Es gibt ein vielfältiges Sportangebot in Ratingen, aber das allein macht noch lange keine Sportstadt. Zwar gibt es Investitionen in die Infrastruktur, aber das Stadion zeigt aktuell sehr genau, wie provinziell da gedacht wird. Als eine der Top-Mannschaften der Oberliga steht Ratingen 04/19 als höchstspielender Klub an der Schwelle zur Semi-Professionalität, am mittelfristigen Aufstieg in die vierthöchste Spielklasse Deutschlands, die Regionalliga, wird gearbeitet. Da sollte man meinen, dass die millionenschwere Sanierung der Hauptspielstätte diesen Weg begleitet.
Fazit: Da wird ein Stadion für 1,8 Millionen Euro saniert, ohne dass an den Hauptnutzer gedacht wurde. Der Rasen ist so desolat, dass darauf nicht gespielt werden kann – die Gelegenheit, ihn im Zuge der Sanierung auszutauschen, wurde vertan. 04/19 konnte bislang genau zweimal in dieser Saison im Stadion antreten und wird nun im größten Spiel der Vereinsgeschichte um den Heimvorteil gebracht. Ratingen verliert damit ein Fußball-Highlight und Ansehen. Für eine Sportstadt wäre das peinlich. In der Dumeklemmerstadt ist es eine Posse aus dem Sport-Dorf. Mehr ist Ratingen nicht.