Willingen in eigener Liga
Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga zeigt der SC Willingen, dass er ein heißer Anwärter auf die Rückkehr in die höhere Spielklasse ist. Mit beeindruckenden 16 Siegen aus 17 Spielen dominiert die Mannschaft die Liga und weist eine nahezu perfekte Bilanz auf. Die Defensive ist mit nur sieben Gegentoren die mit Abstand stabilste, während vorne Akteure wie Jonas Dicke (12 Tore) und Jonathan Vach (9 Tore in nur 10 Spielen) den Unterschied ausmachen. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Schwalmstadt beträgt bereits 14 Punkte – eine Meisterschaft scheint nur Formsache.
Kampf um die Verfolgerplätze
Hinter Willingen gestaltet sich die Lage deutlich spannender. Die Teams von Schwalmstadt, SG Neukirchen, Melsunger FV und Mengsberg befinden sich im Rennen um Platz zwei. Schwalmstadt, angeführt von Top-Torjäger Marius Eifert (13 Tore, 5 Assists), hat sich mit soliden Leistungen eine gute Ausgangsposition erarbeitet, muss aber in der Rückrunde konstanter werden, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten.
Die Überraschungsmannschaft der bisherigen Saison SG Neukirchen beeindruckt vor allem durch ihre Offensive, die von Marcel Reitz (17 Tore) und Ricardo Seck (10 Tore, 4 Assists) getragen wird. Mit 43 Treffern gehört die Mannschaft, nach einem schwierigen Start, zu den torgefährlichsten der Liga. Der Melsunger FV hat sich unter anderem dank Ivan Durdek (16 Tore) zu dieser Saison hin stabilisiert, während Mengsberg durch erfahrene Spieler wie Andre England (10 Tore) weiterhin in Schlagdistanz bleibt.
Enttäuschungen und Überraschungen
Für einige Teams verlief die Hinrunde nicht wie geplant. Altenlotheim, im Vorjahr noch Fünfter, kämpft mit Verletzungspech und einer löchrigen Defensive, was den Verein tief in den Abstiegskampf gezogen hat. Auch Absteiger Sand hat nach einem guten Start im September und Oktober federn lassen und steht aktuell nur auf Platz sieben.
Positive Überraschungen liefert hingegen Aufsteiger Wolfhagen II. Mit Platz neun hat die Hessenligareserve bewiesen, dass sie in der Gruppenliga konkurrenzfähig ist. Auch der FV FeLoNi zeigt sich als Neuling bisher gut.
Enger Abstiegskampf
Am Tabellenende zeichnet sich ein harter Kampf ab. Teams wie Bad Wildungen/Friedrichstein, Eintracht Edertal und Obermelsungen sind akut abstiegsgefährdet. Besonders Edertal hat mit nur 20 Treffern die schwächste Offensive der Liga, wobei der Ausfall von Alen Muratovic (Kreuzbandriss) die Mannschaft empfindlich getroffen hat. Trainer Jörg Büchse bleibt dennoch optimistisch.
Bad Wildungen/Friedrichstein, Letzter mit 12 Punkten, hat ebenfalls mit fehlender Konstanz zu kämpfen. Seit zwölf Pflichtspielen ist die Spielgemeinschaft nun sieglos.
Blick nach vorne
Die Rückrunde verspricht eine spannende Fortsetzung, besonders im Abstiegskampf. Während sich Willingen wohl nur noch selbst stoppen kann, bleibt die Frage, welche Teams sich für die entscheidenden Wochen in Topform bringen können. Die Vorbereitung im Winter wird für viele Vereine entscheidend sein, um sich den Herausforderungen zu stellen – sei es im Rennen um die Spitzenplätze oder im Kampf gegen den Abstieg.
Eines steht fest: Die Gruppenliga Kassel 1 bietet auch in der Rückrunde alle Zutaten für eine packende Saison.