaligen Regionalligisten bedeckt.
Markus Schwirzinger: "Eigentlich sind wir ja zum Siegen verdammt. Aber um gewinnen zu können, müssen wir unsere Fehler minimieren. Gelingt uns das, werden wir in Ingolstadt punkten."
Personal: Nur Lisa Rechenmacher (verletzt) fehlt.