2025-05-22T08:51:07.223Z

Ligabericht
– Foto: Imago Images

Regionalliga-Meisterschaft der TSG Hoffenheim II: »Mehr als verdient«

Regionalliga Südwest +++ Wagner: "Bleiben unserem Ballbesitzfußball auch in der 3.Liga treu"

Manche Aufstiege wirken in der Retrospektive logisch. Die am Samstag bei Eintracht Frankfurt II errungene Regionalliga-Meisterschaft der TSG Hoffenheim II ist ein Paradebeispiel dafür und untrennbar mit dem Namen Vincent Wagner verbunden.

Der 39-Jährige Trainer von "Hoffe zwo" hat den Bundesliga-Nachwuchs im Sommer 2022 übernommen, nachdem sie als Dreizehnter mal wieder einen Mittelfeldrang belegt hatte. Mit dem neuen Coach wehte gleichzeitig frischer Wind über die Trainingsanlage in Zuzenhausen und das zeigte sich von Anfang in den Regionalliga-Stadien im Südwesten. Dritter in der ersten Spielzeit und Dritter in der zweiten Saison, nachdem es lange Zeit nach Meisterschaft ausgesehen hatte, sind die Zahlen, die den sportlichen Fortschritt bei der TSG belegen.

Diese Saison galt es die Favoritenrolle anzunehmen und das haben die jungen und hochveranlagten Hoffenheimer eindrucksvoll getan. Von Saisonbeginn an lieferten sie mit wenigen Ausnahmen erfolgreiche Ergebnisse ab, kreierten die meisten Chancen, schossen daraus die meisten Tore und ließen im Gegenzug die mit Abstand wenigsten Chancen zu, was direkt zu den wenigsten Gegentoren der Liga führte.

Ein Durchmarsch war die Meisterschaft aber mitnichten. "Die Regionalliga Südwest ist eine harte Liga, das erleben wir Woche für Woche", sagte Wagner mehr als nur einmal und sieht aber genau darin die passende Schule für seine Jungen Wilden.

Ein ganz wichtiger Aspekt auf dem Weg zum Titel war die 2024/25 deutlich bessere personelle Lage im Vergleich zu den Vorjahren. "Wir haben die volle Kapelle zur Verfügung und richtig großen Bock", sagte der Coach vor der finalen Saisonphase Anfang April und fügte vor dem finalen Schritt bei Frankfurt II hinzu, "in der Breite sind wir diese Saison noch stärker geworden."

Eingesetzt wurden mit 38 Akteuren zwar überdurchschnittlich viele, bei einem genaueren Blick fällt jedoch auf, dass der Stamm aus 16 Spielern besteht, die 17 oder mehr Einsätze haben. Besonders hervor stechen der 15-fache Torschütze David Mokwa und der zentrale Mittelfeldspieler Luka Djuric mit seinen zwölf Treffern.

Höhepunkte gab es einige im Verlauf der Runde. Ein besonderer Moment war in diesem Zusammenhang der 1:0-Siegtreffer Ruben Reisigs Ende der Vorrunde in der 93. Minute in Gießen, der gleichzeitig die Herbstmeisterschaft eingetütet hat.

Als Meilenstein nennen Wagner und Đurić aber eine bestimmte Partie in der Rückrunde. "Das war für mich der 3:0-Sieg gegen Freiburg II", sagt Đurić über den 16. März, als die TSG die Talfahrt von nur einem Punkt aus drei Spielen zum Jahresstart stoppte und in eine sieben Siege dauernde Erfolgsserie ummünzte.

"Da gehe ich mit", stimmt Wagner mit seinem Mittelfeldakteuer überein und nennt eine weitere Begegnung, die seiner Meinung nach richtungsweisend gewesen ist: "Der 3:1-Sieg in Freiberg Ende August war auch so eine wichtige Geschichte." Jener Dreier folgte ebenfalls auf eine kleine Durststrecke und führte zu einer punktereichen Serie – 31 von 36 möglichen Zählern – bis zur erwähnten Herbstmeisterschaft in Gießen Mitte November.

Erstmals startet "Hoffe zwo" nun im Sommer 2025 in der 3. Liga. Die Herangehensweise wird sich kaum zur Regionalliga verändern. Es geht um die individuelle Entwicklung der hochveranlagten Kicker, die es im Idealfall in die eigene Bundesliga-Mannschaft schaffen sollen und erst danach stehen die reinen Ergebnisse auf Prioritätenliste.

Dafür hat sich Wagner, der in Hoffenheim fast genau vor einem Jahr einen langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben hat, als der ideale Baumeister erwiesen. Er sagt: "Wir werden genauso unser Spiel versuchen durchzuziehen wie in der Regionalliga." Ballbesitzfußball steht also weiter ganz oben auf der Agenda.

Die ersten Glückwünsche zur Meisterschaft kommen derweil aus der Nachbarschaft. "Die TSG hat den Titel aufgrund ihrer unglaublichen Breite und Qualität im Kader mehr als verdient", sagt Matthias Born. Der Trainer des FC-Astoria Walldorf fügt schmunzelnd hinzu, "ich habe ja schon vor Saisonbeginn gesagt, dass die Meisterschaft nur über Hoffenheim II gehen wird."

Aufrufe: 027.4.2025, 10:00 Uhr
red.Autor