
Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) greift durch! Nach der Chaos-Saison 2024/25 mit zwei Rückzügen und zwei Insolvenzen verschärft der Verband die Spielregeln für die Regionalliga West. Konkret geht es um den Paragraphen 3 der Regionalliga-Statuten: Wer zurückzieht, muss ab der Saison 2025/26 mit ernsten Strafen rechnen.
Die vergangene Saison der Regionalliga West wird noch länger in Erinnerung bleiben, denn mit Türkspor Dortmund (finanzielle Schwierigkeiten und fehlender Glaube an den Klassenerhalt) und dem KFC Uerdingen (Insolvenz) zogen zwei Klubs während der Saison zurück. Auch der 1. FC Düren stand wegen seiner Insolvenz kurz vor der vorzeitigen Abmeldung. Damit sich Vereine demnächst doppelt und dreifach überlegen, diesen Ausweg zu gehen, hat der WDFV eine Anpassung der Regionalliga-Statuten vorgenommen.
Konkret geht es im Paragraphen 3 um "Erlöschen, Entziehung und Verzicht auf die Zulassung". Der Absatz (5) wurde nun wie folgt neu definiert: "(5) Das Zurückziehen der Mannschaft vom Spielbetrieb führt zu einem Abzug von 15 Gewinnpunkten für die nächste Spielzeit durch den Verbandsfußballausschuss. Zudem ist durch das zuständige Sportgericht eine Geldstrafe von mindestens 10.000,00 Euro zu verhängen."
Soll heißen: Wer beispielsweise wie der KFC Uerdingen aus der Regionalliga West zurückzieht, startet in der Folge-Saison in der Oberliga mit einem Minus von 15 Punkten. Außerdem kann es sein, dass die Geldstrafe auch höher als 10.000 Euro sein wird, schließlich teilt der WDFV mit, dass 10.000 Euro als Mindeststrafe bei einem Rückzug verhängt werden soll. Strafen in dieser Größenordnung hat es bislang nicht gegeben – der richtige Weg für eine Profiliga.
Allerdings gibt es noch keine Anpassung für das Zulassungsverfahren. Bislang reicht es, eine Kaution bzw. Banken-Sicherheit in Höhe von 35.000 Euro beim WDFV zu hinterlegen. Die Wirtschaftlichkeit der Klubs wird nicht kontrolliert.
