2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
So jubelten die Akteure des SV Schmidmühlen über den geglückten Aufstieg via Relegation.
So jubelten die Akteure des SV Schmidmühlen über den geglückten Aufstieg via Relegation. – Foto: Andi Weinzierl

Schmidmühlen stellt sich dem Abenteuer Bezirksliga

Vollstes Vertrauen in die Aufstiegstruppe – Am eigenen Spiel nach vorne gilt es noch zu justieren

Es war ein so nicht eingeplanter Erfolg, den der SV Schmidmühlen Anfang Juni feierte. Ohne große Erwartungshaltung in die neue Saison der Kreisliga Süd gegangen, fuhr die Truppe von Trainer Christoph „Sam“ Weber überraschend die Vizemeisterschaft ein. Mit Siegen in der Relegation gegen Tremmersdorf und Nabburg glückte schließlich der ganz große Coup. Als Außenseiter schlägt der SVS nun in der Bezirksliga Nord auf – wo er zuletzt zwischen 2011 und 2013 vertreten war.

Rückblickend macht Coach Weber „die eiserne Disziplin und mannschaftliche Geschlossenheit“ als ausschlaggebende Punkte für die tolle Saison 22/23 aus. „Das war die Jahre davor schon ein eingeschworener Haufen. Als es in die Relegation ging, wollte jeder den Aufstieg perfekt machen und warf alles in die Waagschale. Es hat wirklich alles zusammengepasst.“ Nach einer nicht einmal zweiwöchigen Sommerpause wurde die Vorbereitung auf die neue, ganz sicher herausforderende Saison wiederaufgenommen. „Man merkt, dass jeder Spieler zwar noch voll im Saft steht, die Wehwehchen der abgelaufenen Saison aber noch nicht ganz weg sind“, zieht Weber ein Zwischenfazit. „Im Grunde brauchen wir jetzt fast schon wieder 14 Tage Pause“, lacht der 35-Jährige, der vor einem Jahr das Traineramt im Markt Schmidmühlen übernahm und das Team prompt zum Aufstieg führte.

Die bisherigen Vorbereitungsspiele machen Hoffnung auf mehr, zumal der SVS von größeren Verletzungen momentan verschont ist. Den unbedingten Zusammenhalt beschwört „Sam“ Weber auch für die Bezirksliga. „Natürlich gehen mit der Erwartung rein, dass es gegen den Abstieg geht. Wenn es am Ende reicht, ist es prima, wenn nicht, auch kein Beinbruch.“ Seine Truppe sei „unglaublich defensivstark“, lobt Weber, der andererseits im Spiel nach vorne noch Luft nach oben ausmacht: „Das wollen wir in den nächsten 14 Tagen verfeinern. Wenn wir es hinbekommen, offensiv noch mehr Spielfreude zu entwickeln, kann ich mir schon vorstellen, dass wir in der Bezirksliga dem ein oder anderen Etablierten ein Bein stellen können. Unseren Gegner wollen wir das Leben so schwer wie möglich machen.“ Der Saisonauftakt am Samstag, 22. Juli gegen Absteiger FC Amberg hat es gleich in sich. „Hier haben wir als Neuling nichts zu verlieren, können unbedarft ins Spiel gehen. Ein Achtungserfolg zum Start wäre top. Generell möchten wir die ersten Spieltage gut überstehen und so viele Punkte wie möglich holen“, so Weber. Misslingt der Saisonstart, dürfte es rasch ungemütlich werden im Abstiegskampf werden, weiß auch Schmidmühlens Coach.

Groß ist das Vertrauen in die Aufstiegstruppe. Mit Philipp Grunewald (19) kam aus Kümmersbruck der einzige Sommerneuzugang. Er wurde vom FC Amberg ausgebildet. Demgegenüber steht mit Lukas Härtl (SC Teublitz) auch nur ein Abgang. „Unsere Spieler, die 28 Spiele lang die Beine hingehalten haben, haben sich die Bezirksliga verdient“, betont Christoph Weber. Aus dem Konstrukt sticht der jamaikanische Torjäger Adrian Robinson heraus. Der 37-jährige spielte früher kurzzeitig sogar Regionalliga, traf letzte Saison für Schmidmühlen 25 Mal in der Liga und 3 Mal in der Relegation. „Hinter seiner tollen Torquote stecken unsere Verteidigung und unser Mittelfeld, die mitlaufen und für ihn arbeiten. Das ist eine Leistung der ganzen Mannschaft“, möchte der Trainer Robinsons Torquote gar nicht so dolle an die große Glocke hängen.

Auch in der kommenden Spielzeit stellt der SV Schmidmühlen gleich drei Herrenmannschaften. In der kleinen Marktgemeinde sei der „Run“ aufs Fußballspielen groß, meinen Weber und Sportlicher Leiter Christian Humml unisono. Den großen Zusammenhalt loben beide. Mit dem neuen Coach der A-Klassen-Reserve, Hans Flierl, harmoniert Weber gut. Gerne „leiht“ man sich bei Bedarf gegenseitig Spieler. Mit einem ähnlich tollen Zusammenhalt und Teamspirit wie bisher gehen Schmidmühlens Fußballer die Herausforderung Bezirksliga an – am liebsten natürlich mit dem Ligaerhalt in gut zehn Monaten.

Aufrufe: 011.7.2023, 15:45 Uhr
Florian WürtheleAutor