
Der TSV 1860 München erlebt mit Investor Hasan Ismaik ein Wechselbad der Gefühl. Doch zahlreiche Faktoren sprechen dafür, dass der Hype um die Löwen anhält.
München – Keine Frage, der vergangene Freitag war für viele Fans des TSV 1860 ein „schwarzer Freitag“.
Der Grund: Verhandlungen mit einem Investor aus der Schweiz waren gescheitert, somit behält der polarisierende Investor Hasan Ismaik vorerst seine Anteile bei den Löwen.
Doch die gefühlte Weltuntergangsstimmung, die sich am Freitagnachmittag im 1860-Kosmos ausgebreitet hatte, dürfte nicht lange anhalten.
Denn der von vielen Löwen-Fans ungeliebte Ismaik hat bereits betont, dass er weiter für einen Verkauf seiner Anteile bereitstehe. Seine Haltung ist ein großer Unterschied im Vergleich zu den vergangenen 14 Jahren, in denen der 47-Jährige sinngemäß betont hatte, seine Anteile seien unverkäuflich.
Um den gescheiterten Deal vom Freitag gibt es nun einen öffentlichen Streit, wer die Schuld daran trägt: Ismaik, das alte Präsidium oder vielleicht doch der neue Investor?
Bei allem Ballyhoo geht es im Kern wohl darum, bei welcher Summe Hasan Ismaik sich nun wirklich bei den Löwen verabschiedet. Und zugegebenermaßen ist der finanzielle Wert der Profiabteilung des TSV 1860 München gar nicht so einfach zu berechnen.
Wenn die Löwen womöglich in einem Jahr in der 2. Liga spielen, sind dafür ganz andere Zahlen fällig, als wenn man die Bilanz der vergangenen Jahre zugrunde legt.
Wird im „Schönrechnen“ der Löwen ein Kompromiss gefunden, dürfte sich sicherlich eine neue Chance auftun, um einen Deal mit Ismaik einzuleiten.
Ungeachtet dessen rollt der Hypetrain des TSV 1860 München unaufhaltsam weiter. Dafür gibt es Gründe:
Die Löwen haben sich enorm verstärkt, unter anderem mit Spielern aus der Bundesliga, darunter Torwart Thomas Dähne (Holstein Kiel) und Stürmer Kevin Volland (Union Berlin).
Volland ist auch das Stichwort: Mit ihm, Florian Niederlechner oder auch Linksverteidiger Kilian Jakob sind ehemalige Löwen-Spieler zurück nach Hause gekommen. Das erwärmt die Herzen der Fans besonders.
Dass bei den Löwen-Supportern neue Euphorie entfacht wurde, haben bereits die ersten Events bewiesen. Im Trainingslager in Ulrichsberg waren über 1000 Anhänger mit dabei. Beim Trainingsstart an der Grünwalder Straße zuvor wurde dem Team euphorisch zugejubelt. Und auch die Fan-Shops der Löwen erfreuen sich neuer Beliebtheit.
Mit einem Marktwert von rund 8,5 Millionen Euro stellen die 60er das zweitwertvollste Team der 3. Liga. Die Mannschaft gilt als Mitfavorit auf den Aufstieg in die 2. Liga.
Große Hoffnungen sind auch in die Arbeit von Trainer Patrick Glöckner gesetzt, der die Mannschaft in der vergangenen Rückrunde stabilisiert hat. Zwischenzeitlich konnte das Team sieben von neuen Spielen gewinnen. Dazu gab es ein Remis und eine Niederlage.

Da Glöckner zunächst die richtige Mischung in der Mannschaft finden musste, kam er letztendlich in 17 Spielen auf einen Punkteschnitt von 1,65 Zählern. Hochgerechnet auf eine komplette Saison mit 38 Partien hätte dies 2024/25 immerhin zu Relegationsplatz drei gereicht.
Auch wenn der Coach selbst im Gespräch mit Absolut Fussball, dem Fußball-Portal von Home of Sports, ein bisschen die Euphorie bremsen will: Der Hypetrain der Blauen hat keine Bremse.