2024-09-11T14:05:10.002Z

Allgemeines
– Foto: Julia Sahr
Sparkasse Düren

SC Berger Preuß brilliert in der ausverkauften Eichendorffhalle

Die 32. Eschweiler Hallenfußball-Stadtmeisterschaft gewinnt der B-Ligist absolut verdient ++ Frauen des diesjährigen Ausrichters Falke Bergrath verteidigen ihren Pokal ++ Ausverkauftes Haus in der Eichendorffhalle

Der SC Berger Preuß wurde am Sonntag in jeder Hinsicht verdient Eschweilers Hallenfußball-Stadtmeister. Die beeindruckenden Fakten: Alle fünf Partien gewonnen, die meisten Tore geschossen (32), die wenigsten kassiert (4) und mit einem 7:2 über Rhenania Lohn den höchsten Finalsieg in der 32-jährigen Turnierhistorie verbucht (genauso deutlich siegte nur Germania Dürwiß im Jahr 2002 gegen Rhenania Eschweiler).

Bereits eine Woche zuvor spielte der B-Ligist aus Hastenrath und Nothberg beim Raiffeisen-Cup groß auf, wo er als tiefstklassigster Endrunden-Qualifikant nur knapp den Titel verpasste. „An diese Auftritte konnten wir anknüpfen. Wir ließen den Ball gut laufen und setzten taktisch unseren Plan genau um. Die Ruhe haben, um spielerische Lösungen zu finden – das möchten wir auch für das Aufstiegsrennen in der Rückrunde mitnehmen“, analysierte Thimo Grubert, der in der Halle als Spielertrainer fungierte, den dritten Pokalgewinn des Berger Preuß nach 2017 und 2018.

Einen ungefährdeten Stadtmeister kürten Bürgermeisterin Nadine Leonhardt, Renate Jansen vom Veranstalter Sparkasse sowie das weit mehr als zwei Meter große Maskottchen „Falko“ vom diesjährigen Ausrichter Falke Bergrath ebenso bei den Frauen. Die Bergratherinnen triumphierten auch im dritten Vergleich mit dem FV Eschweiler in zweistelliger Höhe (10:1). Kathrin Hirsch, Salma Makhouki (je 3), Vanessa Duda (2), Annika Schumacher und Carina Schieren netzten ein. Der wohl schönste Treffer des gesamten Tages fiel auf der Gegenseite: FV-Spielerin Julia Wiesen ließ vor ihrem Schuss zwei Gegnerinnen elegant aussteigen. Dass der Underdog sich über seine Torpremiere auf der großen Bühne wie über einen Sieg freute, erwärmte die Herzen der kräftig mitjubelnden Zuschauer.

Bei den Männer-Spielen gerieten die Fans auf der ausverkauften Tribüne in der Eichendorffhalle bis dahin nicht in Ekstase. Fast immer klare Resultate registrierten die Turnierleiter Matthias Hanf, Wilfried Pütz, Tim Schmitz, Dominik Scholl und Yannick Schmitz. Die beiden Gruppen verliefen nahezu identisch. Frühzeitig raus waren der FV, der sein Potenzial nicht ausschöpfte, und überforderte Rhenanen. Variable, druckvolle Bergrather kamen wie der Berger Preuß vorzeitig weiter. In zwei direkten Duellen entschieden sich die weiteren Halbfinalisten: Während Lohn das Geschehen gegen die Sportfreunde Hehlrath im Griff behielt (2:1), wurde es zwischen dem Titelverteidiger SV St. Jöris und dem FC Eschweiler spannend. Dem FCE reichte das 1:1.

Danach fand der FCE im Halbfinale kein Mittel gegen die Mannschaftsleistung der Berger Preußen, die stets diszipliniert, sachlich und souverän ihre Linie durchzogen. Die Indelöwen machten es ihnen allerdings auch viel zu einfach (8:1). Eine besondere Geschichte erzählte das andere Halbfinale. Darin lag Bergrath gegen Lohn schnell mit 2:0 vorne. Das siegessichere Team und das Umfeld der Falken rechneten nicht mit der Courage der nur sieben Rhenanen, die das Spiel umbiegen sollten. Ihr willensstarker Anführer Luca Diehr bereitete den Anschlusstreffer vor, tankte sich in der Schlussminute erst zum Ausgleich durch und war zwei Sekunden vor der Sirene wieder zur Stelle, um Lohn ins erste Hallenfinale seit 1997 zu schießen. Der Großteil des Publikums feierte den Erfolg über den Favoriten. „Wir waren in der Kabine und dachten bei der Stimmung, Bergrath habe gewonnen. Dass alle neutralen Besucher Lohn unterstützten, ahnten wir nicht“, berichtete Jannik Jacobs vom Berger Preuß, der sich im Finale gegen nun ausgelaugte Rhenanen mit einem Doppelpack den Torjägerpreis holte. Die weiteren Treffer zum Titel erzielten Christoph Zimmermann (2), Mike Gebauer, Nicolas Wolff und Grubert bei Gegentoren von Marius Mürkens und Diehr.

Beim Lokalrivalen Bergrath lief es wie im Vorjahr: Nach fantastischem Raiffeisen-Cup-Sieg und überzeugendem Stadtmeisterschaftsauftakt schlich sich ein Gefühl der Unverwundbarkeit ein. Das wurde erneut im Halbfinale zum Verhängnis. Trainer Torsten Hansen faltete noch auf dem Parkett seine Leute zusammen, die beim selbst ausgerichteten Turnier nur den vierten Platz hinter dem FCE einnahmen. Falke-Vorsitzender Reiner Gülpen: „Das schmerzt schon. Gerade bei unserer ersten Veranstaltung im Jahr des 100-jährigen Vereinsbestehens wäre der Pokal der krönende Tagesabschluss gewesen.“ Stolz verspürte er aber auf die toll organisierenden Ehrenamtler des Clubs: Ein geräumiges Zelt mit Heizstrahlern, großzügige Theken, Fähnchen auf den Tischen – trotz sehr kurzer Vorbereitungszeit (am Samstagabend spielte die ESG-Handball) passte alles. Innovativ: Die Falken übertrugen die Hallenaction live auf einen Fernseher im Vorzelt. So blieb man auch am Ausschank informiert über die meist fairen Begegnungen (zwei Rote Karten wegen einer Schubserei, nur fünf Zeitstrafen) und den Weg der brillierenden Stadtmeister.

Aufrufe: 012.1.2024, 15:30 Uhr
Tim SchmitzAutor