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Anfang Mai berichtete FuPa Luxemburg unter Berufung auf einer unserer Redaktion übermittelten Einladung zu einer außerordentlichen Generalversammlung von Red Black Pfaffenthal, dass der erwähnte Verein und die AS Luxemburg u.U. eine Fusion anstreben würden.
Seitdem herrschte Funkstille auf beiden Seiten. Mehrere Nachfragen unsererseits per Telefon und Messenger bei Vereinsverantwortlichen und Personen aus dem Umfeld der beiden hauptstädtischen Vereine blieben lange und bis unmittelbar vor der Veröffentlichung dieses Artikels unbeantwortet bzw. lieferten ebenso lange keine neuen Erkenntnisse. Nun herrscht Klarheit, da wenn man kommende Saison als ein gemeinsamer, neuer Verein antreten möchte, muss das entsprechende Fusionsdossier laut FLF-Satzung bis zum 15.Mai beim Verband eingereicht werden.
Ebenfalls erst kurz vor Veröffentlichung dieses Artikels bestätigte Red Black die Fusion FuPa gegenüber, eine entsprechende Pressemitteilung folgte quasi zeitgleich (s. Link). Eine erste Reaktion samt Bestätigung von Seiten der AS Luxemburg gab uns der Vorsitzende Domenico Laporta: „Am Wochenende hielten wir unsere Generalversammlung ab, in der für die Fusion gestimmt wurde“ erklärte er in einem ausführlichen Telefongespräch. Daraus ergibt sich, dass Red Black Pfaffenthal am Dienstag davor bereits positiv über den Zusammenschluss votierte, da die ASL-Abstimmung ansonsten nicht mehr nötig gewesen wäre.
„Der neue Name wird AS Red Black Luxemburg lauten. Ich möchte in dem Zusammenhang auch klarstellen, dass im neuen Vorstand keine Verwaltungsratsmitglieder der Fussballschoul Benfica sàrls sein werden. Dies wurde entschieden, um einem möglichen Interessenkonflikt vorzubeugen. Der neue Vorstand setzt sich aus fünf Vorstandsmitgliedern aus Pfaffenthal und fünf von der AS Luxemburg zusammen. Präsident wird Manuel da Cruz, vom Red Black, ich selber werde Vizepräsident“ so Laporta weiter. Über die Fusionsgründe erklärte er Folgendes: „Ohne Jugend ist es schwierig. Eine erste Idee war eine Jugend-Entente mit Pfaffenthal, doch da Red Black zusätzliche Plätze und Kapazitäten braucht, entwickelte sich daraus der Plan einer Fusion.“ Es ist also eine sog. Win-Win-Situation. In den kommenden Tagen wird FuPa noch weitere Details bekanntgeben, die uns von Laporta und da Cruz geschildert wurden.
>> Download der Pressemitteilung
Zwei Spieltage vor Schluss könnte ein Zusammenschluss von Red Black Pfaffenthal und der AS Luxemburg zum jetzigen Zeitpunkt noch weitreichende Folgen für zahlreiche andere Vereine und Ligen haben. Denn Pfaffenthal hat den Klassenerhalt in der 1.Division noch nicht geschafft und könnte noch auf einen Barrage-Platz zurückfallen. Laut FLF würden all diese Relegationsspiele wie vorgesehen stattfinden. Die Fusion würde erst ab dem 1.Juli Gültigkeit haben. Erst ab diesem Stichtag könne über eventuelle Nachrücker entschieden werden.
Eine genaue Bestätigung der Sachlage seitens des Verbandes steht aber z.Z. noch aus, da sich der Verantwortliche aktuell auf offizieller Mission in Südamerika befindet und sich die Kommunikation aufgrund des Zeitunterschiedes nicht einfach gestaltet. Fest steht, dass eine 3.Division in der Spielzeit 25/26 dann im Prinzip wohl nur noch aus 8 Teams bestehen würde. Was dagegen die Planungssicherheit der indirekt betroffenen Clubs angeht, dürften viele Fragen offen sein.
Es ist nicht wirklich ein Geheimnis, dass Pfaffenthal durch regen Zulauf im Nachwuchs mit einem einzigen Spielfeld kaum noch Kapazitäten hat. Die Spielfelder am rund acht Kilometer entfernten ASL-Standort „Boy Konen“ in Zessingen sind ein Teil des Grundes für den Zusammenschluss, was aus besagten Kapazitätsgründen auf der Hand liegen dürfte.
Von Seiten der Stadt Luxemburg spricht laut Sportschöffin Simone Beissel nichts gegen die Fusion: „Wir halten uns ganz klar aus den Interna der Vereine heraus“ unterstreicht die Politikerin diese Maxime nicht zum ersten Mal. Dass die Nachwuchsabteilung von Red Black über einen externen und kommerziellen Dienstleister, die „Fussballschoul Benfica sàrls“, betreut wird, ist für Beissel ebenfalls kein Problem:
„Laut unseren Informationen haben alle Kinder, die am Programm dieser Fussballschule teilnehmen, eine gültige Lizenz bei Red Black Pfaffenthal.“ Und fügt an: „Wir haben als Stadt Luxemburg nichts mit der sàrls zu tun, unser Kontakt ist der Verein und nur der Verein. Da die Kinder lizenziert sind und in der nationalen Meisterschaft mitspielen, kann man nicht von einer Konkurrenzsituation (d.Red.: gegenüber den klassischen asbl-Vereinen) sprechen. Die Kinder haben eine Lizenz in Pfaffenthal und spielen für ihren Verein.“
In diesem Zusammenhang ließ uns Frau Beissel etwas Generelleres wissen: „Es sieht so aus, als würden Vereine in Zukunft immer häufiger auf professionelle Strukturen zurückgreifen, um ihre Trainings zu organisieren. Das Sportministerium ist dabei, den ‚Prosport‘ ins Leben zu rufen. Hier geht es darum, dass Vereine dann stundenweise Trainer einkaufen können.“
Ein administratives Problem scheint es in Bezug auf die zuvor erwähnte sàrls dann doch zu geben, wie Simone Beissel FuPa gegenüber bestätigte: „Es ist ganz klar, dass eine kommerzielle Gesellschaft ihren Sitz nicht bei einer Gemeindeinfrastruktur haben darf, ohne zuvor dafür eine Genehmigung der Stadt erhalten zu haben. Der Verein und die sàrls wurden darüber informiert, dass das nicht geht.“ Die „Fussballschoul Benfica sàrls“ hat ihren Sitz z.Z. nämlich laut Handelsregister am Pfaffenthaler „Stade Gaston Diderich“. Eine Beeinträchtigung der Fusion dürfte dieses Problem jedoch nicht darstellen, da man dabei sei, dieses zu regeln.