2024-05-08T14:46:11.570Z

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Auf Ratingen 04/19 wartet eine schwierige Aufgabe.
Auf Ratingen 04/19 wartet eine schwierige Aufgabe. – Foto: Andre Peters

Ratingen 04/19 will auf das Positive blicken

Im letzten Spiel der Oberliga, beim 1:0 in Meerbusch, hat der Tabellenzweite aus Ratingen gleich vier Spieler verloren, die am Sonntag im Heimspiel gegen Frintrop ausfallen. Trainer Martin Hasenpflug sieht weiter viel Qualität.

Dass es ein teuer erkaufter 1:0-Sieg in der vergangenen Woche beim TSV Meerbusch war, das wusste Martin Hasenpflug schon direkt nach Schlusspfiff der Partie in der Oberliga Niederrhein. Einerseits hatten Moses Lamidi und Phil Spillmann ihre fünfte Gelbe Karte gesehen und müssen nun am Sonntag beim Heimspiel von Ratingen 04/19 gegen Union Frintrop aussetzen, zum anderen hatte sich Daniel Nesseler an den Adduktoren und Mike Koenders am Knie verletzt. Während Hasenpflug hofft, dass Nesseler nächste Woche wieder ins Training einsteigen kann, befürchtet er bei Koenders eine längere Ausfallzeit. Auf die MRT-Ergebnisse wartete er am Freitag noch.

Schwierig gestaltet sich so die Besetzung der zentralen Verteidigung: Spillmann als Abwehrchef fehlt ebenso als Innenverteidiger wie die Alternativen Nesseler und Koenders, Gianluca Silberbach ist derzeit der einzige, der die Position umfänglich kennt. Hasenpflug wird basteln müssen, sagt aber ruhig: „Jeder Spieler kann sich auch mal für ein Spiel auf eine andere Position fokussieren. Das ist zwar keine Dauerlösung, aber es geht mal. Ich habe zwei Ideen im Kopf, und wir werden eine Lösung dafür finden.“

Generell lautet der Ansatz des Trainers: „Wir haben in der Breite einen guten Kader. Das Positive in diesen Situationen ist, dass jeder davon gefragt ist. Jeder hat das nötige Zugehörigkeitsgefühl, weil alle ans Spielen kommen, keiner ist außen vor. Das ist auch für das Teamgefüge gut. Wir gucken auf das Positive, nicht das Negative. Jeder unserer Spieler hat eine gewisse Qualität, sonst wäre er nicht bei uns.“

Routinier muss vorangehen

Eine regelmäßig besonders hohe Qualität bringt Emre Demircan ein, der Spielmacher verbrachte in Meerbusch aber die erste Halbzeit auf der Bank. Hasenpflug erklärt: „Emre hatte das Abschlusstraining aus beruflichen Gründen verpasst, und da wir in Meerbusch fast alle Spieler dabei hatten, die auch durchtrainiert hatten, können solche kleinen Dinge mal den Ausschlag geben.“ Nach Lamidis Sperre ist eine Rückkehr von Demircan, der selber just eine Gelbsperre abgesessen hat, in die Anfangsformation gegen Frintrop noch wahrscheinlicher geworden. „Jeder kann in die Startelf kommen, wenn er Leistung im Training bringt“, entgegnet der 04/19-Coach, schiebt aber auch sofort nach: „Ich bin mir sicher, dass Emre die bringen wird.“

Demircans Qualitäten könnten gerade für die Partie gegen den Tabellen-13. gefragt sein, der sich beim -zweiten vermutlich eher auf die Defensive konzentrieren wird. Jedenfalls erwartet Hasenpflug einen tief stehenden Gegner und erinnert: „Das ist eine Mannschaft, die den Durchmarsch von der Bezirks- in die Oberliga geschafft hat und uns als Bezirksligist schon einmal aus dem Niederrheinpokal geworfen hat. Das ist eine eingespielte Mannschaft mit vielen erfahrenen Spielern. Wir müssen selber defensiv gut stehen und Lösungen gegen einen tief stehenden Gegner finden.“

Hasenpflug muss System anpassen

Die „größte Herausforderung“ am Sonntag sei aber nicht unbedingt der Gegner, sondern der eigene Rasen im Stadion. „Wir müssen unser Spiel ein wenig an die Platzbedingungen anpassen“, glaubt Hasenpflug und führt aus: „Darauf ist momentan kein Kombinations-Fußball möglich, der eigentlich die beste Lösung gegen tief stehende Mannschaften ist, die auf Fehlpässe warten. Es ist aber unser Anspruch, insbesondere im eigenen Stadion, das Spiel zu machen, aktiv zu sein, die Initiative zu ergreifen und uns mehr Torchancen als zuletzt zu erspielen.“

Dass der Tabellenvierte KFC Uerdingen mit einem Heimsieg am Samstag gegen den VfB 03 Hilden zumindest über Nacht noch näher an 04/19 heranrücken könnte, interessiert Hasenpflug weniger. „Für uns wäre es ein großer Erfolg, den zweiten Sieg in Folge einzufahren. Mit der Zielvorgabe gehen wir auch ins Spiel, wissen aber, dass wir dafür auch einen guten Tag brauchen.“ Und es muss ja nicht wieder ein ähnlich teuer erkaufter Sieg wie in der Vorwoche werden.

Aufrufe: 022.3.2024, 22:45 Uhr
Georg AmendAutor