
Nach einer starken ersten halben Stunde und einer 2:0-Führung des Underdogs aus Südthüringen drehten die Gäste aus Ostthüringen nach der Pause auf und gewannen letztlich klar mit 7:2.
„Unser Plan war, nach der Halbzeit kein Gegentor zu kassieren – leider hat das nicht funktioniert. Wir haben extrem viel investiert. Im Nachhinein kreide ich mir an, nicht zwei, drei frische Spieler zur Pause gebracht zu haben“, sagte Sonnebergs Roberto Benn in der Selbstreflektion und nimmt damit eine Teilschuld der Niederlage auf seine Schultern. Denn nach der Pause war nicht mehr viel von den Gastgebern zu sehen. Der zweite Durchgang begann mit einem Schock für Sonneberg. Direkt nach dem Anstoß landete eine zunächst geklärte Flanke bei Schubert, der sich im Zentrum durchsetzte und den Ball aus 20 Metern sehenswert in den Winkel schlenzte – 2:2 (47.) „Das war pure Willenskraft. Jeder weiß, was Florian kann – er hat einen goldenen Fuß“, schwärmte Gast über seinen Matchwinner. Nur wenige Minuten später kippte die Partie endgültig. Innerhalb wenigen Minuten trafen Niklas Linz und Marcel Kießling, sodass Wismut plötzlich mit 4:2 führte. Sonneberg war nun mental und körperlich sichtlich angeschlagen. Robin Fischer hatte zwar noch die große Chance, die Partie mit dem 3:4 noch einmal spannend zu machen, doch er scheiterte – es sollte die einzige nennenswerte Gelegenheit der Gastgeber im zweiten Durchgang bleiben. Mit zunehmender Spieldauer dominierte Wismut Gera klar. Die Gäste nutzten ihre individuelle Klasse, kombinierten flüssig und überzeugten nun auch taktisch. Marlon Tauscher sorgte mit dem 5:2 für die endgültige Entscheidung. In den Schlussminuten erhöhten Haupt und erneut Kießling auf 7:2. „Das waren einstudierte Spielzüge, gerade bei den Standards, das war klar erkennbar“, lobte Sonnebergs Coach Benn den Gegner. So blieb am Ende bei Sonneberg vor allem Ernüchterung.
Roberto Benn (Trainer 1. FC Sonneberg 2004): „Glückwunsch an Wismut Gera. Sie haben es technisch stark gelöst und sind selbst nach dem 0:2 ruhig geblieben. Nach unserem Rückstand haben wir leider die mannschaftliche Geschlossenheit verloren. Jeder hat den anderen kritisiert, anstatt auf unsere eigenen Stärken zu vertrauen. Am Ende ist das Ergebnis zu hoch, aber wir müssen diese Lehrstunde annehmen und im Training die richtigen Schlüsse ziehen.“
Matthias Gast (Trainer BSG Wismut Gera): „Vor der Pause hatten wir keine klare Struktur und Sonneberg hat sehr diszipliniert verteidigt. Der Anschlusstreffer vor der Halbzeit war extrem wichtig. Nach der Pause haben wir die Halbräume besser bespielt, uns in einen Rausch gespielt und unsere individuelle Qualität ausgespielt. Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg auch in der Höhe verdient.“
