Beim American Football, Basketball oder Volleyball spricht man gegen Ende einer Begegnung von "Crunchtime", beim Marathon vom Zieleinlauf, beim Radrennen vom Endspurt und im Fußball von der Schlussphase.
Und genau diese Schlussphase steht nun unter anderem in der Sinsheimer Kreisklasse A an. Nach den Niederlagen am letzten Wochenende sind Angelbachtal, Zaisenhausen und Gemmingen aus dem Aufstiegsrennen ausgestiegen. Aber an den letzten vier Spieltagen kann noch immer ein Sextett den Aufstieg in die Kreisklasse erreichen. Die besten Voraussetzungen hat zweifelsohne der FC Eschelbronn, der mit vier Punkten vor dem FC Weiler die Tabelle anführt, alles in der eigenen Hand hat, aber trotzdem noch lange nicht durch ist. Die vier weiteren Teams TSV Reichartshausen, SV Babstadt, Stebbach/Richen und TG Eppingen hoffen natürlich auf Ausrutscher des Führungs-Duos.
Im Tabellenkeller hat sich der SV Tiefenbach mit einer tollen Serie aus dem Keller rauskatapultiert. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der SVT noch absteigen würde. Dagegen kämpfen der TSV Helmstadt II, TG Sinsheim und der FV Elsenz um den letzten Strohhalm in Form des Relegationsplatzes. Ende offen...
Am Sonntag geht es übrigenes auf jedem Sportplatz der Kreisklasse A noch um den Kampf um Auf- oder Abstieg. Lediglich beim Angelbachtal-Derby sind für beide Teams die Würfel bereits gefallen.
Das Reserveteam aus Helmstadt hat sich am vergangenen Wochenende bei Spitzenreiter Eschelbronn mit allem gewehrt, was dem Kellerkind zur Verfügung stand. Trotz 1:0 Halbzeitführung musste der TSV am Ende mit einer 1:3 Niederlage leben. Schiedsrichter Nisan zeigte im ganzen Spiel zweimal den gelben Karton. Unglücklicherweise war es mit Mathis Richter ein und derselbe Spieler, so dass Kottner`s Team ab Minute 80 in Unterzahl spielen musste. Bezeichnenderweise fielen die beiden letzten Gegentore in den Spielminuten 89 und 90. Ein Punktgewinn beim Tabellenführer hätte einerseits neues Selbstvertrauen gegeben und wäre andererseits beim Kampf um den Relegationsplatz sehr hilfreich gewesen. Der verletzte Trainer Kottner geht mit Zuversicht in die letzten vier Begegnungen: " Wir sehen dem Abstiegsfinale sehr positiv entgegen. Die letzten drei Spiele gingen zwar allesamt verloren, aber wir waren in keinem der Spiele chancenlos. Ganz im Gegenteil, gegen Eschelbronn machten wir unser bestes Rückrundenspiel und mussten uns sehr unglücklich geschlagen geben. Dann fährt der Coach die Krallen aus: "Es sind noch vier Spiele und wir haben drei Punkte Vorsprung vor TG Sinsheim und Elsenz - wir werden alles tun um am Ende den Relegationsplatz zu erreichen.
Wenn das Wegmann Team am Sonntag zur frühen Anstoßzeit um 13.15 Uhr in Helmstadt antritt, gehört man noch immer zu den Aufstiegsaspiranten. Doch gerade die Spiele gegen Kellerkinder sind für das Fusionsteam alles andere als ein Selbstläufer. In den vier Rückrundenspielen gegen Eschelbach, Elsenz, TG Sinsheim und Tiefenbach brachte es der Tabellenfünfte auf lediglich fünf Punkte. Bemerkenswert ist, dass auch die Niederlage in Sinsheim (1:2) und der Sieg gegen Untergimpern (2:1)zum wiederholten Male erst ganz spät (90. und 92. Minute) entschieden wurde. Bei Spielen von Stebbach/Richen lohnt es sich also auch noch kurz vor Spielende vorbeizuschauen. Sollte man die zweifelslos schwere Begegnung am Sonntag erfolgreich gestalten können, so käme es am Donnerstagabend zu einem sicherlich richtig interessanten Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eschelbronn.
Marvin Feierabend, goldener Torschütze des SV Babstadt, humpelte nach dem Spiel gegen den SV Gemmingen zu seinem Ex-Trainer Amato und schwärmte: "Die Gemminger Abwehr ist so gut gestanden. So wenig hat schon lange kein Gegner mehr gegen uns zugelassen". Trotzdem stand für das Bayer Team am Ende ein 0:1 und somit das Ende der Serie von zuletzt vier gewonnenen Begegnungen. Dass es eine Niederlage wurde und somit das Aus im Aufstiegsrennen bedeutete, hat aber auch mit der mangelnden Chancenverwertung zu tun. In den letzten zehn Minuten spielten sich die Blau-Gelben noch einige gute Chancen raus. Vor allen Dingen die 100prozentige Chance von Lars Baumann, der den Ball gegen die Latte knallte, macht die Niederlage umso bitterer. Doch Trainer Thomas Bayer richtet den Blick schon auf die nächste Partie gegen Spitzenreiter Eschelbronn "Ich erwarte ein Spiel, wie in Babstadt, das sehr intensiv und umkämpft wird. Im Vorspiel trennten wir uns 3:3 und es gab weitere Chancen auf beiden Seiten. Es war ein Kampf mit offenem Visier". Der SV Gemmingen hat erst 32 Gegentreffern kassiert. Kein anderes Team in der Kreisklasse A hat so selten den Ball aus den eigenen Maschen holen müssen.
Der FC Eschelbronn gewann am vergangenen Sonntag gegen den Viertletzten
TSV Helmstadt II mit 3:1. Was auf den ersten Blick nach einem soliden Standardsieg aussieht, war in Wirklichkeit harte Arbeit. Ein Platzverweis zehn Minuten vor Spielende spielte dem Tabellenführer in die Karten. Und als Helmstadt wenige Minuten vor Spielende einen Freilauf auf Torwart Hartmann hatte, sah es kurz nach einer Heimniederlage aus. Doch der Freilauf führte nicht zum Torerfolg und im Gegenzug schoss Huppert den FC zur 2:1 Führung. Und genau diese Spielminute zeigte die alte Fußballer-Weisheit: Wenn Du oben stehst, dann gehen die Dinger rein, wenn Du unten stehst dann verballerst Du die Chancen.
Für die Dinkel-Elf sind diese vier Punkte Vorsprung in der engen Spitzengruppe natürlich Gold wert. Das sonntägliche Spiel zeigt aber auch, dass jedes Spiel erst gespielt werden muss. Und gerade das Team aus dem Schreinerdorf hat mit dem SV Gemmingen (A), Stebbach /Richen (A), TG Eppingen (H) und dem FC Weiler (A) noch ein Hammerprogramm vor der Brust.
Viel hätte nicht gefehlt und die Erfolgsserie des SVB wäre am Sonntag zu Ende gegangen. Doch da man in einem zerfahrenen Spiel das 1:0 gegen Gemmingen über die Linie brachte, haben die Bad Rappenauer Vorstädter nun den neunten Sieg in Serie einfahren können. Dass man in der Tabelle trotzdem um einen Platz abrutschte, hängt mit dem engen Torverhältnis der Verfolgerteams zusammen. Das Aufstiegsrennen sieht Eberhard offen: "Eschelbronn hat aktuell die besten Aussichten, aber an den letzten Spieltagen noch sehr schwere Aufgaben vor der Brust. Auch bei Türkspor Eppingen zeigt die Formkurve, nach zwischenzeitlichem Tief, wieder steil nach oben. Ein klarer Favorit ist für mich nicht auszumachen. Ich denke es wird bis zum letzten Spieltag um die ersten beiden Plätze spannend bleiben."
Nun hat es auch Jason Walzel erwischt. Nachdem der Interimscoach des SVT in seinen ersten sechs Spielen grandiose 14 Punkte sammelte, musste er in Reichartshausen die erste Niederlage einstecken (0:3). Doch das dürfte keine negative Rolle mehr spielen. Durch den famosen Zwischenspurt haben sich die Gelb-Schwarzen sehr weit von den Abstiegsplätzen entfernt. Auf den Relegationsplatz sind es nun sieben Punkte Vorsprung und auf einen direkten Abstiegsplatz gar zehn Punkte.
Na also, geht ja doch noch beim SV Hilsbach. Nachdem sich Trainer Kuczynski zuletzt über mangelnde Offensivpower beschwerte, belehrten ihn seine Schützlinge eines besseren. Gewann der SVH das Heimspiel gegen Schlusslicht Eschelbach noch relativ glanzlos mit 2:0 gab es gegen einen schwächelnden TSV Zaisenhausen ein 5:1 Feuerwerk. Das bedeutet, dass man am Waldsee die Saison 22/23 trotz eines sicheren Mittelfeldplatzes noch nicht abgehakt hat. Mit dem TSV Reichartshausen kommt nun der Mitaufsteiger, der sich im Verlauf der Saison recht deutlich vor den SVH schieben konnte. Trotzdem hoffen die Katzen, dass sie im dritten Heimspiel hintereinander das Sieges-Triple perfekt machen können.
War der TSV beim Verfolgerduell in Babstadt durch einen Junggesellenabschied doch ziemlich ersatzgeschwächt, so hatte Trainer Teschner am letzten Wochenende wieder eine größere Auswahl an Möglichkeiten und Aufstellungs-Variationen. Letztendlich konnte man die zuletzt fleißig punktenden Tiefenbacher mit einem klaren 3:0 auf die Heimreise schicken. Durch den gemeinsamen Aufstieg mit Hilsbach und den knappen letztjährigen Meisterschaftskampf in der Kreisklasse B ist die Begegnung für beide Teams etwas besonderes. Nochmals wird es der TSV nicht so einfach haben, wie im Hinspiel, als man gegen den Meister der B-Klasse einen 4:0 Kantersieg landete. Sollte am Wochenende kein weiterer Junggesellenabschied anstehen, geht das Teschner-Team als Favorit in diese Begegnung.
In Elsenz treffen die beiden Sorgenkinder der Rückrunde aufeinander. Lediglich die SG Eschelbach hat mit zwei Punkten noch weniger Punkte einfahren können, als dieses Duo (vier und fünf Punkte). Durch den Sieg bei eben jener SG Eschelbach hat der FVE den letzten Strohhalm ergriffen und wieder Kontakt zu TG Sinsheim und Helmstadt II, den beiden Konkurrenten um den Relegationsplatz, aufgenommen. Da Gegner Zaisenhausen aktuell auch keine Bäume ausreißt, könnten sich den Schwarz-Weißen mit einem Sieg wieder ganz neue Türen öffnen. Trainer Mike Kronwald sieht die Situation bezüglich des Klassenerhaltes realistisch: "Ich denke wir haben nicht die besten Karten auf den Relegationsplatz. TG Sinsheim ist aktuell sehr gut in Form und hat noch ein Spiel gegen Eschelbach im Restprogramm. Helmstadt II hat aktuell drei Punkte Vorsprung auf uns. Das ist für den 52jährigen aber kein Grund den Sand in den Kopf zu stecken: "Wir müssen am Sonntag gewinnen. Ich hoffe, dass die Formschwäche von Zaisenhausen noch bis Sonntag anhält und meine Jungs mit viel Einsatz zu Werke gehen. Da uns nur ein Sieg weiterhilft, werden wir offensiver auftreten." Das Restprogramm entspricht allerdings nicht seinen Wunschvorstellungen: "Ein Sieg am Sonntag ist umso wichtiger, da wir mit den beiden Aufstiegskandidaten Reichartshausen und Babstadt noch zwei sehr schwere Spiele haben. Und auch das Spiel in Tiefenbach ist nicht ohne." Wie schon länger bekannt ist, wird Kronwald nach der Saison die Zelte abbrechen und zum Landesliga-Absteiger TSV Kürnbach wechseln. Die Weichen in Elsenz sind aber bereits gestellt. Die Nachfolge auf dem Trainerstuhl übernimmt dann Michael Feiler.
Bis letzte Woche machten sich die sympathischen TSV- Spielertrainer Panhölzl/Kugler noch ein klein wenig Hoffnung doch wieder in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Doch nach der nächsten klaren Backpfeife (1:5 in Hilsbach) wird man im südlichen Kreis Sinsheim froh sein, wenn diese völlig verkorkste Rückrunde endlich zu Ende ist. Am Ende muss man in Zaisenhausen froh sein, dass man in der Vorrunde so famos punktete. Mit den überschaubaren fünf Rückrundenpunkten wäre man ansonsten sicherlich im Kampf um den Klassenerhalt verstrickt.
In Eichtersheim findet am Sonntag für einige Zeit das letzte Derby dieser beiden Kontrahenten statt. Der Grund ist der feststehende Abstieg der SG 2000.
Der TSV Angelbachtal hatte am Sonntag die Chance bis auf zwei Punkte an den Tabellenzweiten FC Weiler heranzurücken. Doch nach der 2:3 Niederlage im direkten Duell ist der Abstand auf nahezu uneinholbare acht Punkte angestiegen. TSV-Spielleiter Alex Ardita war enttäuscht, dass sein Team erst nach einer Stunde begann Fußball zu spielen. Nun gilt es das Derby zu gewinnen und die Saison ordentlich zu Ende zu spielen.
Wie lange es dauert bis es wieder zu diesem knisternden Derby kommt, liegt natürlich vor allen Dingen an der SG Eschelbach . Ein Abstieg in die B-Klasse bedeutet in den seltensten Fällen, dass man den sofortigen Wiederaufstieg schafft. Der letztjährige Absteiger SV Daisbach (aktuell Platz 12) kann ein Lied davon singen. Die Chance die Saison noch mit einem Sieg zu beenden wird auch immer geringer. Eine realistische Chance gab es letzte Woche, als man gegen den Vorletzten FV Elsenz nach einem Doppelschlag von Max Rostock zum 2-2 ausgleichen konnte. Am Ende stand jedoch die nächste Niederlage (2:4) auf dem Tableau.
Eine kurze Anreise von 4 Kilometern hat der FC Weiler am Sonntag. Eigentlich könnte man zusammen auf dem Drahtesel in die Große Kreisstadt fahren, wenn der beschwerliche Rückweg nicht wäre.
Flamur Shala hat vor kurzem den Taktstock bei TG Sinsheim übernommen. Bisher hat er kaum etwas auszusetzen: "Mit dem vorhandenen Kader bin ich zufrieden. Der Kader hat sehr viel Potential. Spielerisch sind wir auf einem guten Niveau. Im taktischen Bereich habe ich die Mannschaft leider in einem sehr schlechten Zustand übernommen. Wir machen hier aber von Woche zu Woche große Fortschritte!" Im Bezug auf den Klassenerhalt gibt er sich zurückhaltend optimistisch: "Wir sind optimistisch. Wir wissen aber auch, dass es eine Herausforderung wird. Der Relegationsplatz ist zumindest mal in Reichweite. Wir schauen von Spiel zu Spiel und vor allem nur auf uns! Die Favoritenrolle schiebt er beim Heimspiel am Sonntag Richtung Gästeteam: "Weiler geht klar als Favorit in das Spiel. Sie hatten in den letzten Spielen gute Ergebnisse erzielt. Dennoch glaub ich an mein Team und mit der richtigen Einstellung ist auch gegen den FC Weiler etwas drin! Neuzugang Dushkolli und ich sind bei diesem Spiel leider noch nicht dabei."
Weiler`s Trainer Alexander Martaler ist glücklich, dass seine Mannschaft mit drei Siegen in Serie wieder mittendrin ist im Aufstiegsrennen. Entschieden ist für ihn an der Tabellenspitze aber noch gar nichts: "Es ist noch alles möglich. Ich glaube in dieser Saison ist jedes Restprogramm anspruchsvoll. Die Teams, die noch um den Aufstieg spielen, stehen unter Druck. Viele Teams aus den unteren Tabellenregionen sind gefühlt wieder auferstanden und richtig schwere Gegner. Da kommt es ggf. auch auf den Zeitpunkt darauf an, wann man auf diese Gegner trifft. Aber auch Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld haben teilweise richtig Fahrt aufgenommen im Laufe der Rückrunde.
Selbst Eschelbach mit lediglich 4 Punkten ist oftmals nicht deutlich unterlegen und kämpft Woche für Woche noch um den langersehnten ersten Sieg." In der Großen Kreisstadt erwartet der FC-Coach ein Duell auf Augenhöhe: "TG hat sich offensichtlich deutlich stabilisiert und der Trainerwechsel kam ggf. nochmal zum richtigen Zeitpunkt. In Kombination mit den Winterneuzugängen steht uns sicher eine komplett andere Mannschaft als noch in der Hinserie gegenüber. Ich gehe von einem sehr offenen Spiel auf gutem fußballerischen Niveau aus. Die Tagesform wird - denke ich - den Ausschlag geben in welche Richtung die Punkte verteilt werden."
Aus den letzten sechs Spielen hat die SGU lediglich einen einzigen Punkt für sich verbuchen können. Trainer Martin-Puente gibt sich zwar Woche für Woche angriffslustig, aber unter dem Strich bringt das Team keine Ergebnisse mehr über die Ziellinie. So war es auch am letzten Wochenende, als man in der Nachspielzeit beim Spitzenteam Stebbach/Richen den entscheidenden Gegentreffer kassierte. Gegen Eppingen sollte aber noch eine extra Motivation im Raum stehen, denn nachdem ein Untergimperner Spieler in der letzten Saison in der Fachwerkstadt körperlich angegangen wurde, verließ die Mannschaft komplett das Spielfeld.
Aufstiegsaspirant Eppingen geht als Favorit in die Begegnung auf dem Blutberg. Allerdings fühlt sich das Team von Chefcoach und Torjäger Andrade auf den gegnerischen Rasenplätzen nicht ganz so wohl, wie auf dem heimischen Kunstrasen. Stehen die Fachwerkstädter in der Heimtabelle auf Platz 2, so muss man sich in der Fremde mit Platz 7 begnügen.