2023-12-01T13:34:47.520Z

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Jubel, Trubel, Heiterkeit: Maximilian Kalus (Mitte) bejubelt mit seinen Ingolstädter Teamkameraden den Gewinn der bayerischen Meisterschaft. 2020 hatte Kalus mit dem FC Penzberg den Titel geholt.
Jubel, Trubel, Heiterkeit: Maximilian Kalus (Mitte) bejubelt mit seinen Ingolstädter Teamkameraden den Gewinn der bayerischen Meisterschaft. 2020 hatte Kalus mit dem FC Penzberg den Titel geholt. – Foto: privat

Schon wieder bayerischer Meister: Kalus holt den Titel – diesmal mit Fatih Ingolstadt

Tanz auf drei Hochzeiten

Ein Opfer musste Maximilian Kalus bringen. Im Partybus versuchten die Teamkollegen von Fatih Ingolstadt mit allen Mitteln, den Penzberger zum Bleiben zu animieren.

Penzberg/Burgebrach – Es galt schließlich, den bayerischen Hallenmeistertitel zu begießen. Doch Kalus hatte am nächsten Tag mit dem FC Penzberg ein Spiel in der Futsal-Bundesliga zu absolvieren. Ein Bier ließ er sich schmecken – dann fuhr er nachts noch heim nach Penzberg, während die Ingolstädter ihre Party des Jahres abbrannten.

Abbrennen ist genau das richtige Wort. Mit einem Doppeldeckerbus, weiteren Autos und Kleinbussen reiste das Team samt 100 Fans an, Tröten, Rasseln, Trommeln im Gepäck. Vor der Halle zündeten sie kleine Bengalos in roter Farbe. Die Bilder vom stimmungsvollen Einmarsch der Fans sind auf Video festgehalten. Platz eins in Sachen „Stimmung“ war Kalus und seinen Ingolstädtern also bereits sicher. Den bayerischen Titel holte der FC Fatih später mit einem 4:3-Erfolg im Sechsmeterschießen gegen Bayernligist ATSV Erlangen.

„Titel verteidigt“, scherzte Kalus hinterher. Das letzte Turnier vor der Pandemie hatte er mit dem 1. FC Penzberg gewonnen. Für die aktuelle Hallensaison des Verbandes war Kalus bekanntlich nach Ingolstadt gegangen. Nach seinem Wechsel zu Habach im Fußball suchte er auch für das BFV-Turnier nach einem neuen Klub. „Das war einfach eine komische Situation damals in Penzberg“, sagt er.

Mittlerweile hat sich alles eingependelt, auch weil er ja nach wie vor mit vielen FCP-Kickern für Penzberg in der Futsal-Bundesliga aufläuft. Zum Kader dort gehören auch Akif Abasikeles und Alen Patak, die in der Freiluftsaison für Ingolstadt auflaufen. Womit die Verbindung hergestellt wäre. Mit Fatih Topcu, Sportdirektor Fußball und Trainer in der Halle, versteht er sich blendend. Man kam also schnell ins Geschäft. Als einer von drei Gastspielern kickte Kalus für die Roten. „Für uns als Mannschaft war’s schwer zusammen zu finden“, sagt er in der Rückschau nach insgesamt vier Turnieren.

Beim Finale im oberfränkischen Burgebrach habe aber dann jeder die Abläufe gekannt. Eine Schwierigkeit für Futsaler wie Kalus oder Patak, die in der Bundesliga kicken: Normale Fußballer, die Gelegenheits-Futsaler, verhalten sich ganz anders, fallen nicht auf typische Futsal-Tricks rein. Darauf müsse man sich erst einstellen. Beim Blick auf die Gegner in der Vorrunde rechnete sich Kalus gute Chancen aufs Endspiel aus. Mit einem 4:1-Erfolg im Halbfinale inklusive Kalus-Tor gegen Pfreimd zog Ingolstadt ins Finale ein. Das Niveau dort ordnete der Stürmer deutlich unterhalb der Bundesliga ein, eher so im Bereich der Regionalliga.

Gegner im entscheidenden Duell waren die jungen Bayernligakicker aus Erlangen. „Die können gut Fußball spielen“, lobt Kalus, der stets zur Startformation gehörte und mit Abasikeles und Patak sowie Torwart Marco Ernhofer das Gerüst des Erfolgs bildete. Die drei verwandelten souverän ihre Strafstöße, während Ernhofer den letzten Sechsmeter entschärfte. „Verdient, aber wir hatten das nötige Glück. Schon im Vorrundenturnier“, sagt Maximilian Kalus. Bei der oberbayerischen Meisterschaft zwei Wochen zuvor hatte Fatih Ingolstadt in der Verlängerung den FC Penzberg geschlagen. Mit ihrem riesigen Anhang feierten die Oberbayern anschließend den Titel. Tanzend nahmen sie den Pokal in der mit 800 Zuschauern ausverkauften Halle in Empfang. „Alles war voll, sie haben keinen mehr reingelassen. So macht das natürlich Spaß“, sagt Kalus.

Die Mission „Hallen-Hattrick“ will er in der nächsten Saison dann mit dem ASV Habach angehen. Ein paar Interessierte gebe es bei seinem neuen Fußballklub. Im Sommer will er einmal mit den Verantwortlichen das Thema anschneiden. Kalus sagt: „Ich hab’ Bock zu spielen.“ (Andreas Mayr)

Aufrufe: 031.1.2023, 08:57 Uhr
Andreas MayrAutor