2024-04-25T14:35:39.956Z

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Im A-Junioren-Bereich sind nicht nur in der Gruppenliga, wie hier im Duell Ginsheim gegen Lorsch/Einhausen, sondern auch auf Kreisebene mittlerweile weitere Distanzen zu überbrücken.
Im A-Junioren-Bereich sind nicht nur in der Gruppenliga, wie hier im Duell Ginsheim gegen Lorsch/Einhausen, sondern auch auf Kreisebene mittlerweile weitere Distanzen zu überbrücken. – Foto: Norbert Kaus - Archiv

Regionale Zusammenarbeit für die Jugend

Fußballkreise tun sich zusammen, um den A-Junioren Wettbewerbsmöglichkeiten zu bieten +++ Projekt könnte ausgeweitet werden

Darmstadt. Seine Anziehungskraft hat der Fußball bei Kindern und Jugendlichen trotz der seit Jahren andauernden sportlichen Misere der Nationalmannschaft nicht verloren. Vor allem bei den Jüngsten steht das „runde Leder“ nach wie vor hoch im Kurs. Doch bei den ältesten Jahrgängen herrscht nicht nur in der Region Darmstadt Tristesse. Kreisübergreifende Zusammenarbeit ist daher das Gebot der Stunde. So entstanden regionale Ligen.

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Die Zahlen muten seit Jahren dramatisch an. Immer weniger Vereine können auf Ebene der fünf Fußballkreise (Darmstadt, Dieburg, Groß-Gerau, Bergstraße und Odenwald) noch eine Mannschaft der A-Junioren stellen. Das sind die 17- bis 18-Jährigen, die danach in den Seniorenbereich wechseln. Seit Jahren kooperieren die Kreise Dieburg und Odenwald miteinander und spielen in einer gemeinsamen Kreisklasse, weil man für sich mangels Teilnehmern alleine keine Liga mehr bilden könnte. In der aktuellen Saison nehmen fünf Teams aus dem Odenwald und sechs aus Dieburg am Spielbetrieb teil. Im Kreis Darmstadt sind es noch 16 Teams, die auf Kreisebene spielen. An der Bergstraße und in Groß-Gerau dagegen hat man gerade einmal zehn Mannschaften aufzubieten.

Darmstadt blockierte lange alle Bemühungen

Seit Jahren versuchen die verantwortlichen Kreisjugendwarte, eine regionale Zusammenarbeit auf die Beine zu stellen. Vor allem der Kreis Darmstadt tat sich hierbei lange schwer und blockierte alle Bemühungen. Mit dem seit 2020 amtierenden Kreisjugendwart Christophe Hotz (Erzhausen) hat sich die Einstellung aber gewandelt. Das Ziel der Jugendleiter ist es, den Spielbetrieb der A-Junioren sicherzustellen und den Abwärtstrend aufzuhalten. Hierzu bildete man Qualifikationsgruppen, um daraus die stärksten Mannschaften in einer Kreisliga spielen zu lassen. Für die verbliebenen Teams gab es Kreisklassen.

„Die größte Herausforderung war es, eine akzeptable geografische Einteilung hinzubekommen. Schließlich sollte nicht unbedingt ein Groß-Gerauer Verein in den tiefsten Odenwald fahren müssen und umgekehrt“, berichtet Hotz von den Bemühungen, die vom Regionalbeauftragten für die Jugend, Jürgen Heinz (Dieburg), unterstützt wurden. Vor allem aber mussten auch die Vereine von dieser Kooperation überzeugt werden. Das gelang unerwartet schnell, weil Vereinsjugendleiter und Trainer um die Probleme der Spielklassen wissen.

15 von 25 Mannschaften als Jugendspielgemeinschaften

Auch wenn die Vereine in Darmstadt weiterhin autonom hätten spielen können, brachte sich der Kreis in die Kooperation ein. So spielen nun Darmstädter Vereine in den beiden Kreisligen Groß-Gerau/Bergstraße und Darmstadt sowie Dieburg, Odenwald, Bergstraße und Darmstadt, die jeweils elf Mannschaften stark sind. In den darunter angesiedelten drei Kreisklassen sind jeweils acht bis neun Teams am Ball. Bemerkenswert, dass von den 26 Mannschaften 15 Teams als Jugendspielgemeinschaften antreten. Dieses Phänomen ist seit Jahren ein Trend, weil einzelne Vereine ihre Jugendarbeit für sich nicht mehr hinbekommen.

Für die Darmstädter Vereine hat sich außer etwas längeren Anfahrtzeiten und neuen Gegnern insoweit etwas Wesentliches geändert, als ein neuer Spieltag eingeführt wurde. Bislang auf den Samstagnachmittag fixiert, wird nunmehr am Freitagabend gespielt. Das wurde vom Kreis Groß-Gerau übernommen und findet ein positives Echo. Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Erprobung und soll am Ende der Saison ausgewertet werden. Die Kreisjugendwarte können sich aber, bei einer positiven Resonanz der Vereine, vorstellen, die Kooperation auf die Ebene der B-Junioren auszuweiten. Wenn schon ein Mangel zu verwalten ist, dann wenigstens sinnvoll und mit einem Mehrwert für die Vereine, lautet die Devise.

Aufrufe: 011.1.2024, 08:00 Uhr
Michael SobotaAutor