2024-10-07T12:26:29.644Z

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Die vergangenen drei Jahre hat Thomas Seidl die Richtung bei der SpVgg GW Deggendorf vorgegeben
Die vergangenen drei Jahre hat Thomas Seidl die Richtung bei der SpVgg GW Deggendorf vorgegeben – Foto: Thomas Martner

Seidl: »Gehe mit eineinhalb weinenden Augen«

Deggendorfs Aufstiegstrainer geht nach dem Auswärtsmatch bei der SpVgg Lam von Bord

Beim Landesligisten SpVgg GW Deggendorf feiert Trainer Thomas Seidl beim Auswärtsspiel bei der SpVgg Lam seinen Ausstand. Unter dem erfahrenen Übungsleiter schafften die Donaustädter im vergangenen Jahr die Rückkehr in die Landesliga. Zum Abschluss seiner Amtszeit haben wir uns mit dem 43-Jährigen unterhalten.

Tom, am Samstag heißt es für dich von der SpVgg GW Deggendorf mit dem Gastspiel bei der SpVgg Lam Abschied zu nehmen. Mit welchem Gefühl verlässt du die Donaustädter?
Thomas Seidl (43): Ich hoffe, dass wir zum Abschluss nochmal ein ordentliches Spiel machen, denn wie wir uns am vergangenen Wochenende bei der 0:3-Niederlage in Pfreimd in der zweiten Hälfte präsentiert haben, war richtig gruselig. Abschied zu nehmen ist grundsätzlich nie etwas schönes, zumal mir der Verein viel bedeutet. Ich war in meinen beiden Amtsperioden (Anm. d. Red.: Seidl war von 2005 bis 2009 Nachwuchscoach an der Trat) insgesamt sieben Jahre bei Grün-Weiß und durfte in dieser Zeit ein paar tolle Erfolge feiern. Ich gehe mit eineinhalb weinenden Augen, weil ich immer gerne bei diesem Klub tätig war und mir viele Leute richtig ans Herz gewachsen sind.



Als Aufsteiger habt ihr euer Ziel Klassenerhalt relativ souverän geschafft. Wie zufrieden bist du dem Saisonverlauf?
Wir haben eine ordentliche Runde gespielt, in der es Höhen und Tiefen gab. Phasenweise haben wir richtig guten Fußball gespielt, zwischendurch war es aber auch mal ziemlich zäh. Das war allerdings auch personellen Problemen geschuldet, denn an ein paar Spieltagen haben uns bis zu sieben, acht Akteure aus dem ursprünglichen Stammkader gefehlt. Intern herrschte aber auch in unserer schlechten Phase immer Ruhe und letztendlich haben wir bereits am drittletzten Spieltag alles klar machen können. Ganz entscheidend war, dass wir in den wichtigen Duellen gegen die direkten Abstiegsmitkonkurrenten meist voll da waren und in diesen Partien konstant gut punkten konnten. Daher können wir absolut zufrieden sein, zumal uns nicht wenige im vergangenen Sommer nach den schwerwiegenden Abgängen eine ganz schwere Spielzeit prognostiziert hatten.




Gibt es etwas, was dir in ganz besonders positiver Erinnerung bleiben wird?
Das Meisterschafts-Endspiel in der letzten Saison gegen den FC Dingolfing (Anm. d. Red.: Deggendorf konnte diese Partie mit 2:1 gewinnen) war schon ein echtes Gänsehaut-Erlebnis. Vor knapp 1.500 Zuschauern spielen zu dürfen und dann im heimischen Stadion die Titel-Vorentscheidung herbeiführen zu können. Besser geht es nicht.


Der Aufstieg in die Landesliga wäre das Highlight der Seidl-Ära
Der Aufstieg in die Landesliga wäre das Highlight der Seidl-Ära – Foto: Harry Rindler





Ausgerechnet bei eurem letztjährigen Meisterschafts-Rivalen FC Dingolfing nimmst du jetzt deine nächste Herausforderung in Angriff. Was hast du bei den BMW-Städtern für Ziele?
Ich möchte immer das Maximum herausholen und werde alles mir mögliche dafür tun, dass wir beim FC Dingolfing erfolgreich sein werden. Meinem Trainerkollegen Florian Baumgartl und seinem Team drücke ich für die anstehende Landesliga-Relegation die Daumen. Vielleicht ist das im Vorjahr fehlende Quäntchen Glück diesmal auf Dingolfinger Seite.



Würdest du denn lieber einen Bezirks- oder einen Landesligisten übernehmen?
(schmunzelt) Das bin ich in letzter Zeit schon oft gefragt worden. Es wäre super, wenn es in der Relegation mit dem Aufstieg klappen würde. Wenn nicht, werden wir einen neuen Anlauf nehmen. Hart arbeiten müssen und werden wir so oder so. Fleiß ist die Grundvoraussetzung, um etwas erreichen zu können.



Und was traust du der SpVgg GW Deggendorf in der neuen Saison zu?
Es wird wohl wieder primär darum gehen, fünf Vereine hinter sich zu bringen, zumal der sportliche Leiter Andreas Schäfer mit einem für diese Spielklasse überschaubarem Budget arbeiten muss. Die Mannschaft hat aber einen hervorragenden Charakter und ein vernünftiges Spieler-Gerüst. In der eigenen Jugend sind auch ein paar richtig gute Jungs, die viele noch gar nicht auf dem Schirm haben und die vom U19-Coach Ben Penzkofer top ausgebildet werden. Ich wünsche meinen beiden Nachfolgern Michael Faber und Dominik Schmöller sowie dem kompletten Team nur das Beste. Die SpVgg GW Deggendorf gehört in die Landesliga und ich hoffe, dass sich der Klub dort auch dauerhaft etablieren kann.

Aufrufe: 026.5.2023, 15:00 Uhr
Felix PaßbergerAutor