2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Yannik Niemann (rechts) vermisste am Ende den absoluten Willen seiner Mannschaft.
Yannik Niemann (rechts) vermisste am Ende den absoluten Willen seiner Mannschaft. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

RWO Alzey: "Dann darfst du nicht so pennen"

1:2-Niederlage gegen Schifferstadt erhöht die Abstiegsgefahr +++ Gegentor in der Nachspielzeit

Später Nackenschlag für die Landesliga-Fußballer von RWO Alzey. In der Nachspielzeit setzte Phönix Schifferstadt im Duell der Tabellennachbarn knapp oberhalb der Abstiegszone seinen 2:1 (1:0)-Siegtreffer. Und der ging, wenn man die Chancen zusammenzählt, in Ordnung. Auch wenn RWO-Spielertrainer Max Kimnach mit Blick auf die deutlich bessere zweite Hälfte seiner Mannschaft ein Remis gerecht gefunden hätte.

„Auf jeden Fall unglücklich“ war das Resultat für Abwehrchef Yannik Niemann, „in der zweiten Halbzeit haben wir nicht viel zugelassen. Am Ende hat der absolute Wille und vielleicht auch die Kraft gefehlt.“ Bei einer Flanke zum Tor hin lief Luca Krämer zwei Verteidigern weg und überwand Tobias Schneider artistisch (90.+1). Niemann hatte noch auf die Abseitsfahne gehofft. „Die zweite Halbzeit haben wir dominiert“, sagt der Keeper mit der Kapitänsbinde, „ich hatte jederzeit das Gefühl, dass wir mindestens einen Punkt holen. Dann darfst du hinten in der 90. Minute nicht so pennen. Wir kassieren einfach zu viele Gegentore.“

Und das erste lag, anders als das zweite, lange in der Luft. Hisaya Owaki kam per Kopfball nach Lars Weingärtners Freistoß einem Alzeyer Torerfolg am nächsten (21.), aber wirklich strecken musste sich der Torwart der Vorderpfälzer auch nicht. Anders als Schneider, der sich einer Handvoll Hochkarätern gegenübersah. Und Glück hatte, als ihm, am Boden liegend, Markus Wölk auf den Bauch schoss (32.) und Krämer einen langen Ball, zum Linienrichter blickend, völlig frei stehend neben den Kasten schob (39.). Tim Nagels Kopfballtor nach einer Ecke (41.) war überfällig.

Max Höflich bringt neuen Schwung

RWO reagierte, das Trainer-Duo stellte auf 4-4-2 um, brachte mit Max Höflich einen schnellen Linksaußen, und der Joker stach. Der 20-Jährige tankte sich durch, David Vodi verwertete die Flanke am ersten Pfosten (63.) mit seinem bereits siebten Saisontor. RWO war nun deutlich stabiler, kreierte aber kaum Chancen. Ein Eigentor war nach Junpei Hottas Schuss möglich (89.), zwingender wurde es nicht. Die Alzeyer Offensive, zuletzt dreimal dreifach erfolgreich, hatte wenig zuzusetzen. Eine Frage der Spielanlage?

„Wir haben gegen Knittelsheim am Anfang versucht Fußball zu spielen und gemerkt, das geht überhaupt nicht“, blickt Kimnach auf den 3:0-Sieg und den zusehends holprigen Rasenplatz, „auch heute war das Ziel, über lange Bälle, zweite Bälle durchzukommen.“ Flache Ballstafetten seien nicht möglich, aber für den kernigen Stil fehlte vorne ohne Baris Özemir (beruflich verhindert) die Wucht. Sehr viele weite Schläge flogen kreuz und quer über das Gau-Heppenheimer Spielfeld und verpufften, denn nur selten waren sie durch Laufwege vorbereitet.

"Wir sind eine homogene Truppe"

Zwei Siege aus neun Spielen – die junge RWO-Mannschaft tut sich schwer. „Jede Niederlage tut weh, aber wenn wir jetzt oder letzte Woche die Punkte nicht geholt haben, dann holen wir sie wann anders“, lebt Niemann Optimismus vor, „ich glaube an uns. Das ist jetzt eine Tiefphase, aber da kommen wir zusammen wieder raus. Wir sind eine homogene Truppe.“ Schneider fordert, „dass wir als Mannschaft wieder mehr dafür tun, Gegentore zu verhindern, egal wie“.

„Es geht alles über harte Arbeit. Wir sind keine Mannschaft, die das einfach runterspielen kann“, sagt Kimnach, „wir haben immer 20 Mann im Training, die Jungs geben Vollgas.“ Es brauche Geduld.

RWO Alzey: Schneider – Kuntich, Niemann, Owaki – Kullolli, Weingärtner, Szymkow, Kröhler (46. Höflich) – Hotta – Vodi, Malkmus.

Aufrufe: 08.10.2023, 11:34 Uhr
Torben SchröderAutor