In den ersten fünf Saisonspielen beklagte der SC St. Tönis zu Recht, dass die Punktausbeute angesichts der gezeigten Leistungen nicht stimmt. Doch von einem möglichen Punkt war die Elf von Trainer Alexander Thamm weit entfernt. Nur phasenweise bot sie den Sportfreunden Baumberg Paroli, musste sich aber am Ende aber dem in vielen Bereichen abgezockteren Spitzenreiter beugen und unterlag am Ende etwas zu deutlich mit 2:5 (1:2). Durch die fünfte Niederlage im sechsten Spiel bleibt der SC Tabellenletzter und es dürfte in der beschaulichen Apfelfstadt ungemütlicher werden. Dass der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze bei drei Punkten überschaubar blieb, ist derzeit die einzig positive Nachricht. Das kann sich aber auch mit Blick auf das kommenden Heimspiel gegen den Tabellendritten TVD Velbert schnell ändern, sollte nicht schon bald etwas Zälbares auf dem Konto landen.
Ohne den gesperrten Kapitän Dominik Dohmen mischte der SC in der Anfangsphase durchaus gut mit. Mario Knops verzog nach einem schönen Solo nur knapp (6.), erzielte aber kurz darauf nach Zuspiel von Lukas Stiels mit einem wuchtigen Schuss die frühe Führung. Aber der Spitzenreiter zeigte sich kaum beeindruckt und glich durch einen von Ioannis Alexiou verschuldeten Elfmeter durch Robin Hömig aus. Die Gäste dominierten nun die Begegnung. Ruhig und zielsicher ging der Ball durch die Reihen und im Gegensatz zu den Hausherren kreiierten sie mit gutem Positionsspiel immer wieder Anspielstationen. Vor allem Louis Klotz nutze immer wieder sich bietende Räume, proftierte dabei aber auch davon, dass dem SC schon im Mittelfeld der Zugriff fehlte. Bei den Gastgebern war der Ballführende hingegen oft auf sich allein gestellt. Dennoch hatte er die erneute Führung vor Augen, als Brian Dollen einen Torschuss verzog und der heranstürmende Johann Noubissi Noukoumo die Kugel an den Pfosten köpfte (30.). Hömig machte es besser und sorgte für die Pausenführung des Favoriten.
Nach einem Eigentor von Maximilian Pohlig schien dem SC völlig der Stecker gezogen und es entwickelte sich kurzeitig ein Spiel mit Trainingscharakter für den Tabellenführer. Durch einen Dreifachwechsel sorgte Thamm wieder für neuen Schwung, doch Baris Sarikaya hätte auf 1:4 stellen können (82.). Mit einem schönen Schlenzer brachte Lennard Kaiser die Blau-Gelben gegen die keineswegs sattelfeste Baumberger Hintermannschaft wieder heran. Doch die neu entfachte Euphorie wurde von den gnadenlos effektiven Gästen im Keim erstickt. Nahezu im Gegenzug schloss Tim Kmetsch einen Konter zum vorentscheidenden 2:4 ab und Hömig setzte mir seinem achten Saisontreffer noch einen drauf.
Der Druck wächst. Auch auf den Trainer, der von einer brutal schwierigen Situation spricht und sich vor die Mannschaft stellt: „Als Trainer steht man an vorderster Front. Natürlich hinterfragt man sich selbst, ob man immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Heute war es aber die gleiche Scheiße wie Woche für Woche. In vielen Dingen sind wir einfach zu lieb.“