2024-04-30T08:05:46.171Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

SG Sonnenhof - TuS Koblenz: Zwei Herzen, die für beide Seiten schlagen

Das Relegationsduell Großaspach gegen Koblenz genießt bei David Yelldell und Uwe Rapolder einen hohen Stellenwert. Der Ex-Torwart und der Fußballlehrer drücken im Aufstiegskampf nicht nur der SG die Daumen, kämpften sie einst doch gemeinsam mit der TuS in Liga zwei um Punkte.

„Der Bessere soll gewinnen“, sagt David Yelldell und muss dann ein wenig lachen. Er weiß, dass er der Frage, ob er nun eher Großaspach oder Koblenz den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga gönnt, mit einer diplomatischen Floskel begegnet ist.

Wohl weil hat der frühere Jugendspieler der TSG Backnang sowohl für Tus Koblenz wie für die SG Sonnenhof Großaspach das Tor gehütet hat. Auch heute noch hat der 1,94 Meter große Schlussmann Kontakt zu Verantwortlichen beider Vereine, die morgen ab 19 Uhr im Fautenhau um den letzten Platz im Fahrstuhl hoch in die vierthöchste deutsche Spielklasse kämpfen. Nach dem ersten von zwei Relegationsspielen liegt die SG Sonnenhof mit 1:2 in Rückstand.

Vom Sommer 2008 bis zum Sommer 2010 war der 41-jährige gebürtige Stuttgarter für die TuS in der Zweiten Bundesliga im Einsatz. Über Duisburg und Leverkusen kam er 2016 zurück in die schwäbische Heimat. Beim damaligen Drittligisten Großaspach war er eine Saison lang noch Torhüter und dann zwei Runden im Trainerstab. Nun ist er seit drei Jahren für die Keeper von Dynamo Dresden zuständig. Vergangene Saison scheiterte er mit den Sachsen nur knapp am sofortigen Wiederaufstieg in die zweite Liga. „Leider“, bedauert David Yelldell.

Aus der Ferne beobachtet er nun, welchem seiner beiden früheren Vereine nun mehr Glück hat. „Verdient hätte es beide, aber es kann nur einen geben“, sagt der Mann, der in seinem sportlichen Lebenslauf ein Länderspiel für die USA stehen hat und weiß, dass mit den Stuttgarter Kickers ein anderer seiner Ex-Klubs den Regionalliga-Aufstieg schon geschafft hat. Überhaupt sei es sehr interessant gewesen, die baden-württembergische Oberliga mitzuverfolgen. Neben der SG und den Kickers gabs dort mit der TSG Backnang ja noch einen dritten Verein, für den er schon am Ball war.

Derzeit gilt sein Augenmerk aber dem Duell Aspach gegen Koblenz. „Bei der TuS habe ich zu Torwarttrainer Peter Auer immer noch viel Kontakt“, sagt Yelldell und erzählt: „Zudem kenne ich Andre Mandt aus meiner Leverkusener Zeit und habe mit Michael Stahl schon in Koblenz zusammengespielt.“ Der ist noch dort, ist mit seinen 35 Jahren Spielertrainer beim Vizemeister der Oberliga Südwest. Yelldell wundert sich darüber nicht: „Stahli war damals noch ein junger Spieler, war voller Einsatz und hat alles gegeben. Solche Typen wie auch ein Dominik Salz tun unserem Sport gut, das ist ehrlicher Fußball. Michael Stahl würde ich es definitiv gönnen, wenn er aufsteigt.“ Er hätte aber auch nichts dagegen, wenn es die SG Sonnenhof Großaspach schafft.

Der spielende Coach der TuS ist auch für Uwe Rapolder, von April 2007 bis Dezember 2009, Trainer in Koblenz, kein Unbekannter: „Er war ein halbes Jahr mein Spieler, hat bei mir allerdings nicht viel gespielt. Er war jung und sehr ehrgeizig. So wie es sein muss, wenn du nach oben kommen willst.“ Wie Yelldell, unter Rapolder die Nummer eins in Koblenz, hat auch der 65-jährige Ex-Coach der SG Sonnenhof und der TuS noch gute Verbindungen zu beiden Vereinen. Befragt zum Hinspiel am Sonntag im Stadion Oberwerth sagt er: „Wie mir sowohl meine Kontakte in Koblenz wie in Aspach gesagt haben, war es ein sehr hartes Spiel.“ Eines, das er gerne selbst vor Ort gesehen hätte, „aber meine Frau hatte Geburtstag“.

Das Rückspiel am morgigen Mittwoch in Aspach will sich der Mann, der in seiner Trainerlaufbahn in der Schweiz und in Deutschland „insgesamt fünf Aufstiege mitgemacht hat“, nicht entgehen lassen. Zumal er diese Saison schon mehrmals im Fautenhau war. Seine Einschätzung: „Zu Hause kann Großaspach das drehen, aber es wird nicht einfach.“ Auch weil sich die SG bei den Heimspielen in jüngerer Vergangenheit mit dem Toreschießen nicht leicht getan hätte.

Rapolder, der in der Saison 2004/05 Arminia Bielefeld in die Erste Bundesliga führte, sagt aber auch: „Der Sonnenhof hat 90 Minuten Zeit, das Ding zu biegen. In solchen Entscheidungsspielen musst du voll fokussiert sein, musst mental stark sein.“ Er erinnert sich: „Jeder meiner Aufstiege war bis zum Schluss eng.“ Deshalb sei es wichtig, die Aufgabe mit Freude anzugehen. Zumal Aspach das mit dem Wissen tun könne, es diese Saison bislang gut gemacht zu haben. Für Rapolder ein ganz wichtiger Faktor, denn „du musst das Bewusstsein haben, dass du nur gut spielen musst und wenn dir das gelingt, dann auch der Aufstieg klappt“.

Für den erfahrenen Fußballlehrer aus Brackenheim steht fest: „Druck hast du ohnehin, aber es muss für dich positiver Druck sein, wenn du ins Spiel gehst.“ Zudem: „Nie aufgeben, sondern dran bleiben bis zur letzten Sekunde.“ Schon so manches Spiel sei in den letzten Minuten oder gar letzter Sekunde gedreht worden. Rapolder hat das als Trainer wie als Spieler oft genug selbst erlebt. Klar ist für ihn: „Trainer Evangelos Sbonias hat das Zeug, seine Spieler so vorzubereiten, dass sie sich durchsetzen.“ Und wenn nicht? „Dann ist es wichtig zu wisse, das Fußball nur ein Spiel ist und nicht ums Leben geht.“ Stimmt. Es ist allerdings ein Spiel, über das Rapolder auch sagt: „Nicht hochzugehen, ist keine Option.“

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Aufrufe: 013.6.2023, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor