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Dem starken Auftritt gegen Schweden folgte in St.Gallen die Ernüchterung. Vor weniger Zuschauern als beim Heimspiel gegen die Skandinavier – nur 8.363 Fans, darunter rund hundert Luxemburger Anhänger, waren im Kybunpark anwesend – bekam die FLF-Auswahl vor allem in der 1.Halbzeit keinen Fuß auf den Boden. Eine andere Ausrichtung als am Samstag, vier Änderungen in der Startelf, ein Block der entweder zu hoch oder zu weit auseinander stand oder eine gewisse mentale Behäbigkeit – all diese Faktoren trugen dazu bei, dass Laurent Jans und Co. Glück hatten, kein Debakel erlebt zu haben. Der bärenstarke Muheim sorgte über seinen linken Flügel stets für Gefahr und bereitete so auch das frühe 1:0 durch Vargas vor, der vom Elfmeterpunkt humorlos traf (9.‘). Ein Elfer von Embolo schraubte das Ergebnis keine 180 Sekunden später auf 2:0, ehe ein Treffer der Eidgenossen wegen einer Abseitsstellung aufgehoben wurde.
Die äußerst präzisen Befreiungsschläge der Schweiz, gepaart mit pfeilschnellen Stürmern, ließen Luxemburg stets schlecht aussehen. Immerhin kamen die Gäste Mitte der 1.Hälfte zu zwei guten Gelegenheiten. Ein Kopfball von Korac nach Ecke wurde glänzend von Mvogo pariert und kurz darauf ging ein Schuss von Moreira aus rund 17 Metern knapp über das Gehäuse. Quasi im Gegenzug spielten die Hausherren erneut schnell auf den linken Flügel, wo Vargas im Rücken der Luxemburger Abwehr frei zum Abschluss kam (3:0, 29.‘). Kurz vor dem Halbzeitpfiff scheiterte Ndoye nach einem Solo dann noch an einer Glanztat von Moris.
Mit jeweils drei Wechseln pro Seite begann der 2.Durchgang genauso wie der erste, nämlich mit einer Schweizer Großchance, an dessen Ende Embolo am für Moris eingewechselten Pereira scheiterte. Auch nach einer Stunde war der junge Mönchengladbacher Torhüter zur Stelle, dieses Mal gegen Cömert, ehe Muheim über seine linke Seite kommend seinen Abschluss völlig verzog. Erst in der 74.‘ gab es wieder Gefahr im Schweizer Strafraum, dies im Anschluss an eine Ecke, doch ein Tor für Luxemburg sollte daraus nicht entstehen. Auf der Gegenseite schoss Vargas frei vor Pereira in dessen Arme. Luxemburgs Ehrentreffer fiel in der 89.‘ per Elfmeter, Sinani schoss trocken unten links ins Eck. Mvogo war zwar auf der richtigen Seite, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (3:1).
Insgesamt bleibt nach der tollen Leistung vom Samstag ein fader Beigeschmack, denn mit etwas Pech hätte Luxemburg in St. Gallen regelrecht untergehen können. Dies dürfte wohl die wichtigste Erkenntnis für Trainer Luc Holtz gewesen sein. Daneben wurde offensichtlich, dass die gewählte Taktik und Aufstellung gegen ein Top-20-Team der Welt nicht die richtigen waren, im Gegensatz zum Schweden-Spiel. Und dafür sind Testspiele dann schließlich auch da, nämlich um auszuloten, wer, wann wo und wie spielen kann bzw. könnte. „Es sind verschiedene Dinge getestet worden, ich nahm Marvin und Enes rein (d.Red.: Martins bzw. Mahmutovic). Leider sah man, dass sie nicht im Spielrhythmus sind. (…) Das Ziel des Ganzen ist die Qualifikation im September und dafür sind diese Spiele da“ bestätigte Luc Holtz unsere Sicht der Dinge am Dienstabend im Fernsehinterview mit den Kollegen von RTL.