Schwaiger Höhenflug gestoppt – „Haben dreimal das 1:0 auf dem Fuß - dann wird es ein anderes Spiel“

Schwaig/Rosenheim – Mit 2:5 Toren hat der FC Schwaig am Freitagabend bei Bayernliga-Absteiger TSV 1860 Rosenheim verloren. Der Sieg der Gastgeber war auf Grund ihrer fast perfekten Chancenverwertung verdient, Schwaig hingegen verpasste es, zur richtigen Zeit die Tore zu machen und musste so immer einem Rückstand hinterherlaufen.

Vor der Partie war die Stimmung bei den Gästen gut, kehrte doch Leon Roth nach seiner Krankheit ins Team zurück. Joshua Steindorf spielte nach überstandener Muskelverletzung von Anfang an. Schwaig begann stark und erspielte sich sofort Torchancen. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Bilal Ibrahim einen schönen Pass in die Tiefe auf Markus Straßer spielte, der aus zehn Metern halbrechter Position abzog, doch TSV-Torwart Sebastian Amann parierte reaktionsschnell. Der Nachschuss von Vincent Sommer wurde im letzten Moment von einem Verteidiger abgeblockt.

Torhüter Sebastian Amann erwischt einen Sahnetag

Wenig später legte Ibrahim den Ball in den Lauf von Raffi Ascher, der alleine aufs Tor zulief. Seinen Schuss drehte Torwart Amann aber um den Pfosten. Und auch bei der dritten Chance, einem schönen Schuss von Sommer, war Amann zur Stelle. Besser machten es die Gastgeber, die mit ihrem ersten Torschuss in Führung gingen. Nach einem schnellen Konter über die linke Seite wurde der Ball wunderbar in den Rücken der Schwaiger Abwehr gelegt, wo Laurin Demolli zehn Meter vor dem Tor frei und überlegt einschoss.

Nur zwei Minuten später legte Rosenheim nach: Nach einer Ecke von der linken Seite köpfte Marcel Martens aus acht Metern zum 2:0 ein. Schwaig war der Schock anzumerken. Zwar versuchten die Gäste, weiter Druck auf das TSV-Tor auszuüben, doch 1860 stand mit einer Fünferkette und davor einer Viererkette vor dem eigenen Gehäuse und ließ Schwaig keinen Platz zum Kombinieren. Die Gäste hatten gefühlt 75 Prozent Ballbesitz, aber kamen nicht zum Abschluss.

TSV 1860 Rosenheim macht hinten dicht

Die Rosenheimer verteidigten konsequent und mit viel Lauf- und Kampfbereitschaft. Und wenn sie mal den Ball hatten, ging es blitzschnell nach vorne. Wie in der 36. Minute, als ein Angriff über rechts Kenan Smailovic erreichte, der noch einen kurzen Hacken schlug und dann aus acht Metern FCS-Torwart Franz Hornof keine Abwehrchance ließ. Nach dem Seitenwechsel rannte Schwaig noch einmal richtig an. In der 59. Minute wurde dieser Mut belohnt. Steindorf bediente Sommer. Dessen strammen Schuss aus 18 Metern konnte Torwart Amann nur abklatschen, und Ascher versenkte den Ball aus zehn Metern zum 1:3.

Wenige Minuten später hatte Straßer das 2:3 auf dem Schlappen, doch Amann ahnte die Ecke. Auch Sommers Schuss nach Vorarbeit von Ibrahim wurde zur Beute des Rosenheimer Torwarts. Mitten in die Schwaiger Drangphase fiel die endgültige Entscheidung. Nach einem Konter über die rechte Seite kam der Ball in die Mitte, Kaurin Demolli zog aus 16 Metern ab, und die Kugel segelte von einem Schwaiger Abwehrbein abgefälscht unhaltbar für Hornof zum 4:1 ins Tor.

Rosenheim kontert – Schwaig verkürzt

Sechs Minuten später spielte Rosenheim erneut einen schnellen Konter, den Edis Muhameti zum 5:1 verwertete. Schwaig spielte aber weiterhin nach vorne und konnte in der 90. Minute durch Ascher zum 2:5 verkürzen. Dabei blieb es.

Ben Held, Spielertrainer des FC Schwaig: „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben dreimal das 1:0 auf dem Fuß. Wenn wir in Führung gehen, dann wird es ein anderes Spiel. So haben wir über die volle Spielzeit zurecht verloren, weil Rosenheim es gut gemacht hat.“ Schwaigs Co-Trainer Mario Simak: „Die ersten 20 Minuten waren ordentlich. Da hätten wir ein Tor machen müssen. Nach dem Doppelschlag von Rosenheim hatten wir keine Ideen mehr. Wir müssen das abhaken und uns auf die kommenden zwei Spiele konzentrieren.“ (Rainer Hellinger)