2024-06-13T13:28:56.339Z

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Vor dem Anpfiff des Abstiegskrachers SG Bad Soden gegen den 1. FC Sulzbach musste SG-Trainer Sergio Grena Perez (im Bild) seine Koffer packen.
Vor dem Anpfiff des Abstiegskrachers SG Bad Soden gegen den 1. FC Sulzbach musste SG-Trainer Sergio Grena Perez (im Bild) seine Koffer packen. – Foto: Timo Babic - Archiv

SG Bad Soden: Trainerwechsel vor Anpfiff

Paukenschlag vor 4:6-Niederlage im "Endspiel" gegen Sulzbach +++ Sergio Grena Perez vor Spiel entlassen +++ Bad Sodens sportlicher Leiter Andy Kühnel tritt nach Spiel zurück

Bad Soden. Für Kreisoberliga-Schlusslicht SG Bad Soden stand mit dem Abstiegskracher gegen den FC Sulzbach ein wahres Endspiel vor der Tür. Neben der bitteren 4:6-Niederlage und der minimal verbleibenden Chance auf den Ligaverbleib, sorgten die Geschehnisse abseits des Platzes für Aufruhr: Bad Sodens Coach Sergio Grena Perez - der nach Angaben des Vorsitzenden Dirk Schwuchow bereits am vergangenen Donnerstag verkündete, zum Saisonende aufzuhören - wurde unmittelbar vor dem wichtigen Spiel entlassen. Nach der Niederlage folgte zudem der sofortige Rücktritt des sportlichen Leiters Andy Kühnel.

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"Das war sehr überraschend für mich. Ich habe in der Kabine eine Entscheidung getroffen und der Verein hat es anders gesehen. Eigentlich wollte ich die Saison zu Ende machen", äußerte sich Sergio Grena Perez zu den Vorfällen. Nachdem dieser am vergangenen Donnerstag laut des sportlichen Leiters Andy Kühnel dem Spielerrat sein Scheiden zum Saisonende verkündet habe, wird Grena Perez in den beiden verbliebenen Spielegen gegen Lorsbach und Zeilsheim II nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Dies bestätigte auch Bad Sodens Vorsitzender Dirk Schwuchow. Auf Anfrage unserer Redaktion wollte Schwuchow vorerst die Vorkommnisse beim Spiel im Zuge der Entlassung des Trainers nicht kommentieren. Laut Kühnel und Grena Perez seien Unstimmigkeiten zwischen einem Spieler und dem SG-Coach Grund für die spontane Entlassung gewesen. Nachdem Grena Perez während der Kabinenansprache vor dem Spiel die Aufstellung verkündete, verließ nach Angaben des Übungsleiters ein Spieler die Kabine. Im Anschluss, sei Grena Perez von Schwuchow mitgeteilt worden, dass er nicht länger Trainer sei. "Der Verein hat es anders gesehen und sich auf die Seite des Spielers gestellt", sagte Grena Perez.

Kühnel: "Meine Autorität ist untergraben worden"

"Mit der Entscheidung, Sergio vor dem Spiel zu entlassen, wurde meine Autoriät untergraben und über meinen Kopf hinweg entschieden. Meine Anweisungen wurden im Vorstand nicht beachtet und ich musste jetzt reagieren. Eine Zusammenarbeit kann ich unmöglich weiterführen. Dem Verein wünsche ich alles Gute für die Zukunft", betonte Andy Kühnel, der am Samstagabend sein Amt als sportlicher Leiter mit sofortiger Wirkung niederlegte. Als Gründe für dessen Enscheidung führte Kühnel zudem Unstimmigkeiten im Vorstand an. Auch das "Einmischen von erweiterten Vorstandsmitgliedern" in dessen Kompetenzbereich als sportlicher Abteilungsleiter seien maßgeblich entscheidend gewesen.

Grena Perez: "Es war ein Horror von außen zuschauen zu müssen"

"Emotional war es extrem schwer für mich. Es war ein Horror von außen Zuschauen zu müssen", sagte Grena Perez, für den der spielende Co-Trainer Franco Petruccelli an der Seitenlinie stand. Petruccelli werde laut des Vorsitzenden Dirk Schwuchow bis Saisonende die Mannschaft leiten.

Bittere Niederlage im Abstiegsduell

Bad Soden kam denkbar schlecht ins Spiel und musste innerhalb der ersten zehn Minuten gleich drei Gegentreffer hinnehmen. Abdullah Mansouri netzte mit seinen Treffern in der 4. Minute und der 6. Minute gleich doppelt für die Sulzbacher Mohamed Asbai (10.) legte nur kurz darauf für die Gäste nach. Nachdem Anas Mansouri in der 33. Minute den vierten Sulzbacher treffer markierte, sorgte Aymen Chehibi nach Handelfmeter für den Bad Sodener Anschlusstreffer. "Die Jungs haben nie aufgegeben und sind nach den Nackenschlägen zurückgekommen. Am Ende hat es aber nicht gereicht", sah Schwuchow den zweiten Durchgang. Kurz nach der Pause schöpfte die SG durch den Treffer von Ömer Aydin neue Hoffnung, welche durch Sulzbach-Knipser Adis Pita eine Viertelstunde später gedämpft wurde. Gleiches Szenario nur kurze Zeit später. Aymen Chehibi (71.) mit seinem zweiten Treffer, Adis Pita (77.) konterte. Den Schlusspunkt setzte der Bad Sodener Leon Rocher mit dem 4:6-Endstand zehn Minuten vor Schluss. Während die Sulzbacher Big-Points im Abstiegskampf einfahren konnten, bleibt Bad Soden nur noch eine Minimal-Chance auf den Klassenerhalt. Bei zwei verbleibenden Partien müsste die SGB beide gewinnen und hoffen, während Konkurrent Lorsbach beide Spiele verlieren müsste - vorausgesetzt der vorletzte Platz reiche für die Relegation. In der kommenden Woche treffen beide Teams im entscheidenden Duell aufeinander.

Aufrufe: 019.5.2024, 17:53 Uhr
Lauris OmmertAutor