
Das S-Bahn-Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem TSV 1860 München steht an. Fupa blickt von Montag bis Freitag auf die letzten Derbys zurück.
München – Am kommenden Sonntag, um 19:30 Uhr, ist es wieder so weit: Die SpVgg Unterhaching empfängt den TSV 1860 München. Das für viele titulierte „Spiel des Jahres“ findet in der dritten Liga zum achten Mal statt.
In der Saison 2018/2019 kehrte der TSV zurück in den Profifußball. Die Fahrten auf Auswärtsspiele mit den örtlichen Verkehrsmitteln hörten dadurch aber nicht auf - zumindest nicht komplett. In der 3. Liga warteten gegen die Spielvereinigung Unterhaching zwei S-Bahn-Derbys auf den Turn- und Sportverein.
Im ersten Derbyjahr seit 2007 – damals noch in der 2. Liga – gingen die Blauen als Sieger hervor. Allerdings waren die Spiele immer heiß umkämpft und die Spielvereinigung verlor zweimal knapp. Im Heimspiel feierten die Vorstädter noch einen gefühlten Sieg, in Giesing gab es damals nichts zu holen.
Die erste Begegnung der beiden Mannschaften fand damals wie heute in Unterhaching statt. Das Derby endete mit einem 1:1-Unentschieden. Stefan Schimmer glich für die Spielvereinigung erst in der Nachspielzeit aus. Für 1860 eine gefühlte Niederlage. „Scheiße einfach, das haben wir schon öfter erlebt“, kommentierte 1860-Kapitän Felix Weber den späten Nackenschlag.

In Erinnerung blieben nach diesem Derby auch die Ereignisse abseits des Sportlichen: Die Fanszenen beteiligten sich unter dem Motto „Schweigen gegen Verbände und ihre Funktionäre“ in den ersten 20 Minuten an einem Stimmungsboykott, was Derby-Stimmung vermissen ließ. Auf dem Platz kämpften beide Mannschaften verbissen um jeden Zentimeter.
Der Derbyheld auf Giesings Höhen war damals Nico Karger, der heute für den FC Pipinsried in der Bayernliga Süd auf Torejagd geht. Kurz vor der Halbzeitpause erzielte Karger im zweiten Aufeinandertreffen der Saison den goldenen Treffer zum 1:0-Sieg der Löwen. Nach dem Spiel bot sich ein seltenes Bild, das vielen in den Köpfen blieb. 1860-Legende Daniel Bierofka feierte den Sieg auf dem Zaun vor der Westkurve mit den eigenen Fans.
In der Vorstadt herrschte Frust nach der Pleite. So meinte Haching-Boss Manfred Schwabl bezogen auf den erneuten Einbruch der SpVgg nach der Winterpause sarkastisch: „Vielleicht müssen wir mal zum Psychiater.“ Am Ende der Saison hielten beide Mannschaften die Klasse. Die Spielvereinigung konnte sich sogar einen Platz vor dem Lokalrivalen ergattern.