2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
RWO-Spielertrainer Lars Weingärtner (rechts), hier im Duell mit Wormatia-Spieler Luca Manganiello, ist aktuell auch auf dem Platz gefordert.
RWO-Spielertrainer Lars Weingärtner (rechts), hier im Duell mit Wormatia-Spieler Luca Manganiello, ist aktuell auch auf dem Platz gefordert. – Foto: Christine Dirigo/pakalski-press (Archiv)

RWO fehlt das Erfolgserlebnis

Alzeyer Landesligist steckt in Negativ-Spirale fest +++ Spielertrainer Lars Weingärtner in Ingelheim wieder auf dem Platz

Alzey. Elf Minuten vor Schluss musste Lars Weingärtner vom Feld. Muskuläre Probleme verhinderten, dass der Spielertrainer von Landesligist RWO Alzey gegen die TSG Jockgrim (1:2) auch ein siebtes Mal am Stück durchspielt. Der 36-Jährige performt derzeit so beständig mit wie seit Jahren nicht mehr.

„Ich habe nach jedem Spiel ein dickes Knie, aber die Situation gibt es nicht anders her“, sagt Weingärtner, der schon zwei Kreuzbandrisse hinter sich hat und im November 2022 am Meniskus operiert wurde. Doch die junge Alzeyer Mannschaft braucht, das ist die Diagnose des Spielertrainer-Duos, dringend einen routinierten Führungsspieler in ihrer Mitte. Und weil Max Kimnach weiter ausfällt, opfert sich der Armsheimer auf.

Lars Weingärtner beißt auf die Zähne

„Es ist wichtig, dass ein Ruhepol auf dem Platz ist, auch wenn es manchmal läuferisch nicht so rosig ist“, sagt Weingärtner. Über 200 Ober- und Verbandsligapartien stehen in der Vita des Mittelfeldspielers, auch von 2017 bis 2019 für RWO. Eigentlich hatten die Alzeyer den Blick eher nach oben gerichtet. Nach dem Abstieg übernahm das Spielertrainer-Duo. Die Zeiten der (relativ) großen Namen sind mittlerweile vorüber, der Etat ist deutlich geschrumpft.

Aber Abstiegskampf in der Landesliga? Das, betont Weingärtner, ist weder sein noch Kimnachs Anspruch. „Die Tabelle und die Ergebnisse lügen nicht. Aber wir sind absolut konkurrenzfähig“, betont der 36-Jährige. „Wenn wir gegen Jockgrim gewinnen, sagt jeder, es ist ein verdienter Sieg. Das Quäntchen Glück müssen wir uns wieder erarbeiten. Die Mannschaft ist gerüstet und absolut intakt. Aber eine so junge Mannschaft macht leider Fehler. Wir werden da wieder rauskommen.“

Zwischen 14 und 20 Mann seien dreimal die Woche im Training dabei. Es gilt, an den Details zu feilen, die Selbstsicherheit zu steigern, um die Fehlerquote zu verringern. „Fit sind wir, und wir spielen auch einen ordentlichen Ball“, betont Weingärtner. Und führt die Punkteteilungen gegen Wormatia II (3:3), Billigheim-Ingenheim (2:2) und Bodenheim (2:2) an, allesamt Teams aus dem oberen Drittel. Es fehle momentan das Spielglück, das positiv ausschlagende Pendel in Schlüsselszenen. „Wir kriegen ja auch nicht Woche für Woche auf den Deckel“, betont Weingärtner, „es geht um Kleinigkeiten, Nuancen.“

Und es fehlt Erfahrung. Als Weingärtner gegen Jockgrim vom Feld war, hätte sich RWO mit Fug und Recht als U23 bezeichnen können – wie schon häufiger diese Saison. Das Verletzungspech konzentriert sich weitgehend auf die Erfahreneren. Bei der Spvgg. Ingelheim am Donnerstag (19.30 Uhr) ist auch noch Abwehrchef Yannik Niemann gesperrt. Weingärtner ist startklar. „Fit halte ich mich sowieso, ich bin sportbegeistert“, betont der Familienvater, der gern auch mal zum Tennis-, Badminton- oder Squash-Schläger greift.

RWO mangelt es an Erfahrung auf dem Platz

Zur Spielvereinigung gibt es einige persönliche Verbindungen, seit Lars Weingärtner als kleiner Ockenheimer Bub seinen älteren Bruder André zu dessen Spielerzeiten in Ingelheim begleitet hatte. Nicht weit weg, in Bingen, arbeitet der frühere Hassia- und Waldalgesheim-Spieler im Einkauf der Weinkellerei Reh Kendermann. „Wenn es was zu feiern gibt, kann ich immer was besorgen“, grinst Weingärtner. Vielleicht ja schon diesen Donnerstag. Das Spiel wurde verlegt, weil einige RWOler Samstag gern auf den Betzenberg fahren wollen. Der Aufsteiger, der zuletzt seine ersten beiden Saison-Siege einfuhr, stimmte zu.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 025.10.2023, 16:00 Uhr
Torben SchröderAutor