2024-05-17T14:19:24.476Z

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FT Jahn feiert mit OBin Baumgartl Aufstieg in Bezirksliga 2023
FT Jahn feiert mit OBin Baumgartl Aufstieg in Bezirksliga 2023 – Foto: Wutke

Schon sieben Neuzugänge bei BZL-Aufsteiger FT Jahn Landsberg

Aufstieg in die Bezirksliga zum 100. Geburtstag

„Pure Leidenschaft“ ist ihr Motto – so steht’s auch auf den Aufstiegs-T-Shirts, in denen die Spieler der FT Jahn Landsberg den Sprung in die Fußball-Bezirksliga feierten.

Landsberg – Erstmals Bezirksligist – ein schöneres Geschenk hätten sich die „Jahnler“ zum 100. Geburtstag des Vereins nicht machen können. Der „echte“ Landsberger Club (rund 80 Prozent der Spieler kommen aus dem Landkreis) ist damit auch aus dem Schatten des „großen“ TSV herausgetreten.

Klar, die neue, umstrittene und bei den meisten Vereinen ungeliebte Spielordnung im Zugspitzkreis kam der Truppe von Trainer Marcel Graf (33) ein bisschen entgegen – egal: Letztlich setzten sich die Landsberger in der Kreisliga-Meisterrunde nach zehn Spielen mit 25 Punkten vor dem TSV Geiselbullach (22) durch. Erst am letzten Spieltag, als der Aufstieg schon feststand, gab es die erste Niederlage (2:4 beim TSV Peiting).

Jahn Landsberg: Das ist der etwas andere Verein. Mit Bastian, Yannik und Luis Dillinger spielen drei Brüder in der ersten Mannschaft - das gibt’s sonst nirgends, das erinnert an die Täuber-Brüder Klaus, Jürgen und Stefan, die einst in der Bundesliga u.a. für Nürnberg und Schalke 04 (allerdings nie gleichzeitig in einer Mannschaft) spielten. Auch Landsbergs Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl sieht immer wieder zu, feierte mit den Jungs den Aufstieg. Grund: Ihr Sohn Alexander stürmt (und trifft) für die FT. Der erfolgreichste Torschütze ist Tobias Süß.

Er ist der Kapitän und „unser wichtigster Mann, einer, zu dem die Jungen aufschauen“, wie Abteilungsleiter Andi Schillinger (55) sagt. Typisch FT: Der Spielführer gibt nicht nur auf dem Platz den Ton an, er ist auch stellvertretender Fußball-Chef. Ebenfalls ungewöhnlich: Aufstiegstrainer Graf verabschiedete sich nach dem großen Coup – als neuer Coach kommt Armin Sanktjohanser (32), der schon für den TSV in der Bayernliga spielte, nach dem Aufstieg in die Kreisklasse vom TSV Finning zurück.

Ebenfalls schon fix sind sieben Neuzugänge: Tibor Jonathan Petri, der lange in Österreich gespielt hat, vom nordhessischen TV Friedrichstein, der Landesliga-erfahrene Dominik Bäumel vom VfL Kaufering, Luca Sigl vom FC Buchloe, Yannik Hübner vom SV Raisting, Michael Freund vom TSV Schondorf und Keeper Pascal Stroehl vom FC Hofstetten. Zudem kehrt der ehemalige Kauferinger Nicolas Pittrich (zuletzt DJK Arminia Eilendorf/Landesliga Mittelrhein) in den Landkreis zurück. Er ist ein Cousin von Kilian Pittrich, der gerade vom VfL zu Schwaben Augsburg gewechselt ist. „Ein sehr guter Spieler. Er wird Jahn helfen“, sagt sein Kauferinger Ex-Coach Ben Enthart.

Erster Schritt: Kreisliga

Die Erfolgsgeschichte der Landsberger Jahn-Fußballer begann im Jahr 2009, als Ex-Spieler Schillinger den damaligen, schwächelnden A-Klassisten als Abteilungsleiter übernahm: „Da hat’s richtig gebrannt, da war kein Geld da, da waren gerade mal sieben Spieler im Training“, erinnert er sich. Das große Ziel damals: „Wir wollten in die Kreisliga aufsteigen und uns dort etablieren.“ Mit neuen Spielern, die nach und nach dazugeholt wurden, klappte der Aufstieg schließlich 2017 unter Trainer Dominik Piotrowski.

Die Jahnler wurden zur festen Größe in der Kreisliga, landeten auf den Plätzen 8, 6, 5 und 10. Und dann die Super-Saison 2022/23: Erster nach der Vorrunde (26 Punkte) mit neun Baumgartl-Toren, Erster dann auch in der Meisterrunde (da war Baumgartl länger verletzt) mit elf Süß-Treffern. Das war der Aufstieg – mit Mini-Etat und „ohne Geld für die Spieler“, wie Schillinger betont. „Ich bin unheimlich stolz auf die junge Truppe“, sagt er. „Die Jungs wollten unbedingt rauf in die Bezirksliga, haben alles für dieses Ziel getan und dafür so richtig Gas gegeben.“

In der neuen Saison wird Jahn Landsberg in der Bezirksliga Oberbayern Süd an den Start gehen – und auf etablierte Teams wie Denklingen, Murnau, Raisting, Aubing, Wolfratshausen oder Penzberg treffen. „Es wird eine harte Saison und wir müssen eine Schippe drauflegen. Aber wir nehmen diese Herausforderung gerne an“, sagt Schillinger.

„Unser Ziel ist es, in der Liga zu bleiben – das wollen und können wir schaffen. Die Jungs sind bereit. Sie freuen sich auf die Bezirksliga und auf das alte Spielsystem“ - auf eine „normale“ Liga ohne Mini-Gruppen. Diese Liga darf sich auf jede Menge „pure Leidenschaft“ freuen ...

Aufrufe: 09.6.2023, 09:14 Uhr
Thomas ErnstbergerAutor