Seit diesem Sommer hat Sebastian Spinrath ein neues Amt inne. In seiner fünften Saison beim Oberligisten 1. FC Monheim wurde er von Cheftrainer Dennis Ruess zum stellvertretenden Spielführer ernannt. Während Tobias Lippold der neue Kapitän ist, geht Assani Lukimya als Stellvertreter von Spinrath in die neue Spielzeit.
„Im Grunde hat sich für mich nicht besonders viel geändert, denn ich habe schon vorher viel Verantwortung übernommen. Trotzdem freue ich mich natürlich darüber, zu den drei Kapitänen zu gehören“, betont der 32-jährige Routinier.
Nachdem Spinrath zur Saison 2020/21 vom Oberliga-Rivalen SSVg Velbert ins Rheinstadion gewechselt war, entwickelte er sich gleich zum Leistungsträger. „Basti ist ein absoluter Gewinn für unseren Verein“, lobt Geschäftsführer Karim El Fahmi. „Seit seiner Ankunft überzeugt er sportlich auf hohem Niveau. Darüber hinaus ist er ein überragender Charakter. Außerdem ist er flexibel einsetzbar und steht immer seinen Mann – egal, wo er auf dem Platz agiert.“
In der vergangenen Landesliga-Spielzeit setzte Ruess den Defensivspezialisten vor allem in der Innenverteidigung ein. Doch in der laufenden Saison sorgt Spinrath als Sechser für Stabilität vor der Abwehr. „Eigentlich fühle ich mich in der Innenverteidigung am wohlsten, aber ich spiele natürlich dort, wo ich vom Trainer gerade gebraucht werde. Zuletzt hatten wir im Mittelfeld einen Engpass, weil Tobias Lippold ja mit seiner Gelb-Roten Karte gesperrt war. Dass ich auf vielen Positionen spielen kann, macht es für unseren Trainer deutlich einfacher“, erklärt Spinrath.
Während auch der Stammkeeper Björn Nowicki gesperrt war, stand Tayfun Altin in den vergangenen beiden Partien gegen den Mülheimer FC (2:1) und beim FC Büderich (0:1) zwischen den Pfosten. Vor ihm formten die beiden Zugänge Jan Luca Kiefer und Joshua Sumbunu eine komplett neue Innenverteidigung. Auch der rechte Außenverteidiger Kai Robin Schneider und Noah Salau auf der linken Seite wurden neu verpflichtet. Spinrath stellt fest: „Die Jungs sind erst frisch zu uns gestoßen. Es ist klar, dass sich die Defensive erst einmal finden muss. Ich möchte die anderen etwas weiter vorne unterstützen.“
Auf dem Platz ist Spinrath ein wichtiges Bindeglied. „Ich habe eine klare Rolle“, erklärt der Familienvater eines ein- und eines fünfjährigen Sohnes. „Ich bin von Natur aus kein Lautsprecher, ich bin niemand, der quer über den Platz schreit und Anweisungen gibt. Wenn ich etwas sagen muss, dann mache ich das aber selbstverständlich. Ansonsten ist es mein Ziel, durch eigene Leistung voranzugehen. Dadurch kann ich viele Prozesse auf dem Platz so gestalten, dass der 1. FC Monheim erfolgreich ist.“
Zuletzt zeigte der FCM aber in Büderich einen insgesamt schwachen Auftritt und zog verdient mit 0:1 den Kürzeren. Ruess war mit seinem ersten Vize-Kapitän trotzdem zufrieden: „Der Mannschaft hat fast alles gefehlt, was im Fußball gefordert wird. Da möchte ich im Nachhinein aber einige Spieler rausnehmen, wie zum Beispiel Basti. Er hat ganz viel investiert und ist vorangegangen. Seine Freistöße aus dem Halbfeld konnten zum Beispiel immer wieder für Gefahr sorgen. Ansonsten haben auch Assani Lukimya und Tom Hirsch fleißig gearbeitet. Von den anderen Jungs erwarten wir mehr.“
Nachdem Spinrath in der G-Jugend des VfR Sinnersdorf angefangen und eine Saison beim FC Pesch gespielt hatte, wurde er ab dem Alter von elf Jahren beim 1. FC Köln ausgebildet. „Ich habe meine ganze Jugend dem Fußball geopfert. Partys waren zum Beispiel nicht möglich. Das bereue ich aber nicht, weil ich den Fußball liebe und als Persönlichkeit viel gelernt habe“, sagt Spinrath, der parallel eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen absolvierte. Durch die elf Jahre bei den „Geißböcken“ verfügt der gebürtige Pulheimer über eine gute Technik, kann nun sogar als Innenverteidiger, Außenverteidiger, Sechser, Achter und Spielmacher eingesetzt werden.
Weil er den Sprung zu den Profis aus der zweiten Mannschaft der Kölner nicht schaffte, zog Spinrath weiter zu den Regionalligisten Viktoria Köln, SC Wiedenbrück und Bonner SC. Nach der Station in Velbert spielt der 1,88 Meter große Akteur jetzt schon seine fünfte Saison für den FCM. „Unsere Mannschaft muss sich weiter an die Oberliga gewöhnen“, betont Spinrath. „Der Saisonstart war etwas unglücklich, aber wir müssen die Situation voll annehmen. Als Aufsteiger sollte es unser erstes Ziel sein, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu erreichen. Danach schauen wir weiter nach oben.“