
Anonym hatte jemand E-Mails aus dem internen Kreis der SG Wattenscheid 09 an die Presse weitergegeben, in der u. a. von "Insolvenzverschleppung" die Rede ist.
Die Stellungnahme im Wortlaut:
"Wir sind sehr bestürzt darüber, dass interne E-Mails an die Medien weitergegeben wurden – unabhängig von deren Inhalt. Die unbefugte Weitergabe solcher Informationen ist ein schwerwiegender Vertrauensbruch und kann dem Verein unnötig erheblichen Schaden zufügen. Der oder die Verantwortlichen müssen sich bewusst sein, dass sie mit diesem Verhalten nicht nur das Ansehen unseres Vereins, sondern auch dessen wirtschaftliche Stabilität gefährden.
Zum Inhalt der E-Mails stellen wir unmissverständlich klar:
Es handelt sich dabei um nicht verifizierte Zahlenzusammenstellungen, die unseren Aufsichtsratsvorsitzenden Mano Oliveri, in dessen Rolle dazu veranlasst haben, den Vorstand aufzufordern, in einer kurzfristig anzuberaumenden gemeinsamen Sitzung von Aufsichtsrat und Vorstand über die wirtschaftliche Situation zu berichten. Eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder eine Verschlimmerung der wirtschaftlichen Lage des Vereins kann daraus in keiner Weise abgeleitet werden.
Wir betonen in aller Deutlichkeit:
👉🏻 Eine Insolvenz droht der SG Wattenscheid 09 nicht❗️
👉🏻 Da von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage keine Rede sein kann, ist auch eine Insolvenzverschleppung ausgeschlossen❗️
Wie auf der Mitgliederversammlung ausführlich erläutert wurde, hatte der Verein in der vergangenen Saison aus verschiedenen Gründen ein Defizit zu verzeichnen. Dies spiegelt sich sowohl in der Gewinn- und Verlustrechnung als auch in der Liquiditätsplanung der Folgemonate wider. Entscheidend ist jedoch, dass wir in den vergangenen Wochen zahlreiche neue Partner gewinnen konnten, die maßgeblich zur finanziellen Stabilisierung beigetragen haben. Viele dieser Partner haben langfristige Verträge über 18 Monate mit uns abgeschlossen, wodurch wir nicht nur kurzfristig, sondern insbesondere in der kommenden Saison nachhaltig profitieren werden. Weitere Gespräche und Abschlüsse mit Sponsoren werden in den nächsten Tagen und Wochen folgen.
Die SG Wattenscheid 09 steht geschlossen für eine transparente und verantwortungsbewusste wirtschaftliche Führung. Wir lassen uns von unautorisierten Veröffentlichungen interner Informationen nicht beirren und werden unseren eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen. Die SG Wattenscheid 09 arbeitet mit Hochdruck daran, den Informationsgeber zu finden."
Der ursprüngliche Bericht vom 25. Februar:
Schlagzeilen über Oberligist SG Wattenscheid 09 machen am Dienstag die Runde.
Die Lokalpresse "WAZ" stellt in seiner Headline in den Raum, dass der Traditionsverein möglicherweise insolvent sei. Im Januar wurde bekannt, dass die SG Wattenscheid 09 120.000 Euro Verlust in der Saison 2023/24 geschrieben hat. Nun soll sogar ein Fehlbetrag von rund 180.000 Euro zum Ende der Saison bestehen. E-Mails von Aufsichtsratschefs Mano Olivieri sind an die Presse gelangt. Dort hatte er Vorstand und Aufsichtsrat am 17. Februar informiert. Nachdem keine Reaktion erfolgte, schrieb Olivieri am 21. Februar: "Der Ernst der Lage ist wohl keinem richtig bewusst. Aus meiner Sicht befindet sich unser Verein bereits in der Insolvenzverschleppung.“
Worte, die deutlich machen, dass die SG Wattenscheid 09, die schon 2019 aufgrund eines Insolvenzverfahrens den Spielbetrieb vorübergehend einstellen musste, erneut vor großen Problemen steht.
Die Vorstände Ertan Ilce und Stefan Beermann sind optimistisch und sagen gegenüber der "WAZ": „Wir stehen viel besser da als vor drei, vier Monaten. Wir haben auch durch die letzten Sponsorenverträge einen deutlich besseren Stand, aber sind nicht da, wo wir sein wollen. Wir sind aber dabei unsere Probleme zu lösen. Von Insolvenz kann keine Rede sein. Die Spieler wurden immer pünktlich bezahlt."
Eins ist klar. Es muss schnell etwas passieren. "Der Sportvorstand und Jugendvorstand sind nicht handlungsfähig, da keine Verhandlungen für Saison 2025/26 geführt und keine Verträge abgeschlossen werden können“, so Olivieri.