Dramatische Tage beim Nord-Regionalligisten VfB Lübeck: Der Traditionsverein aus Schleswig-Holstein steht kurz vor der Insolvenz, das wurde der Mannschaft am Dienstagnachmittag mitgeteilt.
Die Lübecker Vereinsführung - Aufsichtsrat und Vorstand - wandte sich mit einem flehenden Appell an die Öffentlichkeit: "Wir setzen alles daran, diese Situation abzuwenden und den VfB Lübeck auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen. Dabei ist es uns ein zentrales Anliegen, offen und transparent zu kommunizieren. Besonders wichtig ist uns, unsere Dienstleister, Sponsoren, Förderer und Angestellten über die dramatische Lage des Vereins zu informieren. Nur durch eine vertrauensvolle und klare Kommunikation können wir dieser schwierigen Situation gemeinsam begegnen und diese gemeinsam bewältigen. Wir sind jetzt leider sehr zeitnah auf Unterstützung angewiesen, sonst bleibt uns keine andere Wahl!"
Der Verein hat bekanntgegeben, dass eine Liquiditätslücke in Höhe von einer Million Euro entdeckt worden ist. Sollte die Summe bis zum morgigen 28. November nicht aufgebracht worden sein, sei der Gang in die Insolvenz unumgänglich. Nach 2008 und 2013 wäre dies die dritte (!) Insolvenz des VfB binnen 16 Jahren.
Wie reagiert die Mannschaft auf die katastrophalen Neuigkeiten? Kapitän Marvin Thiel wird in den "Lübecker Nachrichten" wie folgt zitiert: "Die Situation ist auf gut Deutsch beschissen. Es hängt für jeden einzelnen Spieler, für jüngere und ältere, sehr viel dran. Bei einigen auch Familien." Thiel berichtet weiter, das Team sei überrascht worden von den finanziellen Schieflage und es herrsche große Betroffenheit. Dramatische Tage und Stunden also mal wieder an der Lohmühle. Die Partie am Freitag bei der Bundesligareserve von Holstein Kiel wurde abgesagt, was aber nichts mit der drohenden Zahlungsunfähigkeit zu tun hat. Vielmehr sind Sicherheitsbedenken aufgrund rivalisierender Fan-Gruppierungen der Grund.