2024-12-13T13:56:41.772Z

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Der 1. FC Kleve setzte sich gegen Ratingen mit 2:1 durch.
Der 1. FC Kleve setzte sich gegen Ratingen mit 2:1 durch. – Foto: Arno Wirths

Shepards Tor reicht Ratingen 04/19 in Kleve nicht

Die Ratinger verlieren in der Oberliga zum zweiten Mal in Folge, diesmal verdient 1:2. Rinor Rexha sieht die Rote Karte.

Der 1. FC Kleve hat seine Negativserie in der Oberliga beendet. Nach sechs Spielen ohne Sieg schaffte die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar einen 2:1 (1:0)-Erfolg in der Heimpartie gegen Ratingen 04/19. Die Klever Spieler erfüllten damit die Forderung von Kapitän Fabio Forster, der die Begegnung wegen einer Gelb-Sperre von der Tribüne aus verfolgen musste. „Wir müssen jetzt sehen, dass wir einmal Punkte in einem Spiel holen, in dem das nicht unbedingt von uns erwartet wird“, hatte Forster vor der Partie gesagt. Gegen Ratingen, das zum Kreis der Titelanwärter gezählt wird, wurde dies direkt in die Tat umgesetzt.

Wiele wird wohl langfristig ausfallen

Die Freude über den Erfolg der Marke besonders wertvoll wurde allerdings getrübt. Denn ein Leistungsträger des 1. FC Kleve verletzte sich in der Partie schwer. Niklas Klein-Wiele erlitt eine Verletzung im linken Sprunggelenk, als er nach 25 Minuten ohne gegnerische Einwirkung umgeknickt war. Der 30-Jährige ließ sich mit einem lauten Schrei auf den Rasen der Eroglu-Arena fallen, wurde auf dem Platz behandelt und musste dann mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Gastgeber konnte zum ersten Mal in dieser Saison Luca Thuyl von Beginn an aufbieten. Und der Offensivakteur, der wegen einer Knieverletzung lange gefehlt hatte und bislang stets von der Bank ins Spiel gekommen war, demonstrierte eindrucksvoll, wie wichtig er für den 1. FC Kleve ist. Thuyl bereitete bereits in der ersten Minute nach einem Ratinger Ballverlust im Aufbau das 1:0 durch Pascal Hühner vor. In der 73. Minute erhöhte Thuyl zudem nach Vorlage von Nedzad Dragovic auf 2:0 und war derjenige gewesen, den Ratingens Rinor Rexha in der 55. Minute gefoult hatte, wofür der Ex-Oberhausener glatt Rot bekam.

Der Klever Oberligist hätte bis zur Pause schon deutlicher führen müssen. Thuyl (38., 48.), Elidon Bilali (45.+5) und Philipp Divis (66.) ließen beste Gelegenheiten gegen einen Gegner aus, der viele Schwächen zeigte, unter anderem im Tempo. Das sah auch 04/19-Trainer Christian Dorda so. „Der Klever Sieg ist verdient. Wir haben im Kollektiv kein gutes Spiel gezeigt“, sagte der Ratinger Coach, dessen Mannschaft nicht zum ersten Mal in dieser Saison nicht den Beweis antreten konnte, ein Kandidat auf den Titel zu sein.

Bei Ratingen fehlten Leistungsträger

Zwar fehlten 04/19 mit Abwehrchef Phil Spillmann (gesperrt wegen der fünften Gelben Karte) und Spielmacher Emre Demircan (Urlaub) zwei eminent wichtige Spieler, zudem verpassten wie der verletzte Slone Matondo auch noch Gianluca Silberbach und Tim Potzler die Partie in Kleve gesperrt nach ihren Gelb-Roten Karten in der Liga und im Niederrheinpokal beim SC St. Tönis zuletzt. Und auch die Viererkette vor Luca Fenzl, der nach seinem guten Auftritt im Pokal nun auch in der Liga das Ratinger Tor hütete, war mit Daniel Nesseler und Clinton Asare im Zentrum sicherlich nicht eingespielt. Dennoch fand auch Dorda, dass von seinem Team mehr hätte kommen müssen: „Es ist zwar extrem schwierig gegen tiefstehende Gegner, aber wir müssen da bessere Lösungen finden.“

Ihn ärgerte vor allem der frühe Fehler vor dem Klever 1:0. „Wenn wir in jedem Spiel einen individuellen Fehler drin haben, ist das grobe Fahrlässigkeit und auf Dauer schwer zu verkraften“, sagte der 04/19-Coach, der Rexhas Rote Karte so einschätzte: „Er hat ja nicht die Intention, den Gegner zu verletzen, sondern die, den Konter zu unterbinden. Das hat er auch getan – aber das wiederum sehr unglücklich.“ Der Treffer von James Shepard zum 1:2 nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus kam für die Ratinger zu spät und änderte nichts an der zweiten Liga-Niederlage in Folge.

Der 1. FC Kleve hat dagegen bewiesen, dass er gegen jeden Gegner in der Liga mithalten kann. Die Voraussetzung ist, dass die Mannschaft über 90 Minuten so konzentriert und mit wenigen Fehlern agiert, wie es gegen Ratingen 04/19 der Fall war. „Das war in kämpferischer und spielerischer Hinsicht eine tolle Leistung“, sagte Umut Akpinar.

Aufrufe: 021.10.2024, 23:00 Uhr
RP / Joachim Schwenk und Georg AmendAutor