Auch gegen den FC Remscheid war auf die beiden Torjäger vom Dienst Verlass. Gerade einmal vier Minuten benötigten Maximilian Stellmach und Fatlum Ahmeti am vergangenen Sonntag, um den FC Kosova auf eigenem Platz mit 2:0 in Führung zu bringen (16., 19.). Damit war der Grundstein für den 3:2-Heimerfolg gegen starke Gäste gelegt.
Es wäre ein Leichtes für Mohamed El Mimouni, seine beiden Offensiv-Asse in der Analyse hervorzuheben. Doch der Trainer des FC Kosova lenkte den Blick auf andere. „Robert Marabian hat erneut ein gutes Spiel gemacht. Wenn er gebraucht wurde, war er zur Stelle“, lobte El Mimouni seinen Schlussmann. Der musste gegen Remscheid zwar keine Heldentaten verrichten, meisterte aber die vermeintlich leichten Übungen allesamt sicher und behielt auch in der spannenden Schlussphase die Ruhe. Kurzum: Auf den Ukrainer mit armenischen Wurzeln war Verlass.
Dass Marabian überhaupt noch einmal für Kosova zwischen den Pfosten steht, basiert in gewisser Weise auf einem Zufall. Denn nach seinem Wechsel vom DV Solingen zum FCK im vergangenen Winter wurde es zunächst ganz schnell ruhig um den Keeper. Weil sich die beiden Klubs nicht auf die Ablösemodalitäten verständigen konnten, geriet Marabian zwischen die Stühle und verschwand dann zunächst gänzlich von der Bildfläche. Erst als Mohamed El Mimouni sich nach seiner Amtsübernahme Gedanken darüber machte, wie er sein Torhüter-Team zusammen bauen soll, stieß er wieder auf Marabian.
„Ich habe gesehen, dass es da noch einen Torwart gibt, der sogar im Verein angemeldet ist und ihn angerufen“, schildert der Coach. Es war eine für alle Beteiligten goldrichtige Entscheidung, wie sich nun herausstellen sollte. Nicht nur, dass Marabian seine Sache gut macht. Der „Schnapper“ bewahrt den FC Kosova auch vor einer Notlage. Denn mit dem vom VfL Jüchen-Garzweiler gekommenen Shunsuke Takahashi wartet ein anderer Torhüter noch auf die Spielberechtigung. Und Leon Hasani, der im ersten Saisonspiel gegen den SC Kapellen noch zwischen den Pfosten gestanden hatte, ist verletzungsbedingt augenblicklich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.
Das Pech des 21-Jährigen ist daher auch das Glück des Robert Marabian, der somit aus dem Nichts in den Fokus katapultiert wurde. Und weil die aktuelle Nummer eins ihren Job gut macht, fällt es auch den Feldspielern leichter zu glänzen. Der momentane Erfolg des FC Kosva – er hat mehrere Väter. Das weiß auch El Mimouni.