2024-12-06T12:23:09.689Z

Ligabericht
Marc Picko (2.v.r.) wurde im Ruwertaler Auswärtsspiel in Schleid rüde gefoult und zog sich ersten Diagnosen zufolge Bänderrisse im Fuß zu.
Marc Picko (2.v.r.) wurde im Ruwertaler Auswärtsspiel in Schleid rüde gefoult und zog sich ersten Diagnosen zufolge Bänderrisse im Fuß zu. – Foto: Sandra Maes/Archiv

Ruwertals Sieg von Picko-Verletzung überschattet

Bezirksliga: Daleiden festigt Spitze, Dhrontal mit Kantersieg an der Mosel, Schoden und Ellscheid treffen auch vierfach.

TuS Ahbach – SG Igel-Liersberg⇥3:3 (1:1)

In einer vom TuS Ahbach über weite Strecken dominierten Partie gab es in Leudersdorf keinen Sieger. Dennis Thon ließ Igel-Liersberg mit einem direkten Freistoß aus der eigenen Hälfte über die zu weit vor seinem Tor postierten Justin Hellenthal in Führung gehen (10.). Acht Minuten später war es Paul Krämer, der nach einem langen Ball von Daniel Clausen SG-Torwart Alex Hinz zum 1:1 überwand (18.). Als Ahbach Tempo und Angriffswucht erhöhte, wähnten sich die Hausherren nach Treffern von Nicolas Müller und Tom Schlösser (57., 68.) zum 3:1 bereits im sicheren Hafen, doch die Gäste schlugen in den Schlussminuten eiskalt zurück. Yannick Andreas stand nach Vorlagen von Thon und Fabian Hamm zweimal richtig und markierte in der 84. sowie 90. Minute den Ausgleich. Zuvor hatte Schlösser gleich zweimal den Ahbacher Sieg perfekt machen müssen, scheiterte aber am starken Hinz. Patrick Phlepsen traf nach einer Ecke nur die Latte. „Wir haben zwei Punkte liegenlassen, hatten die Chancen auf das vierte und fünfte Tor, das aber nicht geschafft. So haben wir Igel am Leben gelassen. Es ist sehr schade, uns nicht belohnt zu haben, denn über 80 Minuten haben wir eine wirklich gute Leistung gezeigt, unsere Großchancen leider aber nicht genutzt. Nach dem 3:2 waren wir einfach zu passiv“, resümierte Ahbachs Coach Roger Stoffels. Sein Pendant Dominik Wintersieg attestierte seiner Mannschaft „eine bärenstarke Moral, dass wir bis zum Ende an unsere Chance geglaubt und noch das 3:3 gemacht haben. Das 3:3 fühlt sich wie ein später Sieg an.“

SG Saartal Schoden – SV Sirzenich ⇥4:1 (2:0)

Die Saartal-SG fuhr vor 280 Zuschauern in Schoden einen souveränen 4:1-Erfolg ein und bleibt in der Spitzengruppe. Beim deutlichen Sieg überragte Dominik Lorth mit einem Dreierpack. Doch bevor Lorth den Torreigen eröffnete, klatschte ein Freistoß aus 20 Metern von Luca Bierbrauer an die Latte (9.). Der Torjäger vom Dienst schlug das erste Mal zu, als ihn nach einer Balleroberung von Lennard Wagner ein punktgenauer Pass erreichte und Lorth aus sieben Metern abschloss (12.). Das zweite Tor entsprang einer tollen Einzelleistung des 29-Jährigen, bevor der Linksfuß in der 72. Minute nach Vorarbeit von Simon Fliegen mit seinem 13. Saisontreffer das 3:0 markierte. In der Schlussviertelstunde erinnerte sich Sirzenich an seine offensiven Qualitäten, kam durch Luca Clemens (75.) zum 1:3 und hatte wenig später die große Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch Maxi Wirkus im Kasten der SG verhinderte nach Schuss von Philipp Brost mit einer starken Parade eine mögliche Wende. Nach einem Konter über Nicolas Jakob düpierte dessen Bruder Lucas mit einem Beinschuss aus spitzem Winkel die gesamte Sirzenicher Abwehr und schob zum 4:1 ein. Saartal-Sportchef Philip Kramp sprach von einem „von der fußballerischen Qualität her sehr ordentlichen Spiel. Weil Sirzenich kaum Druck und Torgefahr erzeugte und wir deutlich besser agierten, war der Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Domme Lorth hatte einen überragenden Tag.“

SG Ellscheid – SG Utscheid/Mettendorf ⇥4:2 (2:1)

Nach der vierten Niederlage in Folge bleibt Aufsteiger Utscheid/Mettendorf auf einem Abstiegsplatz. Dabei gingen die Gäste durch Kolja Theis in Führung (14.), doch postwendend fanden die Vulkaneifeler eine Antwort, als Spielertrainer Markus Boos egalisierte (15.). Ein „berechtigter, aber völlig unnötiger Elfmeter“ (O-Ton Rainer Müller), als Boos von den Beinen geholt worden war, ließ Ellscheid auf die Siegerstraße einbiegen. Der in der 54. Minute verletzungsbedingt ausgeschiedene Anton Minninger (blieb im Kunstrasen hängen mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung) brachte den Strafstoß sicher im Kasten von Oliver Fuchs unter – 2:1 (29.). Max Kolbet hatte vor der Pause die Riesenchance auf das 2:2, doch Vincent Baur parierte stark (44.). Mit frischen Kräften kam Utscheid aus der Kabine und glich in der 55. Minute nach Vorarbeit von Kolbet durch Nicolas Krämer zum 2:2 aus. Nach einer Verkettung von Fehlpässen brachte Ben Häb Ellscheid mit dem 3:2 wieder nach vorn, bevor Luca Marinus mit einem Freistoß fünf Minuten vor Schluss mit dem 4:2 die Partie entschied. Trotz der Niederlage zeigte sich Utscheids Trainer Rainer Müller nicht unzufrieden. „Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft, doch eine wiederholte Fehlerkette hat uns um den Lohn gebracht. Ich muss dem Team ein Riesenkompliment aussprechen, denn wir haben eine starke Leistung gezeigt, trotz, dass wir viele angeschlagene, zuvor verletzte und erkrankte Spieler auf dem Platz hatten, die sich noch mit Erkältungen herumplagten.“

SG Laufeld/Buchholz – SG Daleiden ⇥1:2 (0:1)

Mit dem zwölften Saisonsieg untermauerte die SG Daleiden beim Vorletzten in Niederöfflingen seine Tabellenführung. Die Isleker zogen durch Musa Bah bereits in der sechsten Minute in Front, nachdem Tilmann Meeth und Patrick Scheid zuvor gute Möglichkeiten für Laufeld vergaben. Im Anschluss daran hatte der Primus durch Matthias Ewerz, Bah, Joschka Trenz und Tom Biewald weitere dicke Chancen auf eine Resultatserhöhung. Ähnlich viele Torraumszenen, beste Möglichkeiten, aber auch glücklose oder überhastete Abschlüsse gab es auch im weiteren Spielverlauf zu konstatieren. Die Partie blieb bis in die Schlussphase hinein umkämpft und spannend. Nachdem Laufelds Kapitän Steven Koch mit Gelb-Rot nach bereits einer knappen Stunde vorzeitig zum Duschen musste, nachdem er zweimal gegen Jan Mayers zu spät kam, besaßen die Westeifeler mehr Räume. Im Ergebnis dessen erhöhte Mayers neun Minuten vor Schluss auf 2:0. Der 1:2-Anschlusstreffer von Jonas Salzburger besaß lediglich statistischen Wert. „Wir waren gut im Spiel und hatten zahlreiche gute Möglichkeiten, einen Punkt mitzunehmen. Doch das einzige, was gefehlt hat, waren die Tore. Wenn man sechs, sieben Torchancen hat, müssen wir mehr machen als nur eins. Die Leistung war ordentlich“, sah Laufelds Trainer Oleg Tintor eine umkämpfte Partie der vergeben Möglichkeiten. Daleidens Spielertrainer Florian Moos befand, dass „wir schon zur Halbzeit mit 4:2 führen müssen. Wenn es 7:3 ausgeht, wäre das für die Zuschauer ein hervorragender Kick gewesen. Am Ende sind wir froh über den Dreier.“

SV Schleid – SG Ruwertal ⇥1:3 (1:1)

Der Ruwertaler 3:1-Erfolg in Schleid wurde von der schweren Verletzung von Marc Picko überschattet, der nach einem überharten Einsteigen von Jannick Rings – er sah dafür glatt Rot – mit Verdacht auf Bänderrisse im Fuß in der 64. Minute raus musste. Schleid zeigte sich im ersten Durchgang als die bessere Mannschaft und zog nach Flanke von Maurice Britz durch Boris Niesen auch verdient in Front (38.). Faktisch im Gegenzug hatte Ruwertal seine Antwort parat, als Philipp Kartz mit einem direkt verwandelten Eckball egalisierte (41.). Der Tabellendritte kam mit Energie aus der Halbzeit, erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten, doch erst nach dem Platzverweis gegen Rings profitierten die Gäste von ihrer numerischen Überlegenheit. Fabian Regel nahm einen langen Ball von Jannis Hoffmann auf, umkurvte Simon Weber im SV-Tor und schob zum 1:2 ein (84.). Als Schleid alles riskierte und ein Befreiungsschlag aus der Ruwertaler Abwehr bei Mathias Biwer landete, lief der SGR-Angreifer allein auf das Tor und entschied die Partie mit dem 1:3 (90.). Ruwertals Teammanager Bastian Jung freute sich diebisch über den vierten Sieg in Folge, bedauerte aber auch die schwere Verletzung gegen Marc Picko. „Mit der offenen Sohle von hinten so einzusteigen, war schon grenzwertig. Wir hoffen, dass nichts Schwerwiegenderes diagnostiziert wird. Es war am Ende ein sehr verdienter Sieg, auch deshalb, weil wir von der Bank eine brutale Qualität nachlegen konnten.“

SV Zeltingen-Rachtig – SG Dhrontal-Weiperath ⇥0:4 (0:2)

Zeltingen-Rachtig bleibt auch im letzten Hinrundenspiel ohne Punkt und unterlag einer körperlich präsenten und spielintelligenten Dhrontaler Mannschaft mit 0:4. „Die Niederlage ist absolut verdient, weil wir eine schlechte erste Halbzeit gespielt haben. Uns hat das Selbstvertrauen, das Zweikampfverhalten und die körperliche Robustheit gefehlt“, zeigte sich Zeltingens Coach Thomas Mayer unzufrieden. Dennis Schemer hatte die Gäste in der zehnten Minute in Front geschossen, Jacob Grüner kurz vor der Pause das 2:0 nachgelegt. Auch im zweiten Durchgang spielte Dhrontal seine spielerische Überlegenheit aus und kam zu weiteren Chancen. So parierte SV-Keeper Luca Thömmes zweimal glänzend gegen Marius Marx und Tim Schneider. Als Danny Schömer in der 70. Minute aus abseitsverdächtiger Position zum 0:3 traf, bedeutete das für die Hausherren den endgültigen Motivationskiller. Tim Schneider krönte die starke Vorstellung der Hunsrücker mit einem prächtigen Schuss aus 25 Metern in den Winkel – 0:4 (80.). „Es war eine gute Leistung mit dem dritten Sieg in Folge. Wir freuen uns zudem, dass wir jetzt die 20-Punkte-Marke knacken konnten“, kommentierte SG-Coach Marc Lemmermeyer.

Eintracht Trier II – SV Tawern 2:1 (1:0)

In einem intensiven, tempogeladenen und fußballerisch anspruchsvollen Bezirksliga-Spitzenspiel blieben die Punkte im Trierer Moselstadion. Der SVE II festigte mit einem 2:1-Erfolg gegen eine vornehmlich in der zweiten Halbzeit starke Tawerner Mannschaft seinen zweiten Tabellenplatz. Die Eintracht ging im überlegen geführten ersten Durchgang durch Leon Schmid in Führung (33.) und hatte bereits zuvor durch denselben Spieler das 1:0 auf dem Fuß, als er zunächst die Latte und dann den Pfosten traf (18.). Tawern kam mit mehr Esprit aus der Halbzeit und in der 48. Minute durch einen fulminanten 35-Meter-Freistoß von Jonathan Konrad, der im Winkel einschlug, zum Ausgleich. In dieser Phase hatte der SVE einige heikle Situationen zu überstehen, als etwa Pascal Hurth am Pfosten scheiterte. Anschließend parierte der starke Gäste-Torwart Jonas Krista einen Foulstrafstoß von Lukas Herkenroth (55.). Moritz Jost war es schließlich vorbehalten, nach einer Kopfballverlängerung von Herkenroth zentral stehend den 2:1-Siegtreffer zu markieren (69.). Mit der letzten Aktion verpasste Hurth nach Flanke von Konrad das mögliche 2:2, als er die Kugel zwei Meter am Kasten von Connor Karas vorbeisetzte. „Wir haben das 2:1 erzwungen, weil wir im Kollektiv gespielt und uns viele gute Lösungen erarbeitet haben. Tawern hat zwar temporär Oberwasser bekommen, doch wir haben unsere spielerische Linie nicht verloren. Es war ein absolut verdienter Sieg“, strahlte SVE-II-Coach Kevin Schmitt. Tawerns Trainer Steve Birtz meinte, dass „wir in der zweiten Halbzeit ein richtig gutes Spiel hingelegt und spielerisch überzeugt haben. Der Glücklichere hat gewonnen. Wir haben eine starke Leistung gezeigt. Bis auf das Resultat bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden.“

Aufrufe: 018.11.2024, 01:55 Uhr
Lutz SchinköthAutor