In der letzten Heimschlacht des SV Rot-Weiß Queckenberg gegen SC Villip II mutierten Leifers Beelzebuben zu einer Legion streitwütiger, kampferprobter Fußballmonster. Nicht nur optisch hatte man nach diesem 98-minütigen Feldzug das Gefühl, dass hier eine Elitetruppe von Saurons Heerscharen aufmarschiert war. Vor allem was den Siegeswillen, die Gier nach drei Punkten und die bedingungslose Kampfbereitschaft betraf, hätte man die Kerle von der Madbach getrost als elitäre Speerspitze in eine Division von Orks abkommandieren können.
Zunächst begann es mit einer Hiobsbotschaft für den Mann mit de Plät: noch vor dem Aufwärmen verletzte sich „Düse“ Wappenschmidt und musste auf der Bank Platz nehmen. Aber auch ohne Speedy Gonzales nahmen die Queckies ratzfatz Fahrt und ordentlich Tempo auf. An diesem Sonntag war quasi die komplette Truppe hauptsächlich fürs Grobe zuständig. Mit Lichtenfels wusste man aber auch einen wahren Fußballmagier in den eigenen Reihen. Die Götter vom Mount Queck beschwörend machte er seinem Namen alle Ehre, strahlte enormen Fußballglanz aus und verzückte alle Anwesenden immer wieder mit effektvollem, ja beinahe schon bewegend-erregendem Lichterglanz. Allein die Art und Weise, wie dieser Künstler am Ball den Führungstreffer inszenierte, versetzte den Anhang in allerhöchste Ekstase. Hocke, der schon in den letzten Spielen immer wieder als listig-gewitzter Vorbereiter brillierte, servierte die Kirsche mundgerecht. Lichtenfels legte sie sich noch flugs auf den starken Linken und ließ es fast von der linken Strafraumkante mächtig im SC-Gehäuse scheppern (14.). Nicht wenige der johlenden RWQ-Ultras hatten da Erinnerungen an die linke Klebe eines gewissen Lukas Podolski. Unbeirrt marschierte Leifers Legion weiter voran, dem Gegner keine Sekunde zum Atmen gönnend, keinen Quadratmillimeter Raumgewinn kampflos überlassend. Dieses unbedingte, heiße Verlangen nach Erfolg wurde eindrucksvoll durch die Art und Weise demonstriert, wie man das 2:0 regelrecht erzwang: eine Ecke der Marke Lichtenfels surrte durch den vielbeinigen und vielköpfigen Sechzehner und wurde (scheinbar beruhigend) flipperartig irgendwie aus jenem herausbugsiert. Doch im Hinterhalt lauerte Nehring. Der Capitano ließ sich denn auch nicht zweimal bitten, nahm kurz Maß und kanonierte die Kugel aus fast 23 Metern direkt unter das Gebälk (26.). Bei diesem Gewaltakt gegen das Leder bewies er, dass auch er mit dem linken Vollspann ein sattes Pfund absenden kann. Gerüchteweise soll der Querbalken noch immer deutlich sichtbar wackeln. Leider konnte sich das Queckenberger Fußballherz nicht bis zur Halbzeit an diesem vermeintlich deutlichen Zwischenstand erquicken. Denn sechzig Sekunden vor dem aufwärmenden Pausentee nutzten die Gäste einen gedanklichen Aussetzer in der rot-weißen Defensive zum Anschlusstreffer.
Die zweiten 45 Minuten waren geprägt von Nieseldauerregen bei lausig-miesen Temperaturen und standen unter dem Motto „die drei Punkte bleiben hier“! Genauso trotzig-rotzig, wie sich die Wettergötter nun über dem Fußballtempelberg auskotzten, genauso giftig-gallig schmissen sich alle Queckianer in diese Mission. Schon der erste Durchgang bot eher fußballerische Schon- und Magerkost an. Im zweiten Umlauf wurde die Speisekarte allerdings noch einmal arg zusammengestrichen, es war definitiv kein schönes Fußballspiel. Die Einheimischen erwiesen sich von zwei glanzlosen Irrlichtern gar noch als die etwas blassere Laterne. Doch wie man sich in seine Aufgabe hineineskalierte, das war definitiv ehrlich, echt und authentisch, das war aufrichtig, glaubwürdig und unnachahmlich, das war einfach nur queckenbergig! Für den intensiven Abnutzungskampf sei eine Situation sinnbildlich beschrieben: zehn Minuten vor Ultimo lagen Meurer und Breininger schon mit in der Aschematschepampe vergrabenen Nasen am Boden, Neff war ebenfalls geschlagen; da rauschte Nehring aus dem Nichts in den Fünfer, um das Leder noch von der Linie zu kratzen. Zu diesem Zeitpunkt humpelte auch Wappenschmidt schon mit schmerzverzerrtem Gesicht über das Gefechtsfeld. Wie er das Stechen, Hämmern und Klopfen in seiner linken Wade ignorieren konnte, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Zustand des arg ramponierten Untergrunds bereits jedem Vergleich mit den blutgetränkten Schlackeböden von Mordor locker standhalten. Als der, manchmal etwas zu großzügig aber grundsätzlich fehlerlos leitende Unparteiische endlich ein Einsehen hatte und diese Schlammschlacht beendete, war der dritte Heimsieg zwar in extrem feuchten Tüchern doch trotzdem und endlich unter Dach und Fach. Ein extrafettes Dankeschön gebührt Dominik Knieps! Eigentlich wollte er seine Queckies ja nur noch in der Fankurve unterstützen. Nach seinem Blitzcomeback und gleichzeitigen Abschiedsspiel vom 15.06.2025 erlag er vergangenen Sonntag abermals dem (Hilfe)Ruf von der Madbach und zog die Schlappen an. Mit einem furcht- und fehlerlosen sowie resoluten Auftritt und zu jeder Schandtat in der Defensive bereit, spielte er sich in die Kicker-Elf des Tages. Nach dieser herzhaften, begeisternden Vorstellung hoffen nicht wenige, dass sie den Kniepser noch einige weitere Male auf dem Platz erleben dürfen.
Eine letzte Aufgabe vor der mehr als verdienten und deshalb auch sehnlichst herbeigewünschten Winterpause führt den Madbachvulkan und seine Teufelsbrigade am 14.12. an die Austraße in Wachtberg. Ab 10:45 Uhr duelliert man sich mit dem SV Niederbachem III. Jeder, der ein bisschen in der jüngeren RWQ-Chronik blättert, darf feststellen, dass man bei diesem Duell stets auf ALLES gefasst sein muss. Nach dem letzten Spiel lädt der SV Rot-Weiß Queckenberg Groß und Klein sowie Jung und Alt aus Nah und Fern ab 15:00 Uhr ein in die Madbachhalle zur Nikolausfeier.
