
1. Spvg Solingen-Wald 03 – 1. FC Wülfrath 4:1 (1:1). Eine kampfbetonte, intensive Landesligapartie sahen die über 250 Zuschauern auf dem Sportplatz an der Carl-Russ-Straße. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, mit leichtem Übergewicht und drei, vier klaren Einschussmöglichkeiten für Wülfrath, neigte sich die Waage nach einer Stunde mehr und mehr in Richtung des Spitzenreiters. Aber der Reihe nach.
Beim Gast stand Kapitän Maik Bleckmann nach kurzfristig auskurierter Oberschenkelverletzung doch in der Startelf. Dagegen fehlten die gesperrten Youp El Boudihi und Lukas Trier. Letzteren vertrat „Allzweckwaffe“ Ibo Omayrat, der auf der rechten Abwehrseite gleich zu Beginn für Betrieb sorgte, mit einem Kopfball an den Querbalken (11.) nach der Ecke von Florian Schikowski Pech hatte. Eine Zeigerumdrehung weiter schickte Omayrat Saki Xiros auf die Reise, der indes am geschickt den Winkel verkürzenden 03-Keeper Eric Klaas scheiterte, der später (34.) auch Gian-Luca Bührings Schuss in die lange Ecke abwehrte.
In der Anfangsphase der zweiten Hälfte versuchten die Solinger, den Gästen mit einigen nicht dem Regelbuch entsprechenden Attacken den Schneid abzukaufen. Torschütze Cirillo (51.) und Erkan Ari (51.) sahen zu Recht den gelben Karton. In der Folge fehlte Schiedsrichter Jan Kelleter aber in manchen Situationen diese Konsequenz. Die Einwechselung von Gianluca Cirillo (58.) und der vorübergehende Ausfall von Alex Fagasinski, dem Marco Cirillo im Zweikampf einen Schlag auf die Nase versetzte (56.), waren letztlich mitentscheidend, dass die Begegnung zugunsten der Klingenstädter kippte. Der minutenlang aus der Nase blutende Außenbahnspieler fehlte seinem Team auf seiner linken Abwehrseite. Diese Überzahl nutzte Wald ebenso konsequent wie clever. Sehic passte von rechts scharf ins Zentrum. Dort stand Fabio Di Gaetano sträflich frei, brachte die Platzherren erneut in Führung (60.).
Weiter in Unterzahl kassierte der FCW nur drei Minuten darauf das 1:3. Erneut nach einem Zuspiel von der rechten Seite trug sich der fünf Minuten zuvor in die Partie gekommene Gianluca Cirillo in die Torschützenliste ein (63.), der dann später (76.) mit seinem sechsten Saisontor den Doppelpack perfekt machte. Wülfrath hielt bis Abpfiff in der Defensive dagegen, aber die letzte Überzeugung, nach vorne nachhaltig Akzente zu setzen, die fehlte. Der Sieg des Herbstmeisters war durchaus verdient. Selbst wenn sich der Tabellenzwölfte eine Stunde lang als absolut gleichwertiger Gegner erwies. Nur, die vorübergehenden Probleme des Gegners kaltschnäuzig zu nutzen, gehört dann auch zur Qualität eines Spitzenteams.
FCW-Chefcoach Joscha Weber bilanzierte nach dem letzten Auftritt in diesem Jahr: „Nach Fagas Ausfall, es besteht Verdacht auf Nasenbeinbruch, verloren wir für einige Minuten die Ordnung. Waren auf der linken Seite viel zu offen, da fehlten Stabilität und Absicherung. In der ersten Halbzeit war das noch eine Super-Leistung unserer Elf, da ging unser Matchplan, wie auch in der Anfangsphase der zweiten Hälfte, noch voll auf.“
1. FC Wülfrath: Oberhoff – Omayrat, Bleckmann, Corovic, Fagasinski, Okkert (70. N. Köhler), Schikowski, R. Köhler (74. Ueno), Sami Jawad (70. Raudino), Bühring (79. Matsutaka), Xiros.