
Nach der Verpflichtung von Daiki Hara für die Sturmspitz, hat der SC St. Tönis die aktive Suche nach weiteren Feldspielern eigentlich für abgeschlossen erklärt. "Sollte uns nicht Messi über den Weg laufen, der unbedingt noch einmal in der Oberliga Niederrhein spielen möchte", sagte Sportchef Udo Krebs damals mit einem Augenzwinkern. Knapp zwei Monate später schlägt zwar nicht ein argentinischer Weltfußballer, aber dafür der wohl hochkarätigste Niederrhein-Transfer des laufenden Sommers in Tönisvorst auf.
Jannis Nikolaou hat Zweitligist Eintracht Braunschweig noch in der Vorsaison unter anderem als Kapitän aufs Feld geführt. Zum 30. Juni lief sein Vertrag bei den roten Löwen aus: "Mit Jannis verlässt uns unser dienstältester Spieler, der sich in den vergangenen fünf Jahren sehr verdient gemacht hat für die Eintracht. Er hat sich stets in den Dienst der Mannschaft und des Vereins gestellt und ist als Führungsspieler vorangegangen", sagte Braunschweigs Sport-Geschäftsführer Benjamin Kessel im Zuge seiner Verabschiedung.
Seit rund einem Monat ist der 32-Jährige vereinslos. Und mit seiner aussagekräftigen Vita von jeweils über 100 Spielen in der 2. Bundesliga und 3. Liga für Braunschweig, Dynamo Dresden, RW Erfurt und die Würzburger Kickers wäre eigentlich ein weiterer Profiklub in seiner Laufbahn zu erwarten. Stattdessen geht es nun also in die Oberliga zum Vorjahres-Viertplatzierten St. Tönis.
"Er wohnt knapp acht Minuten von der Sportanlage entfernt und möchte sich nach meinen Infos beruflich verändern", verrät Bekim Kastrati, Cheftrainer des SC St. Tönis im Gespräch mit FuPa Niederrhein. "Er hat jetzt uns, den Verein und mich als Trainer kennengelernt und wir sind natürlich froh, dass es geklappt hat."
Dem verjüngten Kader soll er auch mit seiner Erfahrung führen: "Wir haben einige Spieler aufgrund unserer guten letzten Saison verloren, deswegen haben wir auch einige Neue aus der A-Jugend hochgeholt. Das passt jetzt umso besser für uns, weil wir jemanden mit Erfahrung dazugewinnen."
Anpassungsprobleme ans neue Umfeld befürchtet Kastrati nicht: "Der Junge weiß, wie er sich einordnen kann." ist sich der Übungsleiter sicher. "Für mich ist er jetzt ein Spieler wie jeder andere. Sicherlich werde ich mich auch aufgrund seiner Erfahrung häufig austauschen, aber er weiß jetzt auch, dass er nicht mehr in der zweiten, sondern in der Oberliga spielt. Aber der Junge ist sehr klar im Kopf, deswegen sehe ich da absolut kein Problem."
Ein Transfer, der ligaweit sicherlich Wellen schlagen dürfte. In den kommenden Wochen soll Nikolaou ans Teamtraining herangeführt werden, um dem Oberligisten so früh wie möglich mit seiner spielerischen Qualität zu unterstützen.
