2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielbericht
Die Luft war raus beim TSV Gilching II (l. Yasar Dayik) im Spiel gegen den TSV Geiselbullach, nachdem der SC Weßling am Samstag gewonnen hatte.
Die Luft war raus beim TSV Gilching II (l. Yasar Dayik) im Spiel gegen den TSV Geiselbullach, nachdem der SC Weßling am Samstag gewonnen hatte. – Foto: andrea Jaksch

Kreisklasse 1: Dötsch-Hattrick in 25 Minuten - Oberalting überrollt Inning

Gilching II verliert gegen Tabellenführer

Der SC Weßling bekommt keine Schützenhilfe, der SV Inning keine Chance und Gauting verliert ein Neun-Tore-Spektakel. Kreisklasse 1 kompakt.

Tore: 1:0 Barilov (10.), 1:1 Waechter (29.), 2:1 J. Koller (47./ET), 2:2 Brugger (69.), 2:3, 2:4 Stefaniak (70., 74.)

Die Weßlinger Fußballer haben die Chance am Schopf gepackt, mit einem Sieg am Samstag in Emmering so richtig Druck auf den TSV Geiselbullach auszuüben. Der Tabellenführer blieb jedoch cool und setzte sich in Gilching mit 2:0 durch. Allerdings musste der Sportclub wie schon am Dienstag in Gauting wieder bis an seine Grenzen gehen, um den Dreier aus der Fremde zu entführen. Zweimal geriet die Mannschaft von Trainer Christian Feicht in Rückstand, schaffte aber stets den Ausgleich. Es verging eine gute Viertelstunde, bis der Tabellenzweite endlich ins Spiel fand. Zu diesem Zeitpunkt führte der Fußballclub durch einen Treffer von Eduard Barilov bereits. Nach einem Freistoß konnte Weßlings Keeper Johannes Urban den Ball nur abklatschen, Barilov war dann aus spitzem Winkel zur Stelle. Als der Aufstiegsaspirant immer mehr die Kontrolle über das Geschehen bekam, markierte Robin Waechter nach einer Freistoß-Flanke von Benedikt Huber per Kopf das 1:1. Nach dem Seitenwechsel folgte die nächste kalte Dusche für die Gäste. Beim Versuch zu klären, bugsierte Jonas Koller die Pille in die eigenen Maschen. Weßling brauchte einige Zeit, um den Schock zu verdauen. Die erneute Wende brachte der kurz zuvor eingewechselte Jakob Brugger. Nach seinem Ausgleich zum 2:2 ließ Jan Robert Stefaniak sofort die Führung folgen. Und damit gar nichts mehr anbrannte, legte er ein paar Minuten später per Abstauber noch das 4:2 nach, nachdem zuvor Tim Oliver Prammer noch am gegnerischen Keeper gescheitert war.

Tore: 0:1 Thurner (20./FE), 0:2 Bürger (69.)

„Das war nicht der Gilchinger Tag“, lautete das Fazit von Robert Brand nach der Pleite gegen Geiselbullach. Der Gilchinger Trainer hatte sich eigentlich vorgenommen, das Zünglein an der Waage im Kampf um den Aufstieg zu sein. Seine Mannschaft schaffte es gegen den Tabellenführer jedoch nicht, diesen Anspruch zu erfüllen. Was auch ein wenig daran lag, dass der SC Weßling mit seinem Sieg am Samstag in Emmering den Gilchingern endgültig das Licht im Aufstiegsrennen ausgeknipst hatte. Mehr als Rang drei ist heuer nicht drin für den TSV, auch wenn der in dieser Liga wirklich aller Ehren wert ist. „Wir haben gemerkt, dass wir uns ein bisschen aufgegeben haben“, brachte Brand die Stimmung vor dem Spiel auf den Punkt. Nach 20 Minuten hatte sich seine Elf dann ganz und gar aufgegeben. Nach einem diskutablen Foul entschied Schiedsrichterin Jacqueline Heß auf Strafstoß für den Spitzenreiter, den Felix Thurner eiskalt verwandelte. „Das hat uns ein bisschen aus der Bahn geworfen“, räumte Brand ein. „Es wusste ja jeder, die Luft ist jetzt raus.“ Der Tabellenführer spielte seine ganze Routine aus und wartete gelassen auf seine nächste Chance, die Mitte der zweiten Halbzeit auch kam. Mit dem 2:0 von Jens Bürger war die Partie entschieden. „Wir hätten es gerne ein bisschen spannender gemacht“, sagte Brand. Vielleicht kehrt der diesmal fehlende Schwung am kommenden Wochenende ja wieder zurück. Wenn der Trainer schon nicht Weßling zum Meister machen konnte, könnte er dann dem TSV Geiselbullach diesen Gefallen erweisen. Das Derby in Weßling will Brand nach der 0:5-Klatsche im Hinspiel auf keinen Fall verlieren. „Da geht es auch ein bisschen um das Ego“, stellt er klar.

Tore: 1:0 Riedel (13.), 2:0 Hepke (18.), 2:1 Köllner (21.), 3:1 Wali (30.), 3:2 Schwarzenbach (32.), 4:2 Hepke (49.), 4:3 Feser (51.), 5:3 Wali (63.), 5:4 Lebek (85.) – Gelb-Rot: Feser/Gauting (78., Foul/Meckern)

Die Gautinger Kicker dürfen sich auf die Relegation einrichten. Nach der Niederlage in Puchheim sind die Chancen des Sportclubs nur noch theoretischer Natur, den direkten Klassenerhalt zu erreichen. Drei Spiele vor dem Saisonfinale beträgt der Rückstand der Mannschaft auf das gesicherte Mittelfeld bereits sechs Punkte. „Die Relegation haben wir jetzt so gut wie vor uns, alles andere ist Schönfärberei“, stellte Uwe Lehner klar. Der GSC-Trainer zeigte sich tief enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft, die sich gegen Puchheim einen Dreier vorgenommen hatte. „Nach dem Spiel gegen Weßling haben wir uns alle mehr erwartet“, gab der Coach zu. Wie in den jüngsten Begegnungen agierten die Würmtaler wiederum mit viel Schwung und Leidenschaft, doch die Probleme in der Abwehr bekommt die Mannschaft einfach nicht mehr gelöst in dieser Saison. Fünf Gegentore gegen eine Mannschaft wie Puchheim waren des Schlechten eindeutig zu viel. Für Lehner gab es auch nichts zu diskutieren: „Das war sicherlich ein Dämpfer.“ Seine Mannschaft, die sich ständig im Rückstand befand, schmeckte zwar immer wieder heran, konnte aber die Partie nicht mehr drehen. Nach dem Platzverweis für Julian Feser konnte sie mit zehn Mann nichts mehr ausrichten.

Tore: 0:1 Sayed (23.), 1:1 Scheidl (48./FE), 1:2 Tekeli (56.), 1:3, 1:5, 1:5 Dötsch (67., 90.+2, 90.+3) – Bes. Vorkommnisse: Jean-Luca Dötsch erzielt lupenreinen Hattrick in 25 Minuten

„Man merkt, dass die Luft raus war“, lautete das Fazit von Thomas Dötsch nach dem Derby in Inning. Der Oberaltinger Trainer sah von beiden Mannschaften einen entspannten Muttertags-Kick. Dass seine Elf am Ende mit 5:1 triumphierte, lag auch daran, dass sie die etwas besseren Fußballer in ihren Reihen hatte. Allen voran Jean-Luca Dötsch, der seine starke Vorstellung mit einem lupenreinen Hattrick krönte. „Das hat ihm gut getan“, freute sich der Coach mit seinem Sohn über den erfolgreichen Sonntag. Allerdings benötigte Dötsch genauso wie seine Mitstreiter eine Anlaufphase von fast einer guten Stunde, bis sie so richtig auf Touren kamen. Mehr als das 1:0 durch Mahbob Sadat Sayed brachten die Seefelder in der ersten Hälfte nicht zusammen, obwohl sie vor allem kurz vor der Pause glasklare Möglichkeiten besaßen, das Ergebnis wesentlich höher zu gestalten. „Wenn wir mit 3:1 in die Halbzeit gehen, wäre es okay gewesen“, stellte Dötsch klar. Aber weder sein Filius noch Sayed taten ihm den Gefallen. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass die Inninger vor der Halbzeit ebenfalls eine brauchbare Möglichkeit besaßen. Kurz nach dem Seitenwechsel kamen sie dann durch einen verwandelten Foulelfmeter von Xaver Scheidl zum verdienten Ausgleich. In dieser Szene hatten die Gäste Glück, dass ihnen neben der Führung nicht auch Marcel Schütz abhanden kam. Sein Foul hätte Rot verdient gehabt. Selbst Dötsch war entsetzt: „Er haut seinen Gegner aus den Schuhen raus.“ Der Ärger des Übungsleiters auf den Sünder war verständlich, weil Schütz bereits Mitte der ersten Halbzeit nach einem groben Foulspiel ebenfalls hätte vom Platz fliegen können. „Das war grenzwertig“, gab Dötsch zu. Wenigstens hatten es seine Mitstreiter weniger auf die Beine der Inninger abgesehen. Nach dem 2:1 von Murat Tekeli erwirtschafteten sich die Gäste langsam die nötige Dominanz, die sich nach dem 3:1 von Dötsch dann auch in Tore niederschlug. „Danach hat sich Inning aufgegeben“, konstatierte Dötsch. (hch)

Aufrufe: 09.5.2022, 08:32 Uhr
Christian HeinrichAutor