2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Der Schein trügt: Nicht zu stoppen waren Pedro Allgaier (Mitte) und der SC Lahr vom SV Stadelhofen.  | Foto: Wolfgang Künstle
Der Schein trügt: Nicht zu stoppen waren Pedro Allgaier (Mitte) und der SC Lahr vom SV Stadelhofen. | Foto: Wolfgang Künstle

SC Lahr, FFC und FC Auggen stehen im Viertelfinale

Die Fußballer des SC Lahr überwintern im südbadischen Verbandspokal. Gegen den Ligakonkurrenten SV Stadelhofen gewinnen die Lahrer im Achtelfinale ungefährdet mit 2:0 (0:0). Am Freiburger Dietenbach und im Markgräflerland wird gefeiert: Der FFC schlägt den FC Neustadt mit 4:3, der FC Auggen triumphiert beim 2:1 in Kuppenheim.

Mit einem verdienten und letztlich ungefährdeten 2:0 (0:0) bezwang der SC Lahr am Mittwochabend im heimischen Stadion den SV Stadelhofen im Achtelfinale des Südbadischen Verbandspokal. Dabei hätte der Sieg noch deutlich höher ausfallen müssen.

Mindestens genauso erleichternd wie das Erreichen des Viertelfinales, war für den Lahrer Trainer Domenico Bologna die Erkenntnis, bei der Entwicklung der Mannschaft einen weiteren Schritt nach vorne ausgemacht zu haben. Mit dem Ausfall von Violand Kerellaj, Gabriel Gallus und Kapitän Johannes Wirth fehlt dem SCL-Mittelfeld ganz viel Erfahrung, die es zu kompensieren gilt. In dieser Hinsicht waren am Mittwochabend gute Ansätze zu sehen.

Doch die erste Viertelstunde drückten die Gäste aufs Tempo, ohne allzu große Gefahr für das Lahrer Tor zu entwickeln. In der 20. Minute kam Konstantin Fries ziemlich frei vor Gästetorwart Cedric Meichel zum Abschluss, doch Meichel parierte mit einer starken Fußabwehr. Nur vier Minuten später hätte Adriano Spoth die Führung erzielen müssen, als er noch viel freier als zuvor Fries vor dem Stadelhofener Kasten stand, doch erneut war Meichel zur Stelle. Auf der anderen Seite prüfte Rais Awell den Lahrer Keeper Jona Leptig mit einem Distanzschuss.

Nach 35 Minuten schied Gästespieler Philipp Ell nach einem Zweikampf verletzt aus und musste am Spielfeldrand notärztlich versorgt werden.

Mit einiger Verzögerung wurde daher die zweite Hälfte angepfiffen, und kurz darauf vergab Tim Lettgen die nächste große Gelegenheit für die Lahrer und es war mittlerweile schon ein Kunststück, noch immer nicht in Führung zu liegen. In der 57. Minute traf Adriano Spoth nach einem schnellen Angriff nur das Außennetz, wenige Augenblicke später verwandelte er jedoch ein Zuspiel von Fries, der rechts außen bis zur Grundlinie durchgelaufen war, zum längst fälligen 1:0.

Es war ein Wirkungstreffer gegen die Stadelhofener, die nun nicht mehr viel zustande bekamen. Lahr dominierte die Begegnung nun klar und erarbeitete sich weitere Chancen. In der Nachspielzeit wurde Fries aus der eigenen Hälfte heraus geschickt und schloss seinen Alleingang mit dem 2:0 ab.

"Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit der Chancenverwertung nicht", fasste Domenico Bologna nach Schlusspfiff zusammen. "Wir hätten früher die Tore machen müssen, dann hätte das Spiel einen ruhigeren Verlauf genommen." Dennoch war ihm die Erleichterung über die Leistungssteigerung deutlich anzumerken. "Wir sind in einer Findungsphase, sammeln viele Infos, entdecken, was unsere Spieler können." So hat Bologna am Mittwoch mit zwei Zehnern gespielt, um das Mittelfeld zu aktivieren, womit ihm - gerade bei schnellen Angriffen - zwangsläufig die Anspielstationen im Angriff fehlten.

So ist man nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Konstellation auf dem Grün. Das Spiel mit zwei Spitzen funktioniere noch nicht, wie Bologna es sich vorstellt. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns; doch wir haben Signale gesetzt, gute Elemente gezeigt. Wir kommen aus schwierigen Wochen, die wir nun langsam mal hinter uns lassen müssen."Die Rückkehr von Gabriel Gallus und Violand Kerellaj nähert sich, bis in etwa zwei Wochen rechnet Bologna wieder mit deren Einsatz und einer deutlichen Entlastung im Mittelfeld.

Nach einer halben Stunde Spielzeit sah es im Dietenbach-Sportpark danach aus, als würde sich am Mittwochabend der Freiburger FC mühelos gegen den Landesligisten FC Neustadt durchsetzen. Der Verbandsligist führte dank zweier Treffer seines jungen Stürmers Nikita Ebel standesgemäß mit 2:0. Doch in der Schlussphase der ersten Halbzeit schlug der Außenseiter fulminant zurück: Zuerst überraschte Steffen Rohrer den Freiburger Torhüter Luka Misic mit einem platzierten Schuss (37.), danach traf der Neustädter Sam Samma herrlich aus der Distanz (40.). Es stand 2:2, und die Hochschwarzwälder witterten Morgenluft. In der Schlussminute der ersten Halbzeit sah der Unparteiische Tim Walter (Schwanau) eine Regelwidrigkeit im FFC-Strafraum und pfiff Elfmeter: Samma traf zum 3:2 für den FC Neustadt.

"Wir haben nach dem 2:0 im Kopf zwei Gänge zurückgeschaltet. Das darf nicht passieren", schimpfte FFC-Trainer Jan Ernst nach dem Spiel und fügte hinzu: "Mir war in der Halbzeitpause klar, dass etwas passieren muss." In Jakob Amann, Julien Grabinger und Joshua Misic nahm er drei Spieler vom Platz und brachte dafür Tobias Galli, Jones-Yannick Bonsu und Matti Scheuer. Für die nächste Wende im Spielverlauf sorgte allerdings ein Eigentor des Neustädters Markus Tritschler, der einen Eckball per Kopf ins eigene Tor lenkte (54.).

Danach lief es besser für den FFC, für den Luca Ernst (69.) mit einem Schuss aus 20 Metern den Siegtreffer erzielte. Die Freiburger benötigten allerdings noch einmal Fortunas Hilfe, als Samma in der Schlussminute den möglichen Ausgleich für den FC Neustadt vergab. Der Trainer des Landesligisten, Sascha Waldvogel, sagte nach dem Schlusspfiff: "Schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Denn wir haben dem FFC einen großen Kampf geliefert. Meiner Mannschaft gebührt ein großes Kompliment, wie sie bei einem Verbandsligisten angesichts eines 0:2-Rückstandes zurückgekommen ist."

Trainer Marco Schneider fand sein Team "zu passiv"


Einen Zwei-Tore-Vorsprung hatte sich bis zur Halbzeitpause auch der FC Auggen im Duell zweier Verbandsligisten beim SV 08 Kuppenheim erarbeitet: Offensivspieler Matthias Dold hatte nach einem schnellen Konter für die Gäste getroffen (17.), der Auggener Innenverteidiger Moritz Walther erhöhte im Anschluss an einen Eckball per Kopf zum 2:0 (45.). Der anspruchsvolle Auggener Trainer Marco Schneider war dennoch mit dem Spielverlauf nicht ganz zufrieden: "Wir waren in der ersten Halbzeit zu passiv. Vielleicht hatten meine Spieler schwere Beine nach der Busfahrt."

Die defensiv allerdings gut organisierten Auggener konnten nach Wiederanpfiff das Spiel gegen die zuvor spielbestimmenden Kuppenheimer offener gestalten. Dennoch gelang den Gastgebern durch Nikola Kandic (63.) der Anschlusstreffer. Doch der Ausgleich blieb den Kuppenheimern versagt, obwohl sie in der hektischen Schlussphase auf das 2:2 drängten. Der Einzug ins Viertelfinale des Verbandspokals ist eine Premiere für den FC Auggen: "Ein Wunschlos habe ich für die Spiele im Frühjahr nicht", sagte Schneider, dessen Mannschaft am kommenden Samstag, 16 Uhr, in der Liga beim SV Bühlertal antreten muss, während der SV Kuppenheim am gleichen Tag, 14.30 Uhr, beim FFC gastiert.

Im Viertelfinale steht auch der FC Teningen nach einem klaren 4:0 – Torschützen waren Tom Hodel (2), Maximilian Resch und Manuel Riechert – beim FC Rot-Weiß Salem.

Aufrufe: 030.8.2023, 21:34 Uhr
Badische ZeitungAutor