– Foto: Thomas Rinke

Wer darf rauf, wer muss runter? Das große Rechnen hat begonnen

Wie der Abstieg von Mannschaften aus der Fußball-Regionalliga Auswirkungen bis hinunter in die Kreisliga D haben kann.

Die Blicke der regionalen Fußballer sind inzwischen nicht mehr nur auf die eigene Mannschaft gerichtet: Wer (abgesehen vom Meister) aufsteigt und wer in der kommenden Runde eine Etage tiefer ran muss – den Letzten trifft es nach Vorgaben des Fußballverbandes Rheinland (FVR) in jedem Fall – hängt aktuell schon vom Geschehen in der Regionalliga ab. Die alljährlichen Unsicherheiten und Abhängigkeiten könnten bald ein Ende haben. Geplant ist eine Spielklassenstruktur, dank der vor der Saison klare Regelungen getroffen werden können (FuPa berichtete). Für die kommende Saison 2022/23 ändert sich aber noch nichts. Wir haben die Szenarien auf Grundlage der momentanen Tabellenbilder einmal (ohne Gewähr!) durchgespielt, wobei eventuell zusätzlich durch die Bildung von Spielgemeinschaften frei werdende Plätze noch nicht berücksichtigt sind.

Während der Regionalliga-Abstieg der Südwestclubs FK Pirmasens und Schott Mainz wahrscheinlich ist, hätte der Abstieg des aktuell mit drei Zählern über dem Strich notierten Rot-Weiß Koblenz zur Folge, dass sogar acht Mannschaften aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen müssen – es sei denn, der Oberliga-Zweite (derzeit Eintracht Trier) schafft in der Runde mit den Vizemeistern aus Baden-Württemberg und Hessen den Sprung in Liga vier. Dann wären es nur sieben Clubs, die in die Rheinlandliga müssten. Der TSV Emmelshausen scheint in der Oberliga-Abstiegsrunde kaum noch zu retten. Mit der SG 2000 Mülheim-Kärlich und den Sportfreunden Eisbachtal bewegen sich zwei weitere FVR-Vertreter derzeit am rettenden Ufer. Trifft es am Ende sieben Teams, belegt der FSV Salmrohr momentan den ersten Abstiegsplatz. Aus der Rheinlandliga müssen zwei Mannschaften runter in die Bezirksliga (aktuell: Der Letzte SV Mehring und der Vorletzte TuS Montabaur), sollte es nur Emmelshausen nicht schaffen. Geht Salmrohr mit, ist auch der Drittletzte SG Ellscheid dran.

Genauso wie in der Oberliga gibt es aber auch zwischen den höchsten Verbandsspielklassen eine Aufstiegsrunde. Sollte sich hier der Vizemeister gegen die Konkurrenz von der Saar und Rheinhessen beziehungsweise der Pfalz (Südwest) durchsetzen, würde Montabaur wiederum sogar noch drinbleiben, wenn es nur einen Rheinland-Absteiger aus der Oberliga gibt. In jedem Fall steigt aber (auch hier) der Letzte ab.

Hier geht es zur Auf- und Abstiegsregelung im Kreis Eifel

Weiter geht es aus regionaler Sicht in die Bezirksliga West, wo es nach den coronabedingt ausgesetzten Abstiegen nun das erklärte Ziel ist, die Staffelstärke von 18 zunächst auf 17 und dauerhaft wieder auf 16 Teams herunterzufahren. Deshalb gibt es hier per se drei Absteiger. Da die Mehringer in der Rheinlandliga bereits ziemlich abgeschlagen sind, muss man von vier Absteigern ausgehen. Kommt Ellscheid hinzu, sind es deren fünf.

Neben dem Bezirksligaletzten SG Sauertal Ralingen müssten sich also auch die SG Baustert, der SV Speicher und der TuS Schillingen vorerst aus dem überkreislichen Fußball verabschieden. Auf einem Wackelplatz rangiert die SG Badem als Fünftletzter, ist gleichauf mit dem Sechstletzten SG Wallendorf (ein Spiel mehr). Bei Punktgleichheit gibt es Entscheidungsspiele; das Torverhältnis zählt in den FVR-Spielklassen nicht in der Auf- und Abstiegsfrage.

Egal, ob kein Eifel-Absteiger aus der Bezirksliga, einer oder zwei: Am Ende der aktuellen Runde müssen sich zwei Mannschaften aus der 13 Teams umfassenden A-Klasse in Richtung B-Liga verabschieden. Trifft es noch einen dritten Vertreter aus der Eifel, müsste neben der SG Großkampen und der SG Wiesbaum auch noch der Drittletzte, die SG Kyltall-Birresborn, runter.

Schlecht sieht es für die Tabellenzweiten der beiden B-Liga-Staffeln aus: Bei aktuell (mindestens) zwei hiesigen Bezirksligaabsteigern entfallen Aufstiegsspiele, und nur der jeweils Erste dürfte hoch. In der B-I-Liga steuert die SG Schneifel-Auw II dem Titel entgegen. In der B-II-Staffel sind Tabellenführer SG Echtersbach-Biersdorf (aber mit einem Spiel weniger) und die SG Pronsfeld punktgleich.

Aus den beiden B-Ligen steigen jeweils der Letzte und Vorletzte ab. Sechs Runden vor Schluss läuft es in der B-I auf einen Abschied der SG Obere-Kyll Gönnersdorf und der SG Kylltal-Birresborn II hinaus. Akut abstiegsgefährdet sind in der B-II Schlusslicht SG Baustert II und der Vorletzte FC Metterich. Der Drittletzte SG Winterspelt hat aber (bei einem Spiel weniger) nur zwei Zähler mehr als Metterich.

Für den Fall, dass zwei Eifel-Bezirksligisten in die A-Klasse müssen, hätte das für die C-Ligen zur Folge, dass jeweils der Erste und Zweite aufsteigen und die Tabellendritten der beiden Staffeln einen Aufsteiger ermitteln. Steigen etwa neben Baustert und Speicher auch noch Badem oder Wallendorf ab, entfällt diese Chance.

Bei null bis zwei Absteigern aus der Bezirksliga stehen für die vier D-Liga-Staffeln je zwei Aufstiegsplätze zur Verfügung. Kommt noch ein Team von oben hinzu und steigen so drei Mannschaften aus der A-Klasse ab, hätte das wiederum unten zur Folge, dass aus den D-Ligen nur der Meister hoch darf, aber dann immerhin drei Relegationsplätze in einer Vierer-Runde ausgespielt werden. Ein Relegationsplatz wird unter den D-Liga-Dritten nur dann ausgespielt, wenn aus der Bezirksliga keines oder nur ein Eifelteam absteigt.

Ein Aufstiegsrecht gibt es nur bis Platz drei. Womöglich verfällt dieses in einzelnen Staffeln, weil in einigen Fällen die erste Garnitur eines Vereins oder einer SG bereits in der C-Klasse angesiedelt ist. Kreissachbearbeiter Amandus Thurn würde gerne in der neuen Saison die D-Liga mit drei Staffeln á 13 bis 14 Teams bestücken, um so von den aktuell vier kleineren Staffeln wieder wegzukommen.

Alles klar so weit? Bis Saisonende Anfang Juni dürfte wohl noch so manches Mal gerechnet und in den Abstiegsregularien des Fußballverbandes nachgeschaut werden.

Aufrufe: 029.4.2022, 10:57 Uhr
Andreas ArensAutor