2024-05-08T14:46:11.570Z

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Germania Ratingen würde den Schritt in die Regionalliga wagen.
Germania Ratingen würde den Schritt in die Regionalliga wagen. – Foto: Patrik Otte

Ratingen 04/19 wird den Antrag für die Regionalliga stellen

Oberliga Niederrhein: Der Zweite würde den Sprung in die vierte Liga wagen.

Ein Ortstermin am Dienstag brachte die Gewissheit: Das Ratinger Stadion ist größtenteils für die höhere Spielklasse geeignet. Ein Zaun an der Gegentribüne, deren Statik für 800 Gäste-Fans überprüft werden muss, müsste allerdings her. Das scheint mit Hilfe der Stadt machbar zu sein.

Jens Stieghorst formuliert es anfangs etwas zurückhaltend: „Bei uns ist der Wunsch da, dass wir den Antrag auf die Zulassung zur Regionalliga stellen“, sagt der Präsident von Ratingen 04/19, das am 18. Februar als Tabellenzweiter in die Rest-Saison der Oberliga geht. Dann steht direkt das Topspiel beim direkten Verfolger SV Straelen an, der drei Punkte zurückliegt, dahinter folgt mit einem weiteren Zähler Rückstand der KFC Uerdingen – beide Vereine haben finanzielle Sorgen, ganz frisch ist das in Straelen der Fall, wo Mäzen Hermann Tecklenburg in dieser Woche Insolvenz anmelden musste. Fünf Punkte vor 04/19 liegt der souveräne Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg, der aber infrastrukturell nicht so weit ist wie die Ratinger.

Denn die wissen seit Dienstag: Mit kleineren Arbeiten ist das Stadion regionalliga-tauglich. Das ergab ein Ortstermin mit Stefanie Veermann und Jens Jörgens vom Sportamt der Stadt, Stieghorst und seinem Stellvertreter Michael Schneider sowie Egbert Gössing, dem Sicherheitsbeauftragten der Regionalliga West. Der bestätigte nach Informationen unserer Redaktion: Die Zufahrtswege und Parkplätze sind ausreichend dimensioniert, der Eingang für Heim-Fans ist in Ordnung, Parkplätze für Gäste-Fans könnten am Eisstadion angeboten werden mit einem Zugang über die Fußgängerbrücke, die an der Rückseite des Stadions endet.

Zwei Punkte müssten angegangen werden, damit Regionalliga-Fußball in Ratingen möglich wird: Die Versorgung des Gästebereichs mit einer ausreichender Anzahl an Toiletten und Versorgungsstationen für Essen und Trinken sowie generell die Gegentribüne für Fans der Gast-Mannschaften. Bis zu 800 dürfen es da sein, die Stadt soll nun prüfen, ob die Tribüne für diese Anzahl statisch ausgelegt ist. Zudem müsste eine Zaun-Anlage her, nach Informationen unserer Redaktion eine 2,20 Meter hohe Einfriedung mit fest montiertem Zaun, die Zuwegung dorthin solle nach Gössings Vorschlag mit Rankelgitter und Sicherheitskräften gewährleistet werden.

Stieghorst beruhigt: „Unseres Wissens werden diese Zaun-Anlage nur eingeschraubt, nicht einbetoniert. Man könnte sie also auch immer demontieren, zum Beispiel für das Mehrkampf-Meeting.“ Das richtet der TV Ratingen in diesem Jahr am 22./23. Juni aus, bis zu diesem Monat müsste die Zaun-Anlage bereits umgesetzt sein, um den Anforderungen des Verbandes gerecht zu werden. „Wir stellen am Montag kurzfristig den Antrag auf eine Zaun-Anlage an der Gegentribüne bei der Stadt“, erklärt Stieghorst und ergänzt: „Ich glaube, die Bereitschaft zur Umsetzung ist dort gegeben.“ Das klang bei Sportdezernent Patrick Anders im Exklusiv-Interview mit unserer Redaktion Ende des Vorjahres schon an: „Wenn 04/19 seine erfolgreiche Saison weiterspielt, müssen wir gucken, was möglich ist“, sagte Anders und ergänzte zum Stadion: „Ich glaube, dass es für eine Vielzahl der Spiele langen dürfte. Wenn wir baulich etwas ändern müssen, müssen wir natürlich den Rat als Entscheidungsträger mit ins Boot holen.“

Wenn die Stadt also nun die Installation einer Zaun-Anlage an der Gegentribüne genehmigt, kann 04/19 den nächsten Schritt gehen: In zwei Wochen kommen die Unterlagen für den Antrag auf Regionalliga-Zugehörigkeit beim Klub an, bis 31. März muss er eingereicht sein. Stieghorst formuliert nun entschlossener: „Das müssen wir auf jeden Fall tun.“ Fehlt nur noch eine Bürgschaft in Höhe von 35.000 Euro, aber auch da stellt der 04/19-Vorsitzende klar: „Die bekommen wir auf jeden Fall. Kein Problem.“ Das können aktuell nicht alle Liga-Konkurrenten von sich behaupten. Den Ratingern fehlt also nur noch ein Zaun, um die außersportlichen Voraussetzung für Regionalliga-Fußball zu schaffen. Den Rest müsste das Team von Trainer Martin Hasenpflug erledigen.

Aufrufe: 013.1.2024, 08:00 Uhr
Georg AmendAutor