Bad Kreuznach. „Überspitzt formuliert“ hatten die Verbandsliga-Fußballer der SG Eintracht Bad Kreuznach zu Wochenbeginn schon mehr Spiel- denn Trainingsminuten in den Beinen. „Aufgrund der Temperaturen“ musste Trainer Thorsten Effgen zum Vorbereitungsstart direkt improvisieren. „Von Halle bis Hartplatz war fast alles dabei“, grinst der 49-Jährige. Lediglich einen Kunstrasenplatz hätten seine Spieler bislang nicht gesehen. Umso erfreulicher waren die ersten beiden Testspiele beim TuS Kirchberg (1:1) und der U19 des TSV Schott Mainz (3:3) – jeweils auf künstlichen Grün. „Das sah schon sehr gut aus“, verteilt Effgen ein „dickes Lob“ an seine Spieler und fügt lächelnd hinzu: „Es hat mich beruhigt, dass die Abläufe offenbar nicht ganz weg sind.“
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Eine erste Bestandsaufnahme fällt also positiv aus. „Wir wissen, wo wir anzusetzen haben“, erklärt der Übungsleiter vielsagend und ist für den Moment happy damit, „dass wir inhaltlich nicht mehr zwei, drei Schritte zurückmachen müssen“. Vielmehr spricht Thorsten Effgen von Feinjustierung und davon, die ein oder andere Komponente ins Spiel der Eintracht aufzunehmen. „Ein offensives und ein defensives Spielprinzip“ schweben dem Cheftrainer des aktuell Tabellenvierten da vor. „Wenn wir das hinbekommen, können wir aus einer bislang guten Saison eine sehr, sehr gute machen.“
Eine konkrete Platzierung nennt Effgen wie gewohnt nicht, denkt dafür weiterhin in Entwicklung. Dass vor allem die jungen Spieler im Kader den nächsten Schritt gehen müssen, scheint nach dem Abgang von Thiemo Stavridis (Spvgg. Ingelheim) logisch. „Ein extrem verdienter Spieler und viel Erfahrung, die wir verloren haben“, spricht der Trainer von einem schmerzhaften Abgang, der zugleich aber eben den Youngsters im Team die Chance bietet, „in diese Rolle reinzuwachsen“.
Unterschrift wohl eine Frage der Zeit
Dass auf dem Wintertransfermarkt dann doch viel Bewegung herrschte, hat den Kreuznacher Coach etwas überrascht. „Ich bin da etwas altmodisch und plane mit dem Kader, auf den ich mich vor der Saison festgelegt habe.“ Trotzdem, ein Neuzugang könnte sich noch ergeben: „Ein ablösefreier Mann, aber da ist noch nichts unterschrieben“, steht für Effgen ohnehin im Vordergrund, dass der Verein Planungssicherheit hat, was die Ligazugehörigkeit angeht. „Alles andere hängt dann hinten dran.“ Weil noch nichts unterschrieben ist, hält sich Thorsten Effgen auch in Bezug auf seine Zukunft noch bedeckt. „Wir haben viele Gespräche geführt, sind uns weitestgehend einig“, ginge es lediglich noch um Details. „Wir wollen ja Kontinuität, das gilt für die Spieler, aber auch für das Drumherum“, sieht der Trainer eine „große Möglichkeit“, dass die Vertragsverlängerung bald über die Bühne gehen kann.
Zuvor gewähre man Teammanager Oliver Holste jedoch seinen wohlverdienten Jahresurlaub in Fernost. „Mit Blick auf das Wetter hier hat er alles richtig gemacht“, lacht ein tiefenentspannter Thorsten Effgen und dessen Fokus - wohl auch über den Sommer hinaus – der Arbeit mit seiner Mannschaft gilt.