Vor allem die Fans der Blau-Weißen erlebten eine emotionale Achterbahnfahrt, die am Ende in grenzenlosen Jubel mündete.
BERICHT von Michael Apel // 1. SC 1911 Heiligenstadt
Die Partie begann alles andere als optimal für die Thüne-Elf. Gastgeber Stadtroda erwischte einen wachen Start und setzte den SCH früh unter Druck. Bereits in der 13. Minute nutzte Florian Klinger einen Fehler im Spielaufbau eiskalt aus und brachte die Grün-Weißen in Führung. Ein bitterer Moment für die mitgereisten SCH-Fans, die in der Anfangsphase wenig Grund zum Jubeln hatten.
Doch die Antwort der Blau-Weißen ließ nicht lange auf sich warten. Der SCH übernahm zunehmend die Kontrolle und ließ den Ball gut laufen, ohne jedoch echte Gefahr vor dem Stadtrodaer Tor zu erzeugen. Trotz eines klaren Plus an Ballbesitz und Dominanz im Mittelfeld gelang es nicht, zwingende Chancen herauszuspielen. So blieb es zur Halbzeit beim 1:0 für die Gastgeber.
Was auch immer Trainer André Thüne seinen Spielern in der Kabine gesagt hat, es zeigte Wirkung. Der SCH kam wie verwandelt aus der Halbzeitpause und startete mit viel Schwung und deutlich mehr Offensivdrang. Plötzlich häuften sich die Chancen: Vogt, Schnellhardt, Göbel und Gümpel sorgten immer wieder für Unruhe in der gegnerischen Abwehr.
Es dauerte jedoch bis zur 74. Minute, bis der erlösende Ausgleich fiel. Nach einer präzisen Vorlage von Leon Gümpel war es Maciej Wolanski, der den Ball im Netz unterbrachte. Ein Treffer, der den Bann brach und den SCH noch stärker werden ließ. Nun schnürten die Gäste Stadtroda regelrecht in deren Hälfte ein, doch der entscheidende Treffer ließ weiter auf sich warten.
In den letzten Minuten wurde es ein Spiel auf Messers Schneide. Die Thüne-Elf drängte unermüdlich auf den Siegtreffer, doch Stadtroda verteidigte leidenschaftlich. Dann, in der Nachspielzeit, die Erlösung: Robin Vogt spielte den Ball quer auf Leon Gümpel, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Die mitgereisten SCH-Anhänger verwandelten die Szenerie in ein blau-weißes Tollhaus. Es folgten fünf bange Minuten Nachspielzeit, in denen der SCH die Führung mit Geschick und Kampfgeist verteidigte. Erst als Schiedsrichter Konrad Götze das Spiel abpfiff, brach grenzenloser Jubel aus.
Mit einem 2:1-Sieg nach großem Kampf steht der SCH im Halbfinale des Pokals. Die Mannschaft zeigte Moral und steigerte sich nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit deutlich. Dank der Treffer von Wolanski und Gümpel lebt der Traum vom Pokal weiter – und die Fans dürfen sich auf eine weitere spannende Runde freuen.