SF Baumberg ärgert kurzfristige Pokal-Verlegung

Dabei war zunächst nach Absprache und Schriftverkehr der beiden Vereine alles in trockenen Tüchern, denn nach Mitteilung des Bocholter Stadionverbotsbeauftragten Christian Stanek sollten etwa 150 Bocholter Zuschauer in zwei Fan-Bussen ihre Mannschaft wie üblich in friedfertiger Weise zur Baumberger Sandstraße begleiten. „Auch die ZIS (Anm. d. Red.: Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei) hatte nach der Auslosung bezüglich der Paarung keinerlei Bedenken, sodass die Mitteilung hinsichtlich eines Risikospiels am vorletzten Mittwoch durch die Kreispolizeibehörde Mettmann und die daraus resultierende Begehung der Anlage mit dem Leiter des Ordnungsamtes Mettmann völlig überraschend für alle Beteiligten kam“, erklärte Jürgen Schick.

Der SFB-Vorsitzende war wie Jades irritiert, dass angeblich Fans der Kategorie B (latent gewaltbereit) den Regionalligisten begleiten würden. „Deshalb wurden uns hinsichtlich des bevorstehenden Spiels kurzfristig Auflagen erteilt, die innerhalb von vier Tagen nicht zu stemmen sind“, erklärte Schick. Unter anderem sollen die Fans durch Zäune voneinander getrennt werden, separate Toiletten, Getränkewagen und Grillstände aufgestellt werden.

Bis zum neu bestimmten Termin wird der SFB-Vorsitzende selbstverständlich dafür sorgen, dass die Erfordernisse erfüllt werden und das Spiel auf der heimischen Anlage stattfinden kann. „Ein Tausch des Heimrechts stand überhaupt nicht zur Debatte“, so Schick, der die klangvolle Partie und das Kräftemessen zwischen den Spitzenreitern der vierten und fünften Liga den Baumberger Zuschauern nicht vorenthalten möchte.

Noch am Freitagabend vor dem erfolgreichen Heimspiel gegen den SC Union Nettetal (3:0) hatte sich der Aktivposten und Rekonvaleszent Denis Sitter geärgert, nicht rechtzeitig vor dem Highlight fit zu sein: „Ich habe meinen Sehnenriss in der Wade noch nicht vollständig auskuriert.“ Jetzt findet die Partie inmitten der Vorbereitungsphase der SFB vor dem Jahresauftakt beim TSV Meerbusch statt (18. Februar), während die Bocholter bis dahin schon das erste Meisterschaftsspiel gegen den 1. FC Köln II (3. Februar) bestritten haben.

„Der Ausfall ist ärgerlich, weil die Mannschaft einen Lauf hat, sich im Rhythmus befindet und gut vorbereitet in das Spiel gegangen wäre. Die Verlegung ist angesichts der neuen Konstellation ein klarer Vorteil für die Bocholter, die am wenigsten die Schuld trifft. Wir müssen den Vorbereitungsplan ändern und befinden uns zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht in hundertprozentiger körperlicher Verfassung. Wir wollten aber definitiv unser Heimrecht behalten und unsere Fans wie in der Liga im Rücken haben“, konstatiert SFB-Cheftrainer Salah El Halimi, der auch die weite Anreise mit seinen Jungs unter der Woche ungern angetreten hätte. „Wir haken das Thema jetzt ab und bereiten uns für die beiden Meisterschaftsspiele in diesem Jahr vor.“